Juli 2005 – Angekommen…

02. Juli 2005

Zeta, die Kuschelmaus

Schmusen ist ja schon seit sehr langer Zeit eine von Zetas Lieblingsbeschäftigungen. Da macht sie auch keinen Unterschied zwischen drinnen oder draußen, obwohl sie die Streicheleinheiten draußen selten angeboten bekommt und sie daher auch nicht einfordert.
Hunde kuscheln ja auf die unterschiedlichsten Arten. So etwas zu beschreiben ist nie ganz einfach. Ich weiß jetzt grad nicht, ob ich es irgendwann schon einmal probiert habe, doch dies soll ein solcher Versuch werden.

 Sitzt etwa mein Männe abends entspannt auf seinem Sessel, um in die Glotze zu schauen, dann kommt das Mäuschen leise heran gepirscht. 
Erst setzt sie sich neben meinen Mann und schaut ihn eindringlich an. Stets setzt sie sich so hin, daß man eigentlich gar nicht an ihr vorbeischauen kann. Es ist immer ein großer Augenwinkel, aus dem heraus man sie wahrnehmen muß. Ganz zwangsläufig bewegt man seine Augen in ihre Richtung, selbst wenn man sie gar nicht ansehen will oder sich eigentlich auf etwas anderes konzentriert.
Sobald die kleine Maus diese noch so flüchtige Augenbewegung wahrnimmt, rückt sie noch etwas näher an den Sessel und somit an meinen Männe heran. Nun lehnt sie mindestens schon an einem seiner Beine und ist dadurch auf jeden Fall präsent.
 Da Zeta immer Augenkontakt zu halten versucht, einem also immer ins Gesicht schaut, lehnt sie sich natürlich auch so an, daß sie einem fast gegenüber sitzt. Ab hier ist es ihr ziemlich egal, ob sie angeschaut oder gar angesprochen wird. Das alles hat nur Einfluß auf die Geschwindigkeit, mit der sie ihre nachfolgenden Handlungen durchführt.

 Zeta lehnt also am Bein meines Mannes und schaut ihn dabei an. Gleich darauf legt sie ihm, ohne die Sitzposition zu verlassen, den Kopf aufs Bein. Ihr Vorderkörper hat sich nun deutlich gebogen.
 Weil dadurch ja die äußere Vorderpfote entlastet wird, ist es nur natürlich, daß die dann in die Höhe gehoben wird. Wohin damit? Na, auch auf den Schoß oder zumindest auf den Sessel.
 Dann wird die Biegung in der Halswirbelsäule wohl auf Dauer unangenehm, denn nun schiebt sich die Kleine an den Beinen entlang aufwärts. Der Schub kommt rein aus der Hinterhand, die Vorderpfoten sortieren sich nur über die diversen Hindernisse hinweg: Sesselkante, Beine, Bauch, Arme. Der Körper der Kleinen selbst gleitet wie von Geisterhand gezogen einfach aufwärts.
 Irgendwann steht Zeta dann gänzlich auf den Hinterbeinen. Mal angenommen, sie saß auf der linken Seite, so bleiben ihre Hinterfüße auch dort. Der restliche Körper hat sich aber dahingehend verlagert, daß Zetas Kopf auf der rechten Schulter meines Mannes ruht – die Nase an seiner Wange oder unter seinem Kinn.
 Mit den Vorderpfoten stößt sie sich dabei an meinem Mann oder am Sessel derart ab, daß ihm nichts anderes übrigbleibt, als sie mit dem Arm abzustützen. Somit liegt Zeta ihm wie ein Kleinkind im Arm, obwohl die Hinterfüße immer noch auf dem Boden stehen. Und sobald diese Stütze vorhanden ist, patscht sie ihm mit den Vorderpfoten im Gesicht herum, stupst ihm die Nase ins Gesicht und probiert auch immer wieder einmal, ihm die Ohren oder die Nase abzulecken.
Wenn sie nur wüßte, wie sie es anstellen soll, dann würde sie sich auf den zumeist ausgestreckten Beinen meines Mannes so herumdrehen, daß sie mit dem Rücken darauf zu liegen käme. Wahrlich, ein Bild für die Götter. 

Manchmal macht sie die Kleine aber auch so lang, daß sie meinem Männe die Pfoten auf die Schultern legt. Die Hinterfüße bleiben aber auch hier am Boden. Nur wirklich äußerst selten kommt mal ein Hinterfuß hoch – eher Zufall oder Aufregung.
 In dieser Haltung schmeißt sie dann ihren Propellor an und fährt ihn auf volle Leistung hoch. Da wir einen niedrigen Stubentisch haben, mußten wir uns schon angewöhnen, alles etwas weiter von der Kante entfernt abzustellen.
Und wie dann Zetas Köpfchen den Kontakt zum Gesicht meines Mannes sucht, ist einfach nicht zu beschreiben. Als wolle sie ihm spannende Geschichten ins Ohr flüstern, ihn unbedingt küssen, waschen oder sonst etwas.
Wenn dann auch noch die Pfoten ins Spiel kommen, wird es ihrer Krallen wegen manchmal schmerzhaft. Aber sie ist dann so aufgedreht, daß sie deutlich weniger sanft und rücksichtsvoll ist als sonst.

Mit mir schmust die Kleine anders, ich werde nicht derart „erobert“. Liegt natürlich daran, daß ich ihr die Kletterei an mir nicht gestattet habe.
 Mir nähert sich Zeta wenn irgendmöglich von der Seite, setzt sich neben mich. Schiebt mir auch ihren Kopf auf den Schoß, läßt aber alle Pfoten unten. Sobald ich sie ansehe oder sie das auch nur glaubt, dreht sie sich so, daß ihr Nacken auf meinem Schoß zu liegen kommt, schmiegt sich mit dem ganzen Rücken fest an meine Beine und läßt sich dann hinunter rutschen. Wobei sie sich so weit dreht, daß ihr Bauch nach oben zeigt, möglichst bevor sie ganz unten ist. Auch wenn sie sich dabei quer über Füße legen und krümmen muß.
Wenn das nicht den gewünschten Erfolg hat – es sollen ihr ja die Hände folgen und sie streicheln – dann richtet sie sich wieder ins Sitz auf und wiederholt die Prozedur. Dabei kann man gar nicht so unterkühlt bleiben, daß man gar nicht reagiert.
 Am liebsten schmust sie in dieser Weise mit mir, wenn ich auf dem Thron sitze. Da habe ich einmal dieses Ankuscheln zugelassen – und prompt habe ich nun den Salat. Ohne sie nicht wenigstens einmal von vorn bis hinten durchgekrault zu haben, bekomme ich auf dem Pott nun keine Ruhe mehr.

