April 2005

01. April 2005
Bequem geworden…

…ist die kleine Zeta nun.
 Vor einer ganzen Weile schon hat sie Timmy’s dicke Matratze für sich zum Schlafen entdeckt. Das darauf liegende Laken wird so manchesmal zu einem Nest gedreht und dann rollt sich die kleine Maus darin nahe der Heizung zusammen.
 Wenn sie dann so eingerollt daliegt, fällt es ihr immer schwerer, ihren Menschen in die Küche oder anderswo hinzufolgen. Da schaut sie einen dann oft so an, als wollte sie sagen: ‚Könnt ihr denn nicht mal Ruhe geben und einfach sitzen bleiben?’
 Früh am Morgen, wenn ich am PC sitze, folgt sie mir nur noch dann, wenn ich länger als üblich wegbleibe. Ansonsten weiß sie ja schon, dass ich mir bloß Kaffee hole. Das lohnt das Aufstehen nicht. Lieber bleibt sie bequem liegen. Hebt bloß gerade eben noch den Kopf an, falls ich doch beim Rausgehen oder Reinkommen etwas anderes als die Kaffeetasse in der Hand haben sollte.
 Aber mehr als einen kurzen Blick bekomme ich da nicht mehr. Schwups sinkt der Kopf wieder auf die Matratze und sie gibt sich wieder ihren Träumen hin.

Irene


02. April 2005
Durch all die Kletterei…

…hat Zeta nun eine sehr gute Körperbeherrschung erreicht. Sie ist nun sogar in der Lage, alle vier Pfoten auf einem Stumpf von etwa 20cm Durchmesser unter sich zu versammeln und so auch stehen zu bleiben.
 Und überhaupt diesen Punkt erstmal zu erreichen, denn dazu musste sie einen knappen Meter hoch springen und dort oben die Balance halten.

 Ich finde es schön, ihre Entwicklung mitzuverfolgen. Wie sie sich allmählich mit ihrer Umgebung arrangiert, immer selbstbewusster und selbstsicherer wird, immer mehr Fähigkeiten erlernt und diese vervollkommnet.
 Gestern etwa ging sie das erste Mal ganz allein und von sich aus ins Wasser, schwamm einige Züge, um sich ein gerade herausschauendes Seerosenblatt anzusehen.
 Bis dato ging sie ja nur ins Wasser, um Timmy entgegen zu schwimmen oder sprang wie ein Flummi am Ufer hin und her. Schaun wir mal, ob sie allmählich wirklich auf den Trichter kommt, dass sie ja ein Labbi ist, die doch ursprünglich mal für die Wasserarbeit gezüchtet worden sind.

Irene


03. April 2005
Knoblauch…

…ist gar nicht gut für Zeta.
 Wie ich mittlerweile herausfand, verträgt Zeta Knoblauch nicht einmal in geringsten Dosen. Sie reagiert darauf mit unangenehmen Geruch (sowohl als Blähungen, als auch wie durch die Poren), mit verstärktem Juckreiz und weichwerdendem Stuhlgang. Somit ist ein Bestandteil ihrer Futtermittelallergie gefunden.

 Seit ich von ihrer Allergie weiß, bin ich ja durch Ausprobieren auf der Suche nach dem Auslöser. Es hatte mich ja schon gewundert, dass sie das Prem…Cr.. von Ha… D… nicht vertrug, obwohl sie sonst Trockenfutter allgemein sehr gut verträgt.
 Weil ja schon wieder die Zeckenzeit beginnt, hatte ich vor einer Weile Knoblauchgranulat gekauft und den Hundis davon immer etwas übers Futter gestreut. Timmy verträgt das gut, Zeta bekam Durchfall.
 Daraufhin habe ich mir die Zutatenliste vom Prem… Cr… zu Gemüte geführt und darin auch Knoblauch gefunden. Und dieses Futter noch einmal an Zeta ausprobiert – nur wenige Brocken davon reichten aus, um die oben geschilderten Symptome hervorzurufen.
 Zwar weiß ich nicht hundertprozentig, ob Knoblauch nun wirklich der alleinige Auslöser ist, aber auf diese Zutat werden wir nun verzichten. Und ansonsten mal weiterschauen, ob und was wir noch finden werden.

Irene


04. April 2005
OP überstanden

Hallöchen an alle Interessierten!
 Zeta hat die Kastration gut überstanden und auch die Nachwirkungen der Narkose fast gänzlich überwunden. Sie war auch einmal schon in der Lage, kurz nach draußen zu gehen, um ihre Geschäfte zu erledigen. Aber auch nur das. Sofort danach drehte sie um und wollte nur wieder nach Hause. Sehr verständlich.
 Ist ja ein ziemlich langer Schnitt geworden und auch die Gebärmutter sieht anders aus, als ich das von Abbildungen über menschliche Organe her kenne. Kein walnussgroßes Gebilde, sondern eher so was wie eine gnubbelige Kochwurst (sorry, wenn ich nun dem einen oder anderen den Appetit verdorben haben sollte). 
Aber mein Tierarzt präsentierte mir freudestrahlend dieses herausgenommene Organ, denn nun haben wir, wie er meinte, den Verursacher ihrer erhöhten Leukozytenwerte gefunden. Normalerweise, erklärte mir der Tierarzt, sieht eine Gebärmutter bei Hunden glatt aus, ohne irgendwelche Ausbuchtungen. Diese hier aber war, ohne selbst wirklich entzündet zu sein, gnubbelig, als wäre sie eben doch entzündet. Und so strahlte die Gebärmutter Leukozyten aus, die Zetas Körper überschwemmten und, quasi als Nebenwirkung, anderweitig zu Angriffen auf das Gewebe führten. Die genauen Zusammenhänge hat er mir nicht erklärt. Nur soviel, dass diese Veränderung in Zetas Jugend schon aufgetreten sein müssen, als Folge schlechter Haltung etc.
 Na gut. Nun muss ich mich wieder um die Kleine kümmern, denn so ganz sind die Nachwirkungen der Narkose nicht überwunden. Sie muss leider immer wieder mal spucken.

Zuneigung

Ich muss hier dringend noch eine Geschichte von gestern aus dem Hundeverein loswerden. Sie betrifft Zeta diesmal nicht so ganz als Hauptperson, dennoch aber ist sie der Auslöser für das Folgende:
 Nach der Arbeit mit Timmy wollte ich ihn wieder in seine Box bringen. Dabei kamen wir auch an der Box vorbei, in der Zeta untergebracht ist. Wie es sonst überhaupt nicht Timmys Art ist und wie er es in dieser Weise überhaupt zum ersten Mal gezwickt hat, zog er mich zu Zetas Box und fiepte ihr einiges durch das Sichtgitter hindurch zu – und war so gar nicht von ihrer Boxentür wegzubewegen.
 Nase an Nase, soweit es das Gitter eben zuließ, standen die beiden Hunde eine Weile lang da und erzählten sich was. Wie gesagt, das kenne ich gar nicht von meinem Tim, aber das musste ich jetzt doch mal hier berichten.

Schwimmen

Da fällt mir noch eine Geschichte ein, die ich noch unbedingt erzählen muss.
Gestern nach dem Hundeverein fuhr ich mit den Hundis noch raus ins Gelände. Von einer kleinen Bachbrücke aus konnte ich Zeta von oben her beim Schwimmen zuschauen.
Irgendwann vorher mal habe ich ja erzählt, dass Zeta beim Schwimmen so merkwürdig plump herumrollt, oder? Na, jetzt weiß ich jedenfalls den Grund dafür:
 So, wie sie ganz zu Anfang kaum die Hinterläufe beim Laufen und Rennen nutzte, so wenig nutzt sie sie beim Schwimmen. Keine Flunkerei: Zeta schwimmt, ohne die Hinterläufe zu benutzen.
Ich wollte es ja selbst nicht glauben, doch sie tat mir den Gefallen und schwamm ein zweites Mal durch den Bach, als ich noch oben auf der Brücke stand. Sie zieht beim Schwimmen die Hinterläufe eng an den Körper und streckt bestenfalls mal ganz kurz zur Stabilisierung oder zum Steuern ein Beinchen ein bissßchen aus. Ansonsten hält sie die Hinterläufe still. Daher rühren dann ihre rollenden Bewegungen im Wasser, als stünde sie immer knapp vor dem Kentern.

Bauchweh…

…hat mein kleines Mädel nun, die Arme. Sie weiß gar nicht so recht, wie sie denn liegen soll.
 Auf dem Bauch geht es ja im Moment gleich gar nicht. Aber auch auf der Seite lässt es sich nur schwer aushalten. Irgendwie ist immer wenigstens ein Bein im Weg, sprich: es drückt auf oder gegen den Bauch. Lange sitzen oder stehen geht aber auch nicht und ist auch viel zu anstrengend. Weder in Sonne, noch in Dunkelheit.
Nun probiert sie es in halber Rückenlage, angelehnt an den Sessel, der ihr ein wenig Halt gibt. Oder auch an den Tisch gelehnt. Und streckt sich dabei vorsichtig, ob nicht vielleicht so das blöde Gefühl aus dem Bauch verschwindet.
Ist aber auch alles nichts. Und deswegen probiert sie mal diesen und mal jenen Ort aus, ob es sich dann besser liegt. Aber ob nun auf der weichen Matratze oder ihrer eigenen Decke auf dem ’sicheren‘ Platz, ob auf Timmys Schmusedecke, im Flur oder im kühlen Badezimmer – nichts ist wirklich zum Schlafen geeignet. Und immer muss es wenigstens eine Ecke geben, um die herum sie ihren Rücken dreht, damit dann der Bauch nicht so weh tut.
 Trinken oder gar Essen lehnt sie zur Zeit noch völlig ab – wie ein Mensch mit Kater: Bäh! Geh mir bloß weg damit!

Irene


05. April 2005
Die erste Nacht ist überstanden

Gestern hat Zeta gar nichts fressen, sondern nur irgendwann am Nachmittag etwas trinken wollen. Anfänglich bekam ihr das Wasser gar nicht, so dass es, kaum drin, gleich wieder retour kam. Manchmal bin ich da mit Papier oder Schüssel gar nicht so schnell hinterher gekommen, wie es nötig gewesen wäre.
Auch in der Nacht musste sie immer noch mal wieder spucken – die Bescherung durfte ich dann heute Morgen aus dem Flur entfernen. Der Geruch vom Essigreiniger klebt mir immer noch an den Händen, trotz Kernseife und Zitrone. Immerhin hat mein Mädel heute Morgen etwas gefressen. Zwar wollte sie ihr Trockenfutter nicht anrühren, aber etwas lauwarmer Haferbrei war schon in Ordnung. Obwohl ich ihr extra schon nicht gar soviel gemacht habe, um ihren Magen zu schonen, war das immer noch etwas zu viel. Nun, Timmy hat sich über diesen Nachtisch gefreut. 
Damit sie sich nicht belecken kann, was sie gestern schon gelegentlich vorhatte, habe ich ihr ein T-Shirt angezogen. Das war aber nicht das Wahre. Irgendwann ist das Ding doch verrutscht und sie kam an die Wunde.
 Für die Nacht habe ich ihr dann meinen alten Badeanzug angezogen. Der hielt dann auch. Aber so ganz zufrieden bin ich mit dieser Lösung nicht. Ich denke, eine Strumpfhose könnte da bessere Dienste leisten. Vielleicht noch mit einem sauberen Tuch dazwischen.
Mit einem Loch für die Rute und zwei seitlichen Strippen, die dann am Halsband befestigt werden, könnte das doch funktionieren.
 Nun gut. Nachher muss ich mit ihr zur Kontrolle. Dann schaun wir mal, was der Tierarzt zu ihr sagt. 
Immerhin war Zeta gestern Abend schon wieder so weit ‚hergestellt‘, dass sie auf der letzten Runde tatsächlich auch einige Schritte weitergehen mochte. Timmy war ja auch dabei und da wollte sie den Anschluss nicht verpassen. Auch heute morgen war sie in der Lage, die normale Runde zu gehen.
 Im Moment liegt sie einfach nur da und pennt. Zum Glück kann sie jetzt schlafen. Gestern war das der Schmerzen wegen einfach nicht so richtig möglich. Da war sie nur unruhig, lief hin und her, fand keine richtige Schlaflage und jammerte immer wieder mal.
 Wenn sie denn doch einmal irgendwo ruhig lag, haben wir uns kaum getraut, uns selbst zu bewegen, damit das Mädel sich nicht genötigt fühlt, uns irgendwie entgegen zu kommen oder dergleichen. Ist ja so ihre Art, von der sie auch gestern nicht so wirklich abwich. Also überlegten wir uns ganz genau, ob dieser oder jener Gang jetzt wirklich nötig war.

Irene


06. April 2005
Kontrolle

Der Tierarzt war gestern sehr zufrieden mit Zeta. Die Naht sah gut aus und nun hoffen wir alle, dass sie sich schnell erholt.
 Antibiotika haben wir noch für vier Tage mitbekommen, damit sich das Gewebe in Zetas Bauch nicht verkleben kann. Und wenn alles so abheilt, wie es soll, dann werden nächsten Mittwoch die Fäden gezogen.

 Die Idee mit der Strumpfhose habe ich noch nicht ausprobiert, denn der Badeanzug tut seinen Dienst. Zur Zeit ist Zeta auch nicht sonderlich daran interessiert, sich zu belecken. Sie hat fast den ganzen Tag verschlafen. Und auch die Nacht muss sie sehr ruhig verbracht haben.
Immerhin war sie aber schon wieder so weit in Ordnung, dass sie mir aufs Klo folgte. Deutlich später und langsamer zwar, aber sie kam. Und auch in die Küche folgte sie mir.
 Die Therapie der ‚kleinen Mahlzeiten‘ haben wir gestern wieder angewandt. Hauptsächlich Haferbrei und ein paar Bissen Trockenfutter. Ach, ein Kaninchenohr war ihr dann auch angenehm. So langsam mag sie wieder kauen.
In den nächsten Tagen werden wir mit ihr nur kurze Gänge an der Leine unternehmen, und auch nur dann, wenn sie sich so einigermaßen danach fühlt. Ich denke, gegen Ende der Woche wird sie sich soweit erholt haben, dass sie auch von sich aus wieder einen größeren Bewegungsdrang verspürt.
 Zur Zeit reicht es ihr, alles ‚Geschäftliche‘ erledigen zu können, damit sie danach wieder in Ruhe schlafen kann. Soll sie nur. Soll sie sich gesund schlafen und derweil von angenehmeren Zeiten träumen.

 Ich bin ja nur froh, dass sie nicht mehr ganz so große Schmerzen zu haben scheint. Sie jammert und brummt nicht mehr gleich bei jeder Bewegung, und auch das Liegen und Wenden fällt ihr nun leichter. Geht zwar alles langsamer und will auch mit Bedacht getan werden, doch es geht auf jeden Fall wieder.