 Was ich aber am Erstaunlichsten finde, ist das Vertrauen, welches Zeta in uns hat. Sie bringt sich mit ihrem Winden, Wenden und In-uns-Hineinkriechen-wollen oftmals in Positionen, in denen sie sich selbst gar nicht mehr halten kann.
 Ohne unsere stützenden Hände oder Arme würde sie nicht einfach nur umfallen, sondern manchmal gar recht derb zu Boden plumpsen. Aber genau in diesen Positionen scheint sie sich am Wohlsten zu fühlen, denn zumeist ist sie erst dann zufrieden und ruhig, wenn sie diese erreicht hat.
In letzter Zeit kommt dann auch immer öfter mal ein wohliger Grunzer dazu. Und als neueste „Errungenschaft“ gibt es nun hin und wieder einen welpenhaften Fiepser, wenn es ihr nicht gleich gelingt, sich uns völlig zu „ergeben“.
 Wer dann den Fehler macht, und in ihre Augen schaut, der ist völlig verloren. Wem dann das Herz nicht überquillt, der hat gar keines.
Zetas Blick ist dann dermaßen verträumt und verschleiert und weit weg bei halb geschlossenen Lidern, die Winkel der Lefzen bei geschlossenem Maul oftmals wie zu einem leichten Lächeln gehoben, ihr Körper wird durch die Entspannung immer schwerer im Arm…
 Da findet Ihr mal einen passenden Begriff für 😉

Irene


Gutes „Futter“-Gedächtnis?

Daß Zeta sich unterwegs ihre Futterbröckchen erarbeiten muß, habe ich ja schon mal geschrieben.
 Erst gab es etwas für das Herankommen auf Namensruf, dann etwas für das Vorsitzen, später gab es etwas für das Erklettern von Bäumen und Bänken.
 Vor kurzer Zeit habe ich Zeta mittels eines Futterbrockens durch eine Gruppe von etwa acht zusammengewachsenen Bäumen gelotst. Den Brocken gab es erst, als sie korrekt da hindurch gegangen war. Nun, das war nicht weiter schwierig, denn sie ist ja mit ihrer Nase fest verbunden und die läuft sozusagen automatisch hinter Futterbröckchen aus meiner Hand her.
 Gestern gingen wir denselben Weg, doch diesmal unterhielt ich mich mit anderen Leuten. Zeta hatte vorab schon tüchtig getobt und war auch geschwommen – und vielleicht auch der Meinung, sie bekäme zu wenig Aufmerksamkeit.
 Jedenfalls spürte ich plötzlich ihren intensiven Blick auf mir ruhen. Ich mußte auch gar nicht suchen, sondern wußte einfach ganz genau, wo sie war: Zwischen den besagten zusammengewachsenen Bäumen.
 Da stand sie und starrte mich an: „Mama! Siehst du nicht, wie ich das hier ganz allein mache? Wo bleibt denn nun mein Futter? „
Na, das kam dann ja auch ziemlich fix, zusammen mit einigen anerkennenden Worten.

 Zeta kann sich immer darauf verlassen, daß mich dieser ganz besondere Blick erreicht, egal, wie angeregt ich mich auch gerade mit anderen Leuten unterhalte. Es ist nur nicht immer sicher, daß sie auch Futter bekommt, denn manchmal will ich eigentlich gar nicht, daß sie irgendein Kunststückchen vorführt.
 Dennoch: Wofür sie einmal Futter und Lob erhalten hat, das bleibt in ihrem Gedächtnis haften. Und diese „Tricks“ führt sie selbständig aus, wenn sie Hunger hat oder nicht genug Aufmerksamkeit erhält.

 Meine Güte, die ist so lerneifrig! Da muß man nachgerade aufpassen, ihr nicht unbeabsichtigt dummes Zeug beizubringen.
 Ein klein wenig Beobachtung ihrer normalen Bewegungen und ihres normalen Verhaltens bringen einem genügend Ideen für weitere Tricks. Kombiniert man die mit Lob, Futter und einem eindeutigen Kommando, hat man späterhin seine helle Freude an diesem aufgeweckten Hundchen.
 Tja, und wer sich nicht ausreichend mit ihr beschäftigt, muß anschließend mindestens Papierschnipsel wegräumen (drinnen) oder wird mit Matschepfoten angesprungen (draußen).

Irene


Zeta macht Breitensport

Am Wochenende hatte ich Zeta mit in den Hundeverein genommen. Auf Gruppen- und Einzelarbeit, also die normale Unterordnung, habe ich da verzichtet.
Wegen ihrer durch die Milben verursachten Bobbels war sie lange nicht mehr da, und somit muß ich jetzt, da sie ja bald zu ihrem neuen Frauchen kommt, in Sachen Unterordnung nichts mehr machen. Die „Neue“ soll ja auch was zu tun haben, gell?
 Also gab es für Zeta nur ein wenig Spaß an den Hürden, was aber auch stressig war.