Irene


07. April 2005
Schon wieder munterer…

…ist die kleine Maus. Sie beginnt schon wieder, an einem mit den Vorderpfoten hochzukrabbeln. Es spannt also wohl nicht mehr gar so sehr im Bauch.
Ihr Appetit ist noch nicht wieder ganz hergestellt und ich schätze, dass sie nach den letzten Tagen auch gleich wieder einiges abgenommen hat. Geht ja bei ihr eh sehr schnell. Immerhin mag sie aber auch schon wieder Trockenfutter fressen.
 Auch draußen ist Zeta schon wieder etwas aktiver und interessiert sich etwas mehr für ihre Umgebung. Das Pressen scheint ihr aber noch ein wenig schwer zu fallen, denn sie teilt ihr großes Geschäft nun in zwei Haufen auf. Zu meiner Freude jedoch hat sie keinen stressbedingten Durchfall bekommen.
 Ab heute werden wir die ‚Geschäftsrunden‘ ein klein wenig ausdehnen. Anstatt nur einmal am Bahndamm auf und ab zu gehen, werden wir noch eine Straße weiter laufen, also knapp die doppelte Strecke zurück legen. Wenn ihr das auch gut bekommt, werden wir die Spaziergänge in dieser langsamen Weise ausdehnen, bis die Fäden gezogen worden sind und sie sich wieder normal bewegen darf.

Irene


08. April 2005
Viel Schlaf…

…gönnt sich die kleine Maus immer noch. So munter und interessiert sie zu manchen Zeiten auch schon wieder ist, schlafen ist im Moment ihre Hauptbeschäftigung.
 Wenn sie zur Nacht ihren Badeanzug anbekommt, scheint sie sich darin kaum zu rühren. Der ist ihr unangenehm. Halte ich das Ding abends in der Hand, dann duckt sie sich zusammen und schaut mich von unten herauf mit einer dermaßen leidvollen Miene an… puh! Nicht einfach, dabei weiterhin ruhig und sachlich zu bleiben, damit das Ding schnell angezogen ist.
 Tagsüber trägt sie den Badeanzug nicht. Da haben mein Mann oder ich sie gut im Blick. Zeta zeigt überhaupt kein Interesse an ihrer Wunde. Bestenfalls schleckt sie einmal kurz darüber, wenn sie sich ganz normal putzt. Das habe ich genau beobachtet. 
Aber auch Nachts beleckt sie sich nicht. So ein Badeanzug besitzt ja die gute Eigenschaft, derlei Spuren gut zu bewahren. Doch außer geringfügigen Jodresten ist da nichts zu sehen.

 Gestern war ich mit Timmy allein in der Uniwildnis. Mein Männe wollte mit Zeta in unserer näheren Umgebung einen etwas längeren Gang machen. Aber die Kleine hielt das für keine gute Idee. „Ohne Frauchen und nicht mal mit dem Großen zusammen, gehe ich keinen Schritt weiter, als unbedingt nötig. Meine Geschäfte habe ich erledigt, nun lass uns rasch wieder in die Wohnung gehen.“
Da half keine Überredungskunst, keine Ablenkung – Zeta drehte sich bei jedem weiteren Schritt immer wieder Richtung ‚Hause‘ um, blieb ständig stehen und sah sehnsüchtig zurück.
 Es blieb meinem Männe nichts anderes übrig, als dann doch endlich umzukehren. Wie er mir anschließend erzählte, lief sie auf dem Rückweg derart stürmisch los, dass sie ihm im ersten Moment fast die Leine aus der Hand gerissen hätte. Und kaum zu Hause angekommen, verschwand sie auf der Matratze, wo sie kurz darauf tief und fest eingeschlafen war.
 Was soll man da machen? 

Mit mir zusammen benimmt sie sich nicht so furchtsam. Zwar ist es ihr auch dann nicht sonderlich angenehm, durch die Straßen zu laufen, doch sie kommt immerhin mit.
 Ist Timmy dabei, egal ob mit mir oder meinem Männe, dann läuft sie auch schon mal ein Stückchen voraus, zeigt sich interessiert und beschreitet auch fremde Pfade.
Allerdings: Selbst wenn wir alle zusammen unterwegs sind, zögert sie immer wenigstens einen kurzen Moment lang, wenn wir weiter als den normalen Gang gehen wollen.
Rechts rum aus der Haustür? Nee, Leute, da gehen wir sonst auch nicht.
Weitergehen, wenn der Bahndamm zu Ende ist? Nee, Leute, das machen wir sonst auch nicht.
 Machen wir schon, aber in ihren Augen so selten, dass das einfach nicht zählt. Sie schaut zwar manchesmal neugierig in die selten begangenen Richtungen, doch sollte sich da irgend etwas rühren oder gar näher kommen, dann dreht Zeta ab und will nach Hause.

Innerhalb unseres ‚Territoriums‘ hat sie sich schon ein wenig an die dort gelegentlich spielenden Kinder gewöhnt. Da stockt sie nur kurz, ehe sie einen kleinen Bogen um die Zappelmenschen schlägt und mit nur einem Blick zurück an ihnen vorbei geht.
Dieselben Dinge, Personen oder Tiere, die sie innerhalb des Territoriums gut kennt und als gegeben hinnimmt, flößen ihr außerhalb immer noch Furcht ein. Nur wenn der Große dabei ist, sieht Zeta die Situationen gelassener.

Irene


09. April 2005
Seit gestern Abend

…ist Zeta wohl der Meinung, jetzt genug geschlafen zu haben.

 Gestern Nachmittag gab es für sie noch einmal das aufregende Erlebnis, mit meinem Männe im Einkaufszentrum gewesen zu sein. Viele Eindrücke wirkten da auf sie ein. So viele Menschen gingen an ihrem Kaffeetisch vorbei und ein aufdringlicher Rauhaardackel kam vom Nachbartisch immer wieder herüber.
Wenngleich Zeta auch noch nicht allzu viel über Benimmregeln weiß, sie gehorchte jedoch besser, als dieser Dackel – was meinem Männe einige anerkennende Blicke und Kommentare einbrachte.

 Wieder zu Hause, schlief Zeta noch mal so richtig tief und fest, danach war sie aber putzmunter. Als ich dann nach Hause kam, rotierte schon wieder der ganze Hund.
 Und auch heute Morgen war sie quicklebendig.
 Auf der morgendlichen Pipirunde wurde sie gar übermütig: Rannte an Timmy vorbei, umkreiste ihn, patschte ihm erst eine Pfote, dann die andere übers Gesicht. Als er daraufhin missbilligend brummte, sprang sie ihm übers Hinterteil hinweg außer Reichweite.

 Auch beim Frühstück war sie schon wieder so aufgedreht, dass sie, wie sonst üblich, versuchte, mir Timmys Napf aus der Hand zu stoßen. Sie will partout zuerst was bekommen und kann gar nicht einsehen, warum das nicht so sein kann.
Ihr Appetit ist auf jeden Fall wieder hergestellt. Auch ihr Interesse an allen häuslichen Tätigkeiten und Aktivitäten unsererseits ist wieder erwacht. Die Neugier springt ihr wieder fast greifbar aus den hellen, leuchtenden Augen.
Geändert hat sich nur, dass sie einem nicht mehr immer vor den Füßen herumläuft oder steht. Mittlerweile setzt sie sich irgendwo möglichst zentral hin und beobachtet von dort aus alles. Sie wählt ihren Beobachtungsposten dabei so geschickt aus, dass sie ruhig wie eine Statue dasitzen kann und dennoch alles im Blick hat.

Ihre Narbe sieht gut und sauber aus. Damit das so bleibt, wird die Außennaht von mir immer wieder mal mit Jodsalbe behandelt.
Ginge es nach Zeta, dann müssten wir heute schon wieder in die Uniwildnis fahren, damit sie sich ordentlich austoben kann. Da muss ich ihr aber leider einen Riegel vorschieben.
Bevor die Fäden nicht gezogen wurden und der Tierarzt sein OK gegeben hat, kommt sie nicht von der Leine. Und auch nicht in die Gebiete, in denen sie normalerweise laufen darf.

Irene


12. April 2005
Kaum zu bändigen…

…ist Zeta zur Zeit.
 Gestern gab es den ersten richtig langen Spaziergang für sie – immer noch an der Laufleine versteht sich, da wir nicht riskieren wollen, dass sich auf den letzten Tagen vor dem Fäden ziehen noch etwas Übles ereignet.
Aber Ihr hättet die Maus sehen sollen, da sie die Umgebung (am Wümmedeich) schon kannte: Wie ist sie da gerannt! Wie sehr tobte sie da herum!
 Und wie sehr mussten wir uns bemühen, sie nicht zu arg in die Leine prellen zu lassen. Sie nicht zu sehr laufen zu lassen, damit nicht womöglich doch noch was passiert.
 Kaum sah Zeta eine Wiese, da stürmte sie auch schon drauflos. Drehte, so weit es ihr an der Leine eben möglich war, Kreis um Kreis. In der schon früher beschriebenen ‚Rollstuhlmanier‘.
 Hin und her. Rechts herum und links herum. Vor und zurück. Und nochmal, nochmal, nochmal, nochmal… Immer wieder.
 Von ihrer sonst eigentlich guten Leinenführigkeit war absolut nichts mehr übrig geblieben. Sie zu bändigen, damit sie nicht völlig ausrastete, fiel enorm schwer. Sie sollte doch nur einen längeren Spaziergang in ihr angenehmer Umgebung bekommen. Das sah Zeta aber völlig anders. Und da wir sie nicht losmachten, tobte sie eben, so gut es ging, an der Leine herum.
Nach dieser einen Stunde waren wir allesamt völlig fertig.

Spiel allein

Bei uns sind leere Klorollen immer ein Hundespielzeug, auch wenn das bedeutet, hinterher viel Kleinkram aufsammeln zu müssen. 
Bislang war Zeta an diesen Pappen immer nur dann interessiert, wenn einer von uns dabei war. Wir mussten ihr überhaupt erstmal zeigen, dass Hund mit so etwas spielen kann.
Sobald sie dann die Rolle ergattert hatte, wir sie nicht mehr zurück forderten, wurde die Pappe auch schnellstens zerlegt. Gestern ist, wie so oft, ein größeres Stück davon übrig geblieben und lag unbeachtet im Flur herum.
Als wir nun abends vor dem Fernseher saßen, ging Zeta erst in die Küche – wir hörten sie trinken. Dann aber kam sie nicht, wie sonst üblich, gleich wieder in die Stube. Der Film war aber spannend genug, so dass uns das nicht gleich auffiel.
 Aufmerksam wurden wir erst wieder, als vom Flur her plötzlich leise, dumpfe Geräusche ertönten, als würde man einen kleinen Ball auftrumpfen lassen. Dazu erklangen noch einige andere Geräusche, die wir nicht so recht zuzuordnen wussten.
 So schweifte unser Blick erstmal durch die Stube. Tim – war’s nicht. Der lag, selten genug, diesen Abend auf seiner Matratze. Zeta – war nicht da. Was macht die denn da im Flur?
 Ich ging also nachschauen.
 Zum ersten Mal überhaupt, beschäftigte sich Zeta ganz für sich allein – mit dem größeren Stück der kaum noch als solche zu erkennenden Klorolle.
 Zeta schmiss das Ding in die Luft und versuchte dann es wieder einzufangen. Daher die ballähnlichen Geräusche. Kaum hatte sie es gefangen, rannte sie in kleinen Kreisen (unser Flur ist nicht sonderlich groß) damit herum. Legte sich einen Moment hin und kaute die Pappe ein wenig durch – dann fing das Spiel wieder von vorn an.
 Als sie mich dann in der Tür bemerkte, war dieses Spiel leider vorbei. Nun wollte sie geknuddelt werden. Irgendwie schade eigentlich.

Irene


13. April 2005
So, die Fäden sind nun raus!

Laut Tierarzt darf Zeta ab heute wieder alles machen – rennen, toben, schwimmen. Ich bräuchte da auch gar nicht mehr bis morgen zu warten, um der Haut noch etwas Ruhe zu gönnen. Die Wunde sei zu, da könne nichts mehr passieren. Und wenn ich denn unbedingt noch etwas machen will, dann solle ich nach dem Austoben halt noch etwas Jodsalbe drauftun.
 Meine Güte, was wird sich das Mädchen freuen, wenn sie denn endlich wieder rennen darf!!!
 Ich werde ausführlich darüber berichten und Euch teilhaben lassen.

Irene


14. April 2005
Nach dem Fäden ziehen

Tja, ich glaubte ja gestern noch, Zeta würde als erstes wie eine Irre ihre Kreise ziehen, nachdem sie quasi erstmals wieder von der Leine durfte. Aber Pustekuchen.
 Oh, tüchtig gerannt ist sie schon, aber entweder um Timmy zu ärgern (endlich ging das wieder) oder um mit anderen Hunden zu spielen. Da war ihr dann so ziemlich jeder weißbraun-gefleckte Hund recht, wenn der sich dann nur auch bespielen lassen wollte.
 Als hätte es die Auszeit nie gegeben, schwamm sie Timmy wieder entgegen und versuchte noch im Wasser, ihm das Spielzeug abzunehmen. Gelang das nicht, wurde er eben an Land aufs Heftigste getackert. In den nächsten Tagen werde ich bei ihm dann wieder an Hals und Lefzen Borken finden.
 So, wie sie Timmy attackierte, wenngleich auch in eher gutmütiger Absicht, glaubte ich beinahe jeden Moment, jetzt muss es doch knallen. Aber nein, Timmy ist eben doch langmütig. Er knurrte sie an, schnappte wohl auch mal nach ihr, doch er ließ sein Spielzeug dabei nicht los und so passierte ihr nichts.
 Zeta suchte sich auch gleich wieder den einen oder anderen Baum zum Erklettern. Dafür gab es doch Futter, nicht wahr? Gibt es das immer noch? Oh, ja! Na, dann aber so hoch wie nur irgend möglich klettern!
 Da gab es tatsächlich einen Moment, in dem ich dachte, sie fiele da gleich runter. Aber nein, sie hielt sich gut.

 Was sie aber vorher noch nie gemacht hatte, gestern also zum ersten Mal zeigte, war dies:
 Da gibt es in der Uniwildnis eine Stelle, die vor kurzem noch gut mit Wasser gefüllt war, nun aber bestenfalls noch ein langgestrecktes Schlammloch ist. Normalerweise rennt Zeta gerade eben einmal durch so etwas hindurch. Doch gestern wurde das Schlammloch fünf-, sechs-, siebenmal der Länge nach durchtobt. Je mit Hin- und Rücklauf, versteht sich. 
Ihr könnt Euch denken, wie sie anschließend aussah, gell? Glücklich, richtig 😀 . Und über den Geruch dieser Brühe muss ich mich auch nicht weiter äußern, oder?
 Aber sie schwimmt ja glücklicherweise auch, so dass sie all den Schlamm und Gestank in der Uniwildnis ließ.

 Da wir gestern morgen schon einen größeren Spaziergang gemacht hatten (mit einer anderen Hündin zusammen am Deich, alle Wuffis aber brav an der Leine), ist es vielleicht kein Wunder, dass Zeta in der Uniwildnis nicht ganz so aufdrehte, wie ich es erwartet hatte. 
Und es ist auch überhaupt kein Wunder, dass unsere Wuffis gestern Abend alle wie tot in ihren Ecken lagen. Zwei große Spaziergänge an einem Tag! Puh, wer das nicht gewohnt ist, der soll wohl arg erschöpft sein.
 Uns Menschen ging es ähnlich, auch wenn wir nicht so gerannt sind, wie unsere Wuffis.