Wir haben die Breitensportbahn gemacht, die Zeta vor dem Milbenbefall schon mal kurz kennen gelernt hatte. So ganz genau konnte sie sich daran allerdings nicht mehr erinnern, weshalb wir also praktisch wieder bei Null anfingen.
 Über die kleine Bretthürde zu Beginn des Parcours zu springen, war für Zeta ein wenig unverständlich. Da kann man doch drum herum laufen – warum dann springen? Aber, okay, wenn Mama es denn so will…
 Die A-Hürde hingegen fand Zeta einfach gut. Gleich vom ersten Moment an. Und ganz oben hielt sie an, weil sie ein Leckerchen erwartete.
Dann kam der Tunnel, der Zeta etwas unheimlich war. Warum denn da durch? Sie wollte lieber hinauf springen, obwohl das Ding dafür zu glatt ist. Wäre ihr auch fast gelungen. Dennoch konnte ich sie recht rasch davon überzeugen, es mit dem Hindurchlaufen zu probieren. Und siehe, beim dritten Mal ging es auch ohne Hilfe einer weiteren Person.
 Der Laufsteg war wiederum gar kein Problem. Da hüpft die Kleine einfach so hinauf. Einmal ist sie gar herumtergefallen, weil sie meine „Futterhand“ nicht sehen konnte (in der gar kein Futter war, die aber, ihrer Meinung nach, gerade in Richtung Futtertasche wanderte) und sich deshalb zu mir umdrehte – und prompt hinunter plumpste. Um gleich wieder hinaufzuspringen. Da durften wir diese Übung komplett noch mal wiederholen und ich hatte darauf zu achten, daß die Maus auch immer meine Hand gut sehen konnte.
 Auch das nachfolgende Faß war kein Problem, denn auch da kann ‚man‘ ja draufspringen. Zeta hat nur nicht so ganz begriffen, daß sie ja eigentlich drüberwegspringen sollte. Deshalb hielt sie oben drauf immer an und war verwundert, daß sie erst dann was bekam, wenn sie wieder unten war.
 Der Reifen allerdings, durch den sie springen sollte, war wieder eine kleine Denksportaufgabe für Zeta. Wieso muß ich da durch? Zwar hat sie hier nicht versucht, drumherum zu laufen, aber einfach so durchspringen…? Nee, kommt ja gar nicht in Frage. Wer kann denn schon sagen, ob und was einem dann von unten entgegenkommt? Also mußte sie erst einmal das Innere des Reifens untersuchen. Aber auch hier war sie nach dem dritten Durchgang davon überzeugt, daß auch sie einfach so hindurchhüpfen konnte.
 Der Weitsprung war dann schon eher ein Problem. Die Doppelstangen hat sie nicht wirklich ernst genommen. Erst einmal mußte sie das Hindernis genauer kennenlernen. Dann machte sie mal einen lockeren Hüpfer, wobei sie eine Stange abwarf. Das schien ihr unangenehm zu sein, denn danach war sie achtsamer. Sie muß dieses Hindernis aber immer erst in Ruhe betrachten, bevor sie elegant darüber springt. Wenn sie dann aber abhebt, sieht das so klasse aus, da bin ich echt begeistert.
 Zum Schluß dann wieder so ein Bretterhindernis, um das Zeta lieber herumlaufen möchte. Selbst wenn sie dafür ganz knapp vorher einen Haken schlagen muß, um den ein Hase sie beneiden würde.

 Am Sonntag ging die ganze Geschichte schon etwas flotter über die Bühne. Zeta mußte sich beim ersten Durchgang nur davon überzeugen, daß sich an den Hindernissen nichts verändert hatte, sie also immer noch genauso wie am Samstag waren. Danach nahm sie sie gut.
Den Tunnel schon bereitwilliger, den Weitsprung gleich zu Anfang mit zwei Stangen (auch wenn sie erstmal wieder eine abwarf) und die Bretter wieder zu Anfang mit einem geschlagenen Haken.

 Ich habe aber den Eindruck, daß es ihr großen Spaß macht, diesen Parcous zu bewältigen. Wenn sie dann ein Lob hört, flippt sie völlig aus und will ein Leckerchen. Sobald sie das hat, schaut sie sich nach dem nächsten Sprung um und ist kaum zu bremsen.
Wir machen die Bahn ja im ganz langsamen Tempo, damit Zeta sie überhaupt erst einmal kennenlernt und die Hindernisse korrekt nimmt. Hätten wir mehr Zeit miteinander, dann würde sich das Tempo ganz allmählich steigern.
Ich denke, das würde ihr gefallen. Dann bekäme sie irgendwann erst dann ein Leckerchen, wenn sie durchs Ziel gelaufen ist. Tja, und dann darf der Mensch zusehen, daß er hinterher kommt.
 Es kann eigentlich gar nicht lange dauern, bis Zeta genau weiß, wie sie diesen Parcours zu nehmen hat. Und wenn ich mir so ihre Auffassungsgabe betrachte, dann möchte ich meinen, sie könnte irgendwann auch Agility machen. Die Kleine ist so wendig und pfiffig – sie muß nur Vertrauen gewinnen: in sich selbst und ihren Menschen – dann wird sie der Star jeder Veranstaltung sein können.
 Vor allem käme Zeta so etwas, also Breitensport und Agility, schon deshalb entgegen, weil die Kleine eben auch klug ist. Hier würde sie sowohl körperlich als auch geistig gefordert werden – wenn sie richtig gefördert wird.

Irene


„provokante Schlampe“

So wurde Zeta gestern nachmittag von einem meiner Bekannten aus der Uniwildnis genannt. Und ich konnte das nicht einmal abstreiten.
Hier der Hintergrund zu dieser wenig schmeichelhaften Äußerung:

 Seit gestern ist Fynn bei uns zu Besuch. Fynn ist ein drei Jahre alter, kastrierter Schäfer-Husky-Mix, dem ich auch noch einen kräftigen Schlag Border Collie-Blut unterstelle. Na, egal, der Bursche ist freundlich, vielleicht ein wenig schüchtern.
In der Wohnung wußte Zeta mit dem nicht so recht was anzufangen. Da Timmy sich ihm gegenüber freundlich zeigte, meckerte auch die Kleine nicht. Draußen aber änderte sich das fast schlagartig – und zwar ausschließlich von Zetas Seite.
Kaum waren die Wuffels von den Leinen los und hatten sich die erste Freude über das Wieder-in-der-Uniwildnis-sein aus dem Bauch gerannt, da kam Zeta angewetzt, erblickte Fynn und fuhr ihm mit beinahe hysterischem Gekläff in die Seite, verpaßte ihm auch noch einen Pferdekuß dazu.
 Der arme Kerl war auf so etwas gar nicht eingestellt und wußte kaum, wie ihm geschah. Das hat Zeta reichlich ausgenutzt. Mehrfach ist sie wie eine Furie auf ihn losgegangen.
 Sie hat ihn nicht verletzt, aber wohl in der Seele erschüttert. Immer wieder rannte sie kläffend auf ihn zu, rempelte ihn an, zwackte ihn auch – und ließ sich von mir nicht abrufen. Da mußte ich wirklich sehr energisch werden.
 Zum Unglück von Fynn fühlte sich aber auch Timmy durch diese Unruhe genötigt, einzugreifen. Und er maßregelte leider nicht Zeta, sondern Fynn.
Wo es sonst hilfreich war, Timmy anzuleinen, damit Zeta ihre Angelegenheiten mit anderen Hunden klären konnte (die etwa daraus bestanden, aufdringliche Verehrer abzuweisen oder einfach nur aus normalem Spiel mit anderen Hunden), da war es nun angeraten, Zeta ans Band zu nehmen.

 Auf dem gute zwei Stunden dauernden Spaziergang hat Zeta die erste Stunde damit verbracht, Fynn ganz deutlich klarzumachen, daß er hier gar nichts zu melden hat. Immer und immer wieder, anfangs wirklich häufig, später dann nachlassend, wurde er angeblafft, angerempelt und auch gezwackt.
 Da war mit Ablenkung wirklich nichts zu machen. Da ging es wirklich nur noch mit strengerer Stimme und dem einen oder anderen Nasenstüber, den ich ihr dann verpaßte. Und anfangs war ich echt schon besorgt, wie das die nächsten Tage weitergehen solle.
 In der zweiten Stunde dann, Tim hatte einen Ball gefunden und ihm war somit das Maul gestopft, schien für Zeta die Rangfolge endlich geklärt zu sein. Plötzlich rannte sie ohne Gekläff auf ihn zu und ihre Rempler waren irgendwie auch anderer Natur.
 So jedenfalls muß es auch Fynn empfunden haben, denn plötzlich begannen die beiden zu toben, also gemeinsam herumzurennen, sich kameradschaftlich zu jagen.
 Da Fynn zwar genauso groß wie Zeta ist, dennoch aber besser flitzen kann, hatte Zeta kaum eine Chance, ihn einzuholen. So wurde sie ab und an denn doch wieder laut – was Fynn gar nicht gefiel. Sobald Zeta wieder mit ihrem Gekläff anfing, blieb er stehen.
 Was wiederum Zeta nicht gefiel, die ihn daraufhin wieder zwackte. Jetzt aber hatte Fynn die Nase davon voll und wehrte sich. Oh, er war durchaus höflich und fletschte erstmal nur. Zeta sah in dem Moment aus wie ein Comichase beim Bremsen: Der Körper noch in voller Fahrt auf Fynn zu, den Kopf aber schon in den Nacken geworfen, um dem Gebiß des anderen bloß nicht zu nahe zu kommen.
 Tja, und so lernten die beiden dann doch noch, einander zu akzeptieren und miteinander zu spielen. Nach einer Weile fing sogar Fynn an, Zeta zum Rennen aufzufordern. Und als die Kleine dann irgendwann wieder einmal die Zicke raushängen lassen wollte (mal eben im Vorbeigehen zuzwacken), da packte Fynn sie im Nacken. Stieß das Maul einmal wie eine geöffnete Hand auf ihr Genick hinab, ohne aber zuzupacken.
“Ups!“ Muß Zeta da gedacht haben, „das war jetzt aber gar nicht mehr freundlich.“ Sie hat aber keinen Versuch gemacht, über diesen Vorfall noch diskutieren zu wollen. Das feuchte Nackenfell war ihr Argumentation genug.

Naja, bis es aber so weit war, war mein Bekannter schon nicht mehr dabei. Der hat nur die erste Stunde mitbekommen, in der Zeta immer wieder auf Fynn losging. Bei diesem Benehmen konnte ich ihm tatsächlich nur zustimmen, als er dazu meinte: „Das ist aber auch eine provokante Schlampe. Die kann ja ein richtiges Biest sein.“

Irene


Leckermäulchen

Gestern hat mich Zeta schon beim Himbeerenpflücken genau beobachtet und auch davon zu kosten bekommen. Oh, ja, hat ihr geschmeckt.
Heute nun habe ich mir wieder welche von den süßen Früchtchen gepflückt und hatte wieder einen Mitesser neben mir hocken.
 Weil ich Zeta aber nicht immer davon abgegeben habe, hat sie mir genau auf die Finger geschaut und so gesehen, wo denn die leckeren Beeren herkommen. Prompt hat sie sich danach selbst bedient. 
Bei jedem Busch, an dem ich stehen blieb, prüfte Zeta ab dann, ob dort auch leckere Himbeeren für sie wachsen. Nun warte ich eigentlich nur noch darauf, daß sie von sich aus hingeht und sich schon mal bedient, bis ich da angekommen bin.

Irene


Doch erwischt!

Gerade habe ich Fynn dabei beobachtet, wie er sich, wieder einmal, am Hinterschinken beleckte. Das ist mir seit vorgestern schon aufgefallen, aber da habe ich mir noch nichts bei gedacht.
 Weil er das Belecken aber seitdem so gar nicht sein lassen wollte, mußte ich doch mal nachschauen. Und entdecke dabei einen kleinen Riß im Schenkel.
 Nicht sonderlich tief oder lang, zum Glück auch nicht entzündet, aber doch etwas, daß sich erstmal der Tierarzt anschauen sollte. Nicht, daß ich nachher einen kranken Hund zurückgeben muß. Das fehlte mir gerade noch.
 Tja, da war Zeta doch heftiger drauf, als es erst aussah. Aber ohne Timmy so tun, als könnte sie kein Wässerchen trüben. Das sind mir ja die Richtigen!

Irene


Ein Stöckchen… (von Zeta)

…ganz für mich alleine auf dem Sandplatz!
Da war ich nämlich heute mit Mama, die hat sich da im Schatten ausgeruht. Und der Fynn auch. Und der Tim hat sich nur gewälzt.
 Da war ich also ganz alleine und konnte einfach mal nur so herum rennen. Und dann habe ich da ein Stöckchen gefunden!
 Das ist hin- und hergesprungen. Ich habe es angestupst und es ist zur Seite gesprungen. Dann habe ich es ganz schnell festgehalten und es wollte unter meinen Pfoten hochkommen! Hab ich’s also auf der anderen Seite wieder runtergedrückt, da wollte es auf der ersten Seite wieder weg.
 Hah! Das ist ihm nicht gelungen. Da hab ich es ins Maul genommen und bin mit ihm davon gelaufen.
 Hab’s dann wieder losgelassen und schon wollte es wieder davonhüpfen. Hui! Sprang es doch glatt in eine ganz andere Richtung! Da bin ich dann aber schnell wieder hinterher.
 Und dann bin ich einfach nur so durch den Sand gepest. Uoah! Um die da herumliegenden Baumstämme bin ich gelaufen und hab ganz dollig Kurven geübt.
 Na, eigentlich ja nicht geübt. Brauch ich ja nicht. Kann ich ja schon. Hab aber so getan, als würd jemand hinter mir herlaufen. Na, den hab ich aber ausgetrickst! 
Bis ich dann wieder bei meinem Stöckchen angekommen bin. Da ging das dann gleich wieder los. Es wollt und wollt einfach nicht bei mir bleiben. Wollte sich sogar im Sand verstecken!
Hah! Das hab ich aber wieder ausgebuddelt.