Irene


15. April 2005
Eifersüchtige Zeta

Ein Teil unseres Jobs in unserer Hunde-Service-Agentur ist es, mit anderen Hunden spazieren zu gehen. So weit irgend möglich, nehmen wir unsere Wuffels dabei mit.
 Seit zwei Tagen nun führen wir morgens eine ältere und recht gemütliche Hündin aus. Wehe, wenn ich die an der Leine habe, ohne auch Zeta am Band zu haben! Unser Mädel benimmt sich dann so was von giftig, dass selbst der gelassenste Hund dabei ärgerlich wird.
 Hält mein Männe Zeta an der Leine und wirkt er auf sie ein, damit sie ihre Kläfferei sein lässt, ignoriert sie ihn fast komplett, puscht sich oft genug sogar noch weiter auf. Einzig ein wirklich fester Schnauzengriff bringt Zeta dann wenigstens einigermaßen zur Ruhe.
 Halte ich Zeta an der Leine, auch mit dem fremden Hund zusammen, und wirke ich auf sie ein (nicht anders, als es mein Männe vor dem Schnauzengriff versuchte), gibt Zeta ziemlich schnell klein bei. Falls sie überhaupt noch Theater macht.
 Meist genügt es einfach, dass ich sie am Band habe. Dann darf dazukommen, wer immer auch will. Zeta läuft dann zunächst ganz dicht neben mir und schaut mich fast permanent an. Ein leises Wort genügt und sie schmeißt zusätzlich noch den Rotor an. Vielleicht noch ein Leckerchen dazu, und ihre Welt ist in Ordnung.
 Selbst wenn mein Männe so neben mir läuft, dass auch Zeta neben mir sein kann, wenn ich sie dann anspreche oder ein Leckerchen gebe – das akzeptiert Zeta nicht. Ihre Leine wird ja nicht von mir gehalten.

 Im Freilauf können uns zig andere Hunde begegnen, ohne dass es Zeta stört. Ich darf diese Hunde gern auch streicheln, wenngleich sie dann schon gelegentlich angelaufen kommt, um auch gestreichelt zu werden. Sie giftet den anderen Hund dabei aber nicht an und drängt ihn auch nicht aggressiv zur Seite. Sie schleicht sich nur äußerst geschickt dazwischen.
 Will ich aber einen anderen Hund an die Leine nehmen, und sei es auch nur meinen Timmy, dann drängelt sich Zeta massiv dazwischen. Gerade so, als würde sie sagen wollen: „Du sollst keinen Hund neben mir an der Leine haben.“
 Und es spielt dabei keine Rolle, ob ich sie als erste, letzte oder mittlere an die Leine nehme. Sie mag einfach nicht dulden, dass ich andere Hunde anleine. Oder dass ich von einem anderen Menschen einen angeleinten Hund übernehme. Oder sie angeleint an einen anderen Menschen übergebe.
 Habe ich dann sowohl sie als auch einen anderen Hund am Band und wirke auch nur leicht auf sie ein, akzeptiert sie das. Ihre ‚Giftigkeit‘ ist dann wie weggeblasen.

 Ich habe bis dato noch keinen Hund kennen gelernt, der sich so gern anleinen ließ wie Zeta. Und auch noch keinen Hund gehabt, der die Leine so sehr als – tja, als was eigentlich? Sicherheit? Bindung? Zugehörigkeit? – verlängerte Hand ansah, wie es Zeta tut.
 Die meisten anderen Hunde lassen sich eher unwillig an die Leine nehmen und der Rest fügt sich stoisch oder resigniert in sein Schicksal – jedenfalls draußen. Zeta ist da völlig anders.
 So gern sie auch mit anderen Hunden spielt und tobt oder sie manchmal auch zu mobben versucht, die Leine ist ihr irgendwie… heilig?
 Jedenfalls solange ich sie an der Leine halte. Und solange sich Tim dabei nicht zu sehr von ihr entfernt.

 Diese Seite ihrer Hundeseele verstehe ich noch nicht so richtig. Da kann ich im Moment nur beschreiben, wie sie sich verhält.

Irene


16. April 2005
Groggy

Gestern war echt ein harter und vor allem langer Tag für die Wuffels. Erst bekamen wir schon früh um acht Besuch von unserem Tagesgast. Um halb zehn mussten alle mit raus zum Spaziergang mit unserem neuesten Kunden. Dann trafen wir uns, nach noch nicht mal zwei Stunden Ruhepause mit Freunden in der Uniwildnis und blieben dort bis in den späten Nachmittag. Und am frühen Abend fuhren wir wieder andere Freunde besuchen, von denen wir uns erst spät in der Nacht wieder trennten.
 Heute liegen unsere Wuffels völlig platt in der Gegend rum, hatten sich gerade eben so aufraffen können, den Morgenspaziergang mitzumachen, waren aber kaum fähig, stehenden Fußes auf ihr Frühstück zu warten. Es hätte vielleicht sogar ausfallen dürfen, ohne dass sie gemeckert hätten.
 Leider können wir ihnen heute Morgen nicht mehr viel Ruhe gönnen, denn da wartet schon wieder eine Spaziergängerin. Auch der restliche Tag wird nicht wirklich geruhsam, denn heute Nachmittag steht wieder der Hundeverein an, mit anschließendem Gang in die Sandberge.
Zwar wird es heute nicht ganz so lang werden wie gestern, doch da die Wuffels gestern auch reichlich mit anderen Hunden getobt haben und vor allem auch viel geschwommen sind, werden sie den Tag nicht so leicht wegstecken können.
 Außerdem werden wir die nächsten sechs Wochen lang auf jeden Fall immer früh schon einen langen Spaziergang machen und nachmittags dann nochmal.
 Unsere Hunde-Service-Agentur beginnt sich träge und zaghaft mit Leben zu füllen. Und ob die Hundis nun müde sind oder nicht, sie müssen uns einfach begleiten. Wenn sie Glück haben, dann fahren wir nur zu einem Kundengespräch, bei dem sie dann im Auto warten dürfen. Was immer noch aufregend genug ist. Wenn sie Pech haben, dann müssen sie mit uns laufen. Zur Zeit kommen da so gute fünf Stunden Auslauf zusammen, wenn auch noch nicht an einem Stück.
 Das alles hat aber den Vorteil, dass wir unsere Wuffels zu den Zeiten, während derer wir zu Hause sind, kaum zu sehen bekommen. Und wir müssen auch nicht mehr gar so sehr aufpassen, wo wir hintreten, denn die Wuffis liegen auf ihren Decken und Matratzen und poofen lieber. Bestenfalls wird uns noch ein Blinzeln geschenkt oder, wenn wir viel Glück haben, ein ganzer Blick, verbunden mit einem mühsamen Anheben des Kopfes.
Aber davon abgesehen – auch wir fühlen uns noch nicht ganz so fit mit all dieser Bewegung an der frischen Luft. Da müssen auch wir arg aufpassen, abends nicht einfach vor dem Fernseher einzuschlafen.

Irene


18. April 2005
Katzentauglich

Gestern waren wir endlich bei meiner Freundin, die nicht nur einen Hund, sondern auch vier Katzen hat.
Anfangs beachtete Zeta die Katzen nicht mehr als ein Kissen. Danach, als die dann durch die Wohnung huschten, wurden sie auch für Zeta interessant. Allerdings traute sich Zeta nicht so ganz heran.
 Zeta geht grundsätzlich vorsichtig mit Katzen um und hat auch gelernt, dass Fauchen bedeutet: Abstand halten.
Andererseits, wenn die Katzen umher laufen, läuft Zeta gern hinter ihnen her, ganz ähnlich, wie sie es bei kleinen Hunden macht. Sie hofft wohl, mit ihnen spielen zu können.
 Außerdem liebt sie auch hier die hellen Farben. Weiße oder weißbraune Katzen findet sie toll. Dunklere Katzen oder gar schwarze beachtet sie weniger.

 Zeta hat schon die Pfote des Katers zu spüren bekommen, als sie sein Fauchen ignorierte. Sie setzt aber nicht nach und zeigt auch hier keinerlei Aggression, wenn sie geohrfeigt wird.
Immerhin sind die Katzen Hunde gewöhnt und fahren nicht gleich die Krallen aus, wenn sich ihnen eine Hundenase nähert.