 Als Mama fertig war mit ausruhen, sind wir alle zusammen durch den Himbeerweg gegangen. Weißt, da, wo so ganz viele Himbeeren ganz eng zusammenstehen und man trotzdem von fast jeder Seite an die Büsche kommen kann.
 Weil Mama da stehen geblieben ist, hab ich mir auch wieder welche gepflückt. Die sind lecker. Aber manche sind auch ganz schön sauer. So ganz weiß ich noch nicht, welche ich da pflücken muß. Wenn Mama mir welche gibt, dann schmecken die jedenfalls richtig gut.
 Aber Mama gibt mir nicht immer welche. Die steckt sich die Himbeeren einfach selbst in den Mund. Sogar dann noch, wenn ich ganz lieb neben ihr sitze und sie gar nicht anspringe und einfach nur ganz lieb gucke und sie höchstens einmal ganz bißchen anstupse.

Irene


Zeta in den Sandbergen

Gestern und vorgestern waren wir mal wieder im Industriegebiet. Am Wochenende ist da ja nichts los, die Brut- und Setzzeit ist auch vorrüber und so konnten sich die Hundis dort mal wieder nach Herzenslust austoben. Keine „fremden“ Hunde um uns herum, sondern nur das „vertraute“ Rudel: Tim, Zeta, Fynn und Sweety. Jui! Was sind die Wuffis da geflitzt!
 Erst durch die Trockenwiese mit dem hohen Gras. Da war Klein-Sweety nicht dabei – sie kann über die Halme nicht hinwegschauen und hielt sich deshalb davon fern. Die drei Großen jedoch rannten derart um die Wette, daß sie wohl selbst nicht wußten, wer eigentlich wen jagt – und ob überhaupt.
 Etwas später dann erreichten wir die riesige Sandfläche. Leider haben die Bagger die schönen großen Sandberge fast gänzlich abgetragen, so daß fast nur noch eine ebene Fläche vorhanden ist. Nur noch hin und wieder gesprenkelt von kleineren Hügeln, mal aus Sand und mal aus überwucherter Erde.
 Den Wuffis hat es nichts ausgemacht. Sie sahen nur Sand. Eine riesige Fläche aus Sand. Mit nichts weiter drauf als Fahrspuren unterschiedlicher Tiefe und Breite. Da war das wohl fast schon ein Zwang, als sie nochmal einen Zacken zulegten und weite Kreise zogen. Selbst Klein-Sweety konnte da nicht mehr an sich halten und peste los, was die kleinen Beinchen hergaben.

 Während dieses Spaziergangs bin ich des Öfteren stehen geblieben und habe mich an den laufenden Hunden erfreut. Es war ein so faszinierender Anblick – ich kann es kaum beschreiben.
 Zuerst kostete jeder Hund für sich und auf völlig eigene Weise die Weite aus. Jeder lief seine eigenen Kreise, auf eigener Bahn – und dennoch achtete jeder auf den anderen.
 Da wurden Kurven gedreht, Spurts eingelegt, Haken geschlagen, imaginäre Beute gejagt oder unsichtbare Verfolger abgehängt.
 Da wurden die unterschiedlich tiefen Fahrspuren der Bagger und Laster zu Gräben oder Hürden, die es in weiten und hohen Sätzen zu überwinden galt. Häufig sprangen die Wuffels dabei deutlich höher und weiter, als es hätte sein müssen.
 Da wurden kleinere Aufschüttungen oder Steine zu Wehranlagen und hohen Aussichtspunkten, die es zu verteidigen galt.
 Da wurden die noch vorhandenen Hügel zu Skaterbahnen – mit Juhu so weit hinauf, wie der vorherige Schwung gerade reichte, dann eine fast schwerelos wirkende Wendung auf der Hinterhand und mit Hurra wieder hinab gestürmt.
 Gelegentliches Ausrutschen, Stolpern, Hinfallen oder gar Überschlagen wurde nicht nur einfach hingenommen, sondern schlichtweg ignoriert. Wurde in die nächste Bewegung gleich mit eingebaut.

 Zeta und Fynn sind bei dieser Jagerei recht gute Spielpartner. Fynn läßt sich nun nicht mehr alles von Zeta gefallen, sondern setzt sich auch schon mal recht derb zur Wehr, wenn er von ihr zu sehr bedrängt wird. Und er dreht nun auch häufiger mal den Spieß um, jagt nun also auch hinter Zeta her – die nun er öfter mal etwas derb bedrängt.
 Das paßt Zeta nun so überhaupt nicht. Das Jagen ist in Ordnung. Wenn er sie aber packen will, so, wie sie es vordem mit ihm gemacht hatte, dann fängt sie schon mal an zu fletschen.
 Die beiden grummeln sich dann eine Weile lang an, jagen nebeneinander her oder auch umeinander herum und einigen sich dann irgendwie darüber, wer nun Opfer oder Beute sein soll. Nur nicht so feste – wenn Zeta Beute sein soll. Ist sie Jäger, dann versteht sie natürlich nicht, warum sie die Beute nicht feste packen soll, warum sich nun Fynn so blöd anstellt.

 Fynn hat so die Angewohnheit, sich wie ein Border-Collie an Zeta heranzupirschen. In geduckter Haltung, den Blick starr auf Zeta gerichtet, schleicht er sich langsam an sie heran.
Schaut sie zu ihm hin oder bewegt sie sich ein wenig in seine Richtung, verharrt er mitten in der Bewegung. Senkt den Kopf ein klein wenig mehr – oftmals schwebt eine Pfote noch in der Luft.
 Schaut sie wieder weg oder bewegt sich irgend woanders hin, dann pirscht er sich weiter an sie heran. Schritt für Schritt und immer schön langsam, sie absolut nicht aus den Augen lassend, bis er auf etwa zehn Meter an sie heran gekommen ist.
 Dann prescht er auf Zeta zu – was zu zwei Reaktionen führen kann.


1. Zeta stürmt in irgendeine Richtung davon – dann ist die wilde Hatz in vollem Gange. Davonrennen, hinterher rennen, ausweichen, einholen, hakenschlagen, stellen.


2. Zeta bleibt einfach stehen und läßt Fynn auflaufen. Der kann oder will dann meist nicht bremsen und brettert oft genug voll in sie hinein – vielleicht, um Zeta doch noch zum Loslaufen zu animieren?



Wann immer Zeta während einer dieser Jagdsequenzen stehen bleibt, geschieht fast immer folgendes:


Zeta kraust die Stirn, daß sie wie ein japanischer Faltenhund aussieht. Dazu zieht sie die Lefzen hoch, daß die sich fast auf dem Nasenrücken berühren. Zusätzlich senkt sie den Kopf, als wäre sie ein wilder Stier, der zum Angriff ansetzt. Als Letztes macht sie dann den Rücken krumm und springt Fynn mit steifen Beinen entgegen und um ihn herum, als sei sie ein bockendes Pferd.
 Darauf hat Fynn bis jetzt noch keine passende Antwort gefunden. Er weicht dann zurück und wirkt immer etwas rat- und hilflos.

Jedenfalls stellt er dann seine Attacken gegen Zeta ein, woraufhin sie sich wieder wie ein normaler Hund aufführt und bewegt.

 Gelegentlich schaltet sich Timmy in diese „Keilereien“ ein. Ist er sonst einer gewesen, der Zeta verteidigte, sich also auf denjenigen stürzte, der ihr ein Leid tat, so setzt es nun aber Dresche für Zeta. 
Sie hat, so meint er wohl, sich nicht mit Fynn zu prügeln. Und es ist ihm völlig egal, wer von den beiden angefangen hat oder wer da gerade wen jagte.
 War Zeta eh schon die Beute, dann bekommt sie es plötzlich mit beiden zu tun. War sie die Jägerin, dauert es eine Weile, bis Fynn die veränderte Situation geschnallt hat und sich dann seinerseits auch auf Zeta stürzt.
 Da hat das Mädel dann manchesmal arg zu tun, sich durchzusetzen. Und egal, gegen wen sie dann zuerst vorgeht, immer sitzt ihr der andere im Nacken, der jede Blöße ausnutzt.
 So muß ich dann also einschreiten und die drei auseinander bringen, was glücklicherweise auch fast immer auf Anhieb funktioniert. Oft gelingt es mir auch schon im Vorfeld, meinen Timmy da ganz raus zu halten, so daß Zeta und Fynn ihr Spielchen ungestört fortsetzen können.

 Tja, und weil soviel Rennerei bei all dem Sand und Staub gehörig durstig macht, wird urplötzlich jedes Gerangel einträchtig eingestellt. Dann flitzen sie in bester Kameradschaft gemeinsam zum nächsten Graben oder Teich, wo sie sich, ganz nach Temperament, in unterschiedlicher Vehemenz in die Fluten stürzen.
 Timmy immer mit Hurra so weit hinein, bis ihm das Wasser zum Bauch reicht, dann kommt eine Vollbremsung mit Hineinlegen und Untertauchen.
 Zeta stürmt immer ganz durch, bis sie entweder auf der anderen Seite angekommen ist, sich der Schwung vorher auslief oder sie schwimmen kann.
 Fynn bremst schon vorher ab und geht langsamer auf das Ufer zu. Sucht sich dabei eine Stelle etwas abseits der anderen Hunde aus und schreitet gemächlich hinein – man soll ja bei fremden Gewässern vorsichtig sein, gell?

 Sweety, die sich von dem Getobe der Großen völlig fernhält und sich jede Einmischung in ihre imaginäre Spielwelt ausdrücklich und auch höchst nachdrücklich verbittet, mag ja irgendwann auch ins Schwitzen kommen, doch an ein „Wildgewässer“ zu gehen und daraus trinken, kommt ja gar nicht in Frage. Nicht einmal an solchen Stellen, die sie ganz für sich allein hat. So groß ist ihr Durst dann doch noch nicht. Allerdings – könnten wir nun nicht nach Hause fahren?

Irene


Letzter Tag mit Zeta

Gestern also war der letzte Tag, den Zeta zur Gänze bei uns verbringen durfte. Und als wäre der Himmel selbst darüber traurig, schüttete es sowohl gestern, als auch vorgestern wie aus Kübeln.
 Dennoch ließen wir uns davon nicht entmutigen, sondern fuhren hinaus nach Garlstedt. Noch einmal in den Wald, noch einmal zur Kiesgrube – Abschied nehmen von dieser seltenen, aber soo spannenden Umgebung. Nun, Zeta wußte ja nichts davon. 
Für sie war es einfach wieder ein toller Spaziergan mit dem ganzen Rudel. Ihre Menschen waren dabei, dazu Tim, Fynn, Flash, Gap und Paula (mit Herrchen). Und die Jungs fanden, wie immer, so tolle Sachen, die untersucht werden mußten. Zudem aber liefen sie auch immer viel weiter weg, als es Zeta lieb war.
 Erst lief sie ein Stückchen mit, doch sobald sie uns aus den Augen zu verlieren drohte, hielt sie an. Schaute den Jungs bedauernd und vielleicht auch sehnsüchtig nach, schaute zu uns lahmen Menschen, die wir so gar keine Anstalten machten, uns an der wilden Hatz zu beteiligen.
 Waren die Jungs dann wieder da, lief sie von einem zum anderen und beschnuffelte jeden ausgiebig. Nur von Paula hielt sie sich fern. Die läßt sich nichts von Zeta gefallen, so gerne sie es auch versuchte. Doch an Paula beißt sie sich die Zähne aus. Das ist eine schon ältere Hundedame, die ganz genau weiß, was sie will und was nicht. Und es gehört nicht zu ihren Gepflogenheiten, sich von jüngeren Hündinnen drangsalieren zu lassen.

 Heute nun ist Zeta zum letzten Mal bei uns aufgewacht. Alles, was sie nun macht, tut sie hier bei uns zum letzten Mal. Ich glaube, wir werden da jedes Fitzelchen genauestens registrieren und nicht mehr vergessen.
 In wenigen Stunden kommen Zetas neue Leute. Dann wollen wir alle gemeinsam einen Spaziergang machen, ehe Zeta dann in ihr neues Zuhause fährt.
 Ich werde von diesem letzten, dem wirklich allerletzten Spaziergang hier nochmal berichten, ehe ich dann die Fortsetzung des Tagebuchs an Zetas neues Frauchen abgebe.
 Seufz.