Fazit: Wer Zeta haben möchte, aber auch Katzen besitzt, kann Zeta getrost zu sich nehmen. Sie findet Katzen zwar interessant, aber nicht so sehr, dass sie sie jagen würde. Und sie kann die Katzen auch in Ruhe lassen, wenn man es ihr sagt. Oder wenn die Katzen keine Lust mehr auf sie haben.

Mann mit Eimer

Auf dem Spaziergang heute morgen geriet Zeta fast aus dem Häuschen. Irgendetwas hatte sie hinter sich gehört und drehte sich danach um.
 Plötzlich lief sie seitlich wie ein Krebs erst neben mir, dann fast vor mir. Was hatte sie erschreckt? 
Ich drehte mich um, doch entdecken konnte ich nichts. 
Zeta aber schaute sich immer wieder gehetzt um, warf Blick um Blick über die Schulter zurück, stürmte voran, wurde von der Leine aufgehalten, schaute sich wieder ängstlich um, kniff die Rute ein, raste wie aufgescheucht krebsartig voran, bis sie wieder von der Leine aufgehalten wurde…
 So ging das wohl hundert Meter weit. Und das einzige, was da hinter uns neu für sie sein konnte, war ein relativ blau gekleideter Mann (aber kein sogenannter ‚Blaumann‘) mit einem einem großen schwarzen Eimer in der Hand.
 Alle anderen Dinge wie etwa die übrigen Passanten oder Autos, von denen es so früh noch nicht viele gab, benahmen sich normal und trugen auch nichts Ungewöhnliches. Es muss also an dem Mann mit dem Eimer gelegen haben.
 Wenig später bestätigte sich diese Beobachtung, denn Zeta, die ja nicht wie gewollt weglaufen konnte, schaute mehr nach hinten als nach vorn. Als der Mann dann eine andere Richtung einschlug, uns also nicht mehr folgte, beruhigte sich Zeta auch wieder. Die anderen Passanten, unter anderem einige Schulkinder, waren ihr egal. Hauptsache, der Eimerträger verfolgte sie nicht mehr!

Ich weiß nun nicht, ob es der Mann oder der Eimer oder wirklich die Kombination aus beidem war, wodurch Zeta so in Furcht geriet.
 Zeta ist Männern gegenüber nicht allgemein furchtsamer eingestellt. Wenn überhaupt, dann ist sie Fremden generell etwas skeptisch eingestellt. Und sie mag kleinere oder normalgroße Menschen eher, als große und kräftige Gestalten.
 Wir sind nun auch schon oft genug durch die Straßen und das Einkaufszentrum gelaufen, so dass Zeta reichlich Gelegenheit hatte, Menschen alles mögliche tragen zu sehen. Niemals hat sie sich dabei derartig angestellt.
 Auch Eimer hat sie schon häufiger mal gesehen, wenn auch noch nie schwarze. Und zudem war der Eimer auch nicht deutlich größer, als ein gewöhnlicher Eimer.
 Muss also wohl die Kombination gewesen sein: Ein kräftiger Mann, überwiegend in Blau und Schwarz gekleidet, der einen größeren schwarzen Haushaltseimer nicht am Henkel, sondern am Rand angefasst spazieren trug.
 Wenn Zeta da gekonnt hätte, wie sie so wollte, hätte ich sie wohl zitternd vor der Haustür wiedergefunden. Da gab ihr nicht mal das Gehen zwischen Tim und mir ausreichend Sicherheit. Diesen Typen wollte sie auf gar keinen Fall in ihrer Nähe wissen.

Irene


22.04.2005
Zusammenhalt

Seit gestern haben wir für ein verlängertes Wochenende eine weitere Hündin bei uns. Tim und Zeta kennen die Hündin Lena schon von gemeinsamen Spaziergängen her. Es ist nur das erste Mal, dass diese Hündin uns zu Hause besucht.
Gestern Abend gab es so das eine oder andere kleine Gerangel, wer denn nun wann von wem zuerst gestreichelt werden darf. Zeta musste dabei einsehen, dass sich nicht jeder Hund von ihr einfach so beiseite drängen lässt. Lena jedenfalls fand das nicht witzig und gab ihr das auch sehr deutlich zu verstehen. Aber keine Bange, außer einigen angesabberten Härchen und etwas verknicktem ‚Mütchen‘ ist nichts passiert.
 Heute nun, da Lena immer noch da ist, beschlossen Tim und Zeta, ihr mal zu zeigen, wer denn hier zusammen gehört und wer von ‚internen‘ Angelegenheiten ganz eindeutig ausgeschlossen bleibt.
Tim und Zeta fingen miteinander zu spielen an. Mitten im Wohnzimmer und direkt unter Lenas Augen. Zwar spielen die beiden schon so manchesmal zusammen, doch das war bislang immer nur eine Übersprungshandlung – wann immer ich mir Schuhe anzog, was den beiden zu lange dauerte, spielten sie im Flur vor meinen Füßen.
 Heute jedoch war der Spielanlass ein ganz anderer. Und als ich mir die ganze Situation mal genauer anschaute, konnte ich zwischendurch deutlich erkennen, dass jeder der Spielenden immer wieder mal einen Blick zu Lena rüberwarf, ob die denn auch ganz genau mitbekäme, dass sie eben nicht mitzuspielen hätte.
 Und was war die Lena sehnsüchtig! Wie gern hätte auch sie mitgespielt! Aber nein, keiner meiner ‚eigenen‘ Hunde ließ sich erweichen. Auch nicht, nachdem ich das Spiel wegen zu viel Wildheit unterband.
 Alle Register der Spielaufforderung zog Lena, die unbedingt mit Zeta spielen wollte und diese eine zeitlang überall hin verfolgte. Sie erntete jedoch stets nur Zähnefletschen von Zeta.
 Als Lena sich dann einmal Timmy zuwandte, drehte der sich demonstrativ ab. ‚Ich sehe dich nicht. Du bist gar nicht da.’
 Der frühe Spaziergang heute Morgen, zu dem wir noch zwei andere Hunde mithatten, verlief jedoch sehr harmonisch. Nur ganz zu Anfang, als die letzte Hündin dazukam, gab es einmal ein ganz kurzes Gezänk, weil Zeta die ‚Neue‘ erstmal anstänkern musste. Danach aber konnten wir einfach das schöne Wetter und die frische Landluft genießen.

Irene


25.April 2005
Wieder nur zu viert

So, unser Hundebesuch ist gestern Nachmittag wieder nach Hause gebracht worden. Endlich haben unsere Wuffels uns wieder ganz für sich allein. Und was fangen sie damit an? Nüscht!
 Sie liegen faul in ihren Ecken herum und rühren sich kaum. Geht jedoch jemand von uns in die Küche, dann stolpert man, egal wohin man sich wendet, unweigerlich über den rotblonden Schatz.
 Die Lüdde guckt einen nach der ‚Fluchattacke‘ immer an, als wollte sie sagen: „Was denn? Was läufste denn hier so hektisch hin und her? Gib mir lieber was zu essen. Darum biste doch in die Küche gegangen. Menno, was du aber auch vergesslich bist! Und mit mir schimpfste dann. Menschen! „

Gestern Nachmittag noch, nach dem letzten Spaziergang zu fünft, spielten Tim und Zeta ein letztes Mal miteinander. Oh, sie taten das solange Lena da war, mindestens einmal täglich. Wie gesagt, gestern Nachmittag zuletzt.
 Seitdem die Lena aber nicht mehr da ist, spielen unsere Beiden auch nicht mehr miteinander. Ich bin ja mal sehr gespannt, ob sie dieses Verhalten wieder zeigen werden. Wenn nicht, dann kann es klarer nicht sein: Es ging ihnen dann wirklich nur darum, der anderen zu zeigen, dass sie hier gar nichts zu melden hatte und absolut unerwünscht war.
 Hunde können manchmal wirklich so fies und gemein sein, wie sonst nur Menschen. Hätte ich in der Form nie vermutet.

Irene


26. April 2005
Ein weiterer Tierarztbesuch

Drei Wochen ist es nun her, seit Zeta kastriert wurde. Alles ist gut verheilt und der Kleinen geht es gut.
Ich schrieb ja irgendwo vorher schon mal, dass der Tierarzt glaubt, die Ursache für Zetas hohe Leukowerte in ihrer Gebärmutter gefunden zu haben. Dennoch aber hatten wir damals schon ausgemacht, dass drei Wochen nach der OP noch mal eine Kontrolle, ein großes Blutbild etc. gemacht werden soll, um wirklich sicher zu sein.
 Das also haben wir heute getan. Nochmal musste sich das Mädel pieksen lassen, damit ihr Blut ins Labor geschickt werden konnte. Ich denke mal, wir werden die Ergebnisse noch diese Woche erhalten. Dann wissen wir (hoffentlich) endgültig, woran wir bei ihr sind.

Ansonsten haben Zeta und ich ein dickes, bewunderndes Lob vom Tierarzt bekommen. Er meinte, Zetas Körper wäre sehr schön ausgeformt.
 Die Kleine ist aber auch was muskulös geworden! Wirklich sehr wohlproportioniert, kann ich Euch sagen. Und sie hält ihr Gewicht ziemlich konstant. Es liegt immer irgendwo zwischen 21 und 21,5 Kilo. Für ihre Größe gerade richtig.
 Sie ist aber auch viel mit uns unterwegs. Wo immer es geht, muss sie mit, genau wie unser Timmy. Morgens ein-zwei Stunden unterwegs, nachmittags zwei-drei Stunden, und zwischendurch kurze Pinkelrunden. Die ist abends fix und fertig.
 Zwar geht sie gern ins Wasser, vor allem Gräben haben es ihr angetan, doch richtig schwimmen kann sie nicht. Sie benutzt einfach ihre Hinterläufe nicht. Dafür aber kann sie mittlerweile so gut auf Bäume klettern, dass sie deswegen in der Uniwildnis schon zu einer lokalen Berühmtheit geworden ist.
 Mit Futter und Klettern kann man sie ähnlich gut aus zu wilden Situationen abziehen, wie es bei Timmy mit einem Spielzeug geht. Bei Timmy brauche ich nur zu sagen: „Such einen Pilz.“ Oder, wenn er schon einen hat, reicht die Frage, ob ich den werfen oder schießen soll. 
Und für Zeta reicht es allemal aus, ihren Namen deutlich zu rufen und ein „Kletterbaum“ anzufügen. Stehe ich dann auch noch in der Nähe eines erkletterbaren Baumes, ist sie schneller oben, als ich die Futterbrocken aus der Tasche holen kann.

Irene


26. April 2005
Ein ganzes Brötchen

Heute morgen gönnten wir uns den Luxus frischer, krosser Brötchen. Die Wuffels schauten schon ganz gespannt zu, ob und wann sie denn was bekämen. Vor allem Timmy konnte es kaum abwarten, weiß er doch, dass er immer eines bekommt, wenn wir mit einer großen Tüte nach Hause kommen.
Zeta kennt Brot und Brötchen auch schon und weiß, dass so etwas gut schmeckt. Sie steht einem zwar immer irgendwie im Weg rum, bettelt aber nicht. Oder zumindest nicht so aufdringlich, wie es Timmy manchesmal an sich hat.
 Bislang gab es für Zeta das Brötchen immer nur in kleineren Stücken. Diesmal jedoch bekam sie nun also ein ganzes Brötchen. Da hättet ihr sie sehen sollen!

 Erstmal – schnapp! Meins! Und weg damit. Wo ist denn nur ein sicherer Platz, um diesen kostbaren Schatz ungestört verzehren zu können?
Dann, als endlich ein ruhiges Plätzchen gefunden war, wurde die Kostbarkeit erstmal abgelegt und von allen Seiten begutachtet. Wie frisst man denn ein ganzes Brötchen? Wo fängt man da denn an?
 Es wurde mal an dieser und mal an jener Stelle geknabbert. Auch mal richtig hinein gebissen. Aber – boah! So ein ganzes Brötchen ist ja riesig groß! Da kriegt man ja fast Maulsperre!

 So war Zeta wohl bald zehn Minuten mit ihrem ersten ganzen Brötchen beschäftigt, ehe sie es denn endlich, endlich ganz aufgemampft hatte. Und dann mussten ja noch die ganzen Krümel weggemacht werden! Da hatte die kleine Maus nämlich so richtig mit geschludert. Naja, hinterher blieb nur noch ein Häuflein Paniermehl übrig. Das hat dann der Staubsauger problemlos geschafft.

Irene


27. April 2005
Hundefreundschaft

Tim und Zeta spielen auch weiterhin miteinander, obwohl die andere Hündin nun nicht mehr bei uns ist. Wenngleich der Anfang dieser Freundschaft darin bestand, der anderen die Rangordnung aufzuzeigen, so hat sich dadurch doch das Band zwischen ‚unseren‘ Hunden gefestigt.
 So schön das für den Moment auch ist, so mache ich mir doch Sorgen, wie es sich für die beiden später auswirken wird, wenn Zeta ein neues Zuhause gefunden haben wird. Sicherlich werden sich die Wuffels dann vermissen. Da kann ich nur hoffen, dass ihr Kummer dann nicht zu groß sein wird.
 Noch ist die Freundschaft ja eher eine zarte Bande. Da geht es auch immer wieder mal etwas ruppig zur Sache. Dennoch können die beiden mittlerweile auf engem Raum spielen. Es genügt ihnen schon eine Fläche von ein-zwei Metern.
 Noch sieht ihr Spiel so aus, dass einer am Boden liegt und vom anderen ‚bearbeitet‘ wird. Immer im regelmäßigen Wechsel. Sie werden auch schon leiser dabei. Wenn es so weit kommen sollte, dass sie beide am Boden liegen und schnäuzeln, dann wird es den beiden sicherlich sehr schwer fallen, plötzlich ohne den anderen zu sein.
Immerhin hat das Spiel mit Tim für Zeta auch noch ein Gutes: Ihr Verhalten anderen Hunden gegenüber wird ebenfalls allmählich weniger ruppig. Die von ihr so heißgeliebten Jack-Russells bekommen nun nicht mehr gar so oft eine Pfote in den Rücken. Oder liegt es an Zetas besserer Körperbeherrschung?
Jedenfalls springt sie, wie mir scheint, ganz gezielt neben den anderen Hund, wird in ihrem Spiel auch da schon etwas leiser und findet so ganz allmählich auch Gefallen daran, mal selber den Hasen zu spielen.
 Na, schaun wir mal, wie lange ich das alles noch beobachten darf. Ich bin ja schon ein wenig hin und hergerissen. Einerseits würde ich Zeta lieber heute als morgen in ein neues Zuhause geben, damit sie endlich einen festen Platz hat. Andererseits möchte ich sie manchmal auch am liebsten gar nicht wieder hergeben. Das bedeutet: Sie ist eindeutig schon zu lange bei uns. Die nimmt ein gewaltiges Stück unseres Herzens mit, wenn sie geht. Je länger sie bleibt, desto größer wird dieses Stück. 
Dennoch: Da unser Job als Hunde-Service-Agentur es erfordert, auch andere Hunde in Pflege zu nehmen, brauchen wir auch den Platz, den sie jetzt beansprucht. Noch boomt unser Geschäft nicht so sehr, als dass sie da stören würde. Wahrscheinlich würde sie das auch ansonsten nie. Kann ich mir bei Retrievern auch irgendwie gar nicht so recht vorstellen. Dass sie stören, meine ich.
 Nur können wir uns wegen unseres Jobs auch keinen eigenen Zweithund leisten. Wenn wir denn mal irgendwann ein eigenes Haus mit einem großen Grundstück besitzen, wird das sicherlich anders aussehen. Aber noch ist es nicht soweit. Und sowas ist auch in absehbarer Zeit nicht in Sicht. Selbst wenn, müssten wir doch in erster Linie das Haus finanzieren. Da werden wir uns dann auch erstmal keinen Zweithund leisten können. Aber ein Pflegehund von RiN wird sicherlich immer einen Platz bei uns finden. Das werden wir schon hinkriegen!