Die kleine Maus fehlt uns schon jetzt. Aber sie wird es ja guthaben. Möglicherweise wird sie zunächst einmal arg irritiert sein, weil keiner der ihr vertrauten Menschen mitfährt. Doch ihre neuen Leute sind nett und freundlich, die werden es ihr schon leicht machen, sich einzuleben. Und zur Not stehen wir ihnen mit allen guten Ratschlägen zur Seite.
 So, und bevor ich nun wahrlich theatralisch werde, belasse ich es lieber bei dem bis jetzt Geschriebenen.

Irene


Abschied von Zeta

Gerade sind die neuen Besitzer mit unserem Mädel davon gefahren – seufz.
Gegen Mittag kamen ihre neuen Leute (nebenbei bemerkt, wirklich ganz besonders liebe Leute) und lernten Zeta das erste Mal in Persona kennen.
Wenngleich Zeta auch kaum auf der Decke schlafen mochte, welche die Leute ihr geschickt hatten, so kannte sie doch schon ihren Geruch und die Leute waren ihr nicht mehr gar so fremd. Zeta ließ sich von ihnen streicheln, nahm auch Futter an. Dinge, die sie sonst bei Fremden nicht gleich macht.
 Wir sprachen ein Weilchen über dies und jenes, was unser Mädel so betrifft und dann brachen wir auf zu einem letzten Spaziergang in der Uniwildnis.
 Weil das Wetter nicht so dollig war, trafen wir nur wenig andere Menschen. Immerhin aber waren wir ja doch zu acht, nämlich vier Menschen und vier Hunde.
 Zeta zeigte sich so ausgelassen wie immer, ohne aber völlig zu überdrehen. Sie wußte ja nicht, daß dies ihr letzter Spaziergang mit uns in der ihr vertrauten Umgebung sein würde. Und die fremden Menschen störten sie dabei nicht.
Schwimmen, rennen, mit Fynn herum tollen, Timmy ärgern, auch einmal ihr Glück mit Gap versuchen – all das tat sie ganz genau so wie sonst auch. Und natürlich zeigte sie auch, wie gut sie auf Bäume klettern kann. Ich sehe jetzt noch fast jede einzelne Sequenz vor mir.
 Anschließend fuhren wir alle wieder zurück, gingen wir alle noch einmal in unsere Wohnung. Ich konnte ein letztes Mal die kleine Maus abtrocknen, wobei sie ebenso ungeduldig war wie sonst, denn sie wollte futtern.
 Tja, mein Mädchen, darauf wirst du nun noch einige Stunden warten müssen, denn Futter gibt es für dich erst wieder, wenn du in deinem neuen Zuhause angekommen sein wirst.
 Als ich Zeta das Geschirr anlegte, anstatt ihr was zu futtern zu geben, da schien ihr irgendetwas zu schwanen. Wieso denn das Geschirr? Schon wieder raus? Wir sind doch gerade erst herein gekommen? Muß ich etwa wieder zum Doktor? Was passiert denn nun?
 Ganz zappelig ist die Kleine da geworden. Und dann ohne die anderen Hunde das Haus verlassen? Nur mit den Menschen um sie herum? Da war was nicht richtig. He, Leute! Hier stimmt doch was nicht.
 Aber wie soll man das einem Hund erklären?
 Meinem Männe ist der Abschied ganz besonders schwer gefallen. Wir halfen noch mit, den Hund und ihre übrigen Utensilien im Wagen zu verstauen. Zeta wollte erst gar nicht in das fremde Auto einsteigen, obwohl sie sonst ja sehr neugierig ist. Aber ohne Timmy?
Selbst als mein Männe erst einmal mit hineinstieg, war ihr dieser Wagen nicht so ganz geheuer. Aber immerhin kam sie dann. Legte sich auch hin. Aber nicht für lange. Denn kaum war die Klappe zu, kaum konnte sie uns nicht mehr sehen, da stand sie auch schon wieder auf.
 Und sah uns nach.
 Da kamen wir uns schon fast wie Veräter vor.
 Und meinem Männe schwammen denn doch noch die Augen.
 Noch nie zuvor war ihm ein Hund derart ans Herz gewachsen, wie eben diese kleine Eroberer-Maus. Dieser Krabbel-Labbi, der wie ein Bergsteiger an ihm hochstieg, wenn er im Sessel saß, ohne dabei aber die Hinterfüße mit auf den Sessel zu bringen. Dafür aber immer mit den Vorderpfoten nach seinem Gesicht tastete.
 Und ich? 
In mir ist im Moment nur eine dumpfe Leere. Trauer? Weiß nicht genau. Leere halt. Es fehlt etwas. Die kleine Zeta-Maus ist halt nicht mehr da.
 War ein komisches Gefühl beim Füttern. So für einen Moment lang da kein Wort aus mir heraus.
 Es gab immer eine feste Reihenfolge, in der die Hunde ihren Napf hingestellt bekommen hatten. Erst Timmy, dann Zeta und dann die übrigen Gasthunde, und zwar so, wie sie gekommen sind. Wer schon länger da war, bekam vor dem letzten Hund sein Futter.
 Also erst Timmy, und dann – Pause. Jetzt hätte Zeta drankommen müssen. Über diese Lücke konnte ich nicht einfach so hinweg gehen.

 Na gut. Genug Trübsal geblasen. Das muß hier nicht alles hinein.
 Zetas neue Leute sind in Ordnung. Wir mögen die beiden. Und auch Zeta wird mit denen gut zurecht kommen. Ha! Wenn die nicht gewaltig aufpassen, tanzt ihnen das Mädel glatt auf der Nase herum.
 Und ob das passiert, wird uns ab hier und demnächst Christine, das neue Frauchen, berichten.
 Da werden wir sicherlich einige hübsche Geschichten bei herauskommen. Anfangs vielleicht voller Unsicherheit (ich denke, sowohl bei Zeta, als auch bei Christine), dann aber immer entspannter und heiterer.
 Ich jedenfalls freue mich darauf, die neuen Kapriolen von Zeta lesen zu können. Dabei wird sie mir vor dem inneren Auge wieder erscheinen – ihr Blick, ihre Haltung, ihre manchmal stark gefurchte Stirn, ihr Lachen…
 Immerhin haben die neuen Leute sehen können, wie sich Zeta verhält, wenn sie mit dem gewohnten Rudel in vertrauter Umgebung ist.
 Ach, Menno, nun schreibe ich schon wieder viel zu viel. Ich bin halt ein wenig kribbelig. Und solange die Leute nicht angerufen haben, daß sie heil und sicher mit unserem Mädel bei sich Zuhause angekommen sind, wird diese Kribbeligkeit auch nicht vergehen.
 So. Und nun warten wir alle gespannt auf Christines Berichte, gell?