 Ach, wenn das Mäuschen doch erstmal weg wäre.
 Ach, nee! So schnell muss gar keine neue Familie gefunden werden.
 Doch, schon…
Nee, nee… Ihr wisst was ich meine, gell? Ihr kennt das ganz bestimmt auch.

Irene


28. April 2005
Die Untersuchungsergebnisse…

…sind da.
Komme eben vom TA zurück, der mir die Laborberichte zu erklären versuchte. Was ich davon verstanden habe, gebe ich hiermit weiter.
Also: Ganz allgemein sind Zetas Werte nun endlich in Ordnung. Nicht optimal, aber auch nicht mehr besorgniserregend.
 Einzig die Globuline sind viel zu niedrig. Das bedeutet, die Leber stellt nicht ausreichend Abwehrstoffe her. Dies wiederum deutet darauf hin, dass Zeta in ihrer Jugend einmal an einer schlimmen und unbehandelten Krankheit gelitten haben muss, die eben weil sie unbehandelt blieb, nun bleibende Leberschäden hinterlassen hat. 
Zeta wird ihr Leben lang täglich Dextrose bekommen müssen, um die Leberfunktion so hoch wie möglich zu halten. Und es wird immer darauf zu achten sein, dass sie sich nicht ansteckt.
 Nein, das muss ich anders ausdrücken. Sie kann sich, wegen der mangelnden Abwehrstoffe leicht anstecken. Sie hat auch jetzt wieder einige Viren in sich, die aber nicht weiter behandlungsbedürftig sind.
 Wenn Zeta jedoch mit jemandem zusammen ist, der eine Erkältung hat, egal ob Hund oder Mensch oder sonst ein Tier, dann muss man stark darauf achten, ob sich bei ihr irgendwelche Symptome zeigen und dann heißt es: Rasch zum Arzt, damit dieser Infekt gleich behandlet werden kann.
 Wo andere Hunde allein mit der einen oder anderen Infektion fertig werden, darf man bei Zeta eben nicht warten, sondern muss lieber einmal öfter zum Tierarzt gehen.
 Sie muss deshalb nun aber nicht gleich in Watte gepackt werden. Man sollte sie auch nicht von allen Ansteckungsquellen (sprich: andere Hunde, Brackwasser etc.) fernhalten, sondern nur genau beobachten, ob sie sich was eingefangen hat oder nicht.
 Ansteckungsquellen sind ja auch immer eine Chance für das Immunsystem, etwas zu tun. Ohne derlei Reize würde es seine Tätigkeit nämlich gleich ganz einstellen. Und dann würde das Mädel im Nu wirklich krank werden.

 Also, der Tierarzt hat mir gesagt: Mach weiter so wie bisher, das machste gut. Dem Hund geht es auch gut dabei. Pass halt bloß ein bisschen auf, damit Du nicht womöglich eine beginnende Krankheit übersiehst. Und denk halt immer dran, dass sie eine leichte Futtermittelallergie hat und sich leicht ansteckt. Dann biste auf dem richtigen Weg. 
Der neue Besitzer wird die Berichte oder eine Zusammenfassung dessen mit auf den Weg bekommen, damit er eine Richtlinie hat. Wenn er es dann so hält wie wir, nämlich viel raus mit dem Hundi, viel Bewegung, viel Abwechslung, viel Neues, dann kann er gar nichts falsch machen.

 Naja, um ein kleines Sorgenkind macht man sich halt zwangsläufig mehr Gedanken als über andere, gell?

Irene


29. April 2005
Hundefreundschaft II

So, nun passiert immer häufiger das, was ich befürchtet habe, worüber ich mich einerseits freue und was mir andererseits Sorgen bereitet: Tim und Zeta spielen immer häufiger im Liegen zusammen.
 Er kaut ihr dabei am Ohr und am Hals herum und sie versucht seine Lefzen oder sein Halsband abzuknabbern.
Nun ja, sie spielen auch oft genug noch so miteinander, wie ich es vorher schon mal beschrieben habe. Doch sie sind dabei immer leiser. Und sie spielen eben auch immer öfter im Liegen. Das alles bedeutet, sie schließen sich immer fester zusammen.
 Ich denke, es wird höchste Zeit, dass Zeta ein neues Zuhause findet. Man bedenke dabei auch, daß sie schon vier Monate bei uns ist. Das ist eine verdammt lange Zeit.
 Natürlich lernt die kleine Maus bei uns auch sehr viel und entwickelt sich rasant weiter, doch sie bindet sich dabei auch sehr an uns. Das ist nicht so gut, da sie doch nicht ewig bei uns bleiben kann.
 Wenn sich doch nur bald neue Besitzer für sie fänden!

 Eigentlich verstehe ich auch gar nicht so recht, warum sie immer noch bei uns ist. Zeta ist eine so tolle Hündin, nicht zu groß, nicht zu schwer, nicht zu alt oder zu jung.
 Sie ist freundlich und aufgeschlossen, wenngleich vorsichtig bei Fremden. Sie verträgt sich mit anderen Tieren, jagt nicht, kommt auch immer besser mit Kindern zurecht.
 Sie ist klug, quietschfidel, sehr agil und bewegungsfreudig. Sie gäbe einen fantastischen Sporthund ab. Selbst zum Rettungshund könnte man sie wohl ausbilden, da sie von sich aus schon eine recht gute Nervenstärke zeigt.
 Aber auch als einfacher Familienhund könnte sie gehalten werden, wenn man sie nur entsprechend beschäftigt und ihr genügend Auslauf zukommen lässt. Sie liebt es, eine Aufgabe zu haben.
 Zeta fährt gern Auto und kann darin auch gut mal alleine bleiben. Bei uns zu Hause hat sie wenig Gelegenheit dazu, da wir die Wuffels eigentlich immer überall mit hinnehmen. Da sie sich allerdings stark an mich angeschlossen hat, mag sie kaum ohne mich sein und jammert dann schon, wenn ich sie in der Wohnung alleine lasse. Und ganz allein ist sie bei uns nur zu Anfang mal gewesen.
Dennoch hat man an ihr einen sehr freundlichen Gefährten, der sicherlich auch das Alleinbleiben in einer neuen Familie schnell erlernt.

 Mensch, Leute! Warum lasst Ihr Euch einen solchen Hund entgehen?
 Zeta ist kastriert. Damit habt Ihr also schon mal keine Sorgen mehr.
 Ihr Grundgehorsam ist gut, damit müsst Ihr Euch auch nicht mehr herumplagen.
 Sie kennt mittlerweile auch den Straßenverkehr, so dass Ihr auch hier kaum Schwierigkeiten mit ihr haben werdet.
 Wenn man es richtig anfängt, wird sie sich schnell einem anderen Menschen anschließen.
 Ihre Futtermittelallergie ist so gravierend nicht. Und auch wenn man wegen ihrer mangelnden Abwehrkräfte ein besonderes Auge auf sie haben muss, kann sie dennoch alles mitmachen und unterliegt da keinen Einschränkungen.

 Es kann doch nicht sein, dass sich niemand für sie finden sollte, oder?
 So ein nettes, kleines, verschmustes Hundemädel findet Ihr so schnell nicht wieder. Und Ihr werdet lange an ihr Freude haben. Glaubt mir das!

Irene

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