Irene


23. Juli 2005
Zeta bei uns – in ihrem FÜRIMMERZUHAUSE angekommen

Zeta haben wir am Samstag in Bremen abgeholt und Irene hat ja schon einiges darüber geschrieben. Schon ein komisches Gefühl, einen Hund mitzunehmen, der eigentlich schon seine Menschen gefunden hatte, denn Zeta wusste nicht, dass das ihre Pflegefamilie war. Für Zeta waren sie zusammen mit Timmy ihr Rudel, ihre Menschen. Auf der Heimfahrt war von der kleinen Maus nichts zu hören. Sie lag im Kofferraum auf der Decke und verschlief die ganze Heimfahrt. Beim Tanken hob sie den Kopf, um sich nach dem Menschen umzudrehen der da gerade in ihr Blickfeld kam. Ansonsten absolute Stille.

Zu Hause angekommen ging es erst einmal hinaus aus dem Wagen und ab zu nächsten Wiese. Da diese nah am Hause ist war das kein Problem. Anschließend in die Wohnung. Zeta war nicht mehr der Hund den wir noch bei Irene erlebt hatten. Wie zu erwarten kniff sie den Schwanz ein, ängstlich schlich sie durch die Wohnung und legte sich schließlich neben die rote Decke die mein Mann ihr auf ihre Matratze gelegt hatte und schlief gleich ein.

Christine


24. Juli 2005

Irgendwie fällt es mir schwer hier so alles zu schreiben. Als Mail an Irene da weiß ich wenigstens bei wem es ankommt. Wer es liest. Sicher ist der ein oder andere schon auf neue Bilder von der kleinen Maus gespannt. Während Zeta gestern Morgen noch ausschließlich mit Kopf und Oberkörper auf ihrer Matratze mit der roten Decke lag:

Hatte sie diese gestern abend schon komplett in Besitz genommen.

Ihr Trockenfutter erhält Zeta – in Orientierung an den Ratschlägen von Irene aus der Hand, stets verbunden mit dem Zurufen ihres Namens. In der Wohnung hört sie schon ganz gut darauf. Unterwegs schaut sie sich um und kommt gelaufen, um das Leckerli zu bekommen. Sie trägt immer noch Halsband und Geschirr von RIN. Ich werde es die Tage zurückschicken.

Schwimmen war die kleine Maus gestern übrigens auch. Wir spazierten bei uns am Fischweiher vorbei als Zeta zum Ufer lief und sich leise ins Wasser gleiten ließ. Sie schwamm immer am Rand des Ufers entlang. Sie wackelte mit ihrem Hinterleib etwas hin und her und das sah doch sehr komisch aus.

Und Hundebsuch hatte Zeta gestern auch. Luna schaute mal für eine halbe Stunde vorbei. Die beiden verstanden sich – wenn man das nach einem ersten Treffen überhaupt beurteilen konnten – durchaus gut. Nach anfänglichem beschnuppern und gegenseitigem Verfolgen nahm sich jeder etwas kaubares ins Maul und beide verschwanden auf dem Balkon.

Christine


25. Juli 2005

Heute morgen hat sich die kleine Maus schon ganz doll gefreut, als wir aufgestanden sind. Zeta schläft im Wohnzimmer auf ihrer Decke und das scheint auch ihr sicherer Platz zu sein. Mein Mann fuhr zur Arbeit und ich musste einkaufen. Schließlich müssen auch die Menschen etwas essen. Ich war ca. eine dreiviertel Stunde weg und als ich zurückkam, wedelte mir ein Hund entgegen. Die Rute zwar immer noch ein bisschen eingekniffen, aber sie wedelte.
 Den langen Waldspaziergang haben wir hinter uns und er verlief problemlos. Etwa 2 Stunden lief Zeta mit mir durch den Wald. Schnüffelte hier, schnüffelte da… ja bis wir schließlich an einem Bachlauf vorbei kamen.
Irene du hättest die kleine Maus sehen sollen.
Plötzlich kniff sie den Schwanz ein. Machte einen runden Rücken und raste wie von der Tarantel gestochen wild durch das Wasser. Das dumme war nur, dass ich sie ja immer noch an der Laufleine hatte. So wickelte sich diese denn das ein und das andere Mal um einen Ast, was das wilde Spiel leider furchtbar hemmte. Wie Zeta aussah, das kannst du dir sicher vorstellen. Ein ähnliches Bild gibt es ja schon von ihr im Tagebuch.
 Hier das aktuellste Foto von der kleinen Maus.

Christine


26. Juli 2005

Da hier einige auf neue Bilder warten werde ich doch mal gleich welche hochladen. 
Zeta bei ihrer Lieblingsbeschäftigung.



KUSCHELN

und SCHLAFEN

Christine


Schön zu erfahren…

…daß es unserem Mädel in ihrer neuen Familie gutgeht. Nach dem intensiven Kontakt zu Christine hatte ich es auch nicht anders erwartet.
 Dennoch, so ganz ohne feuchte Augen können wir die Berichte nicht lesen, geschweige denn die Bilder betrachten.

Irene


27. Juli 2005
Autofahren mit Zeta

Leider hat mein Auto keine 5 Türen und auch keinen geräumigen Kofferraum in dem Zeta während der Autofahrt ihre Zeit verbringen könnte. Da die kleine Maus das Fahren auf der Rückbank von Irene gewöhnt ist war ich optimistisch was den Hundetransport betraf. Schon in der Wohnung zog ich Zeta ihren Sicherheitsgurt an. Da dieser so ähnlich aussieht wie ihr Geschirr, lediglich breiter und gepolsterter ist, war das Anziehen kein Problem. Mit der Rute wedelnd wanderte Zeta zur Tür, lief die Treppen nach untern, hinaus aus der Haustür und dann…. „Was ist denn das?“ dachte sie wohl. „Wo will sie denn mit mir hin? Zum Auto? Muss ich etwa wieder weg? Was passiert denn jetzt?“ War in ihrem Blick zu lesen. Ich öffnete die Wagentür und Zeta schaute mich fragend an. Ich lockte die kleine Maus mit einem „Zeta kooooomm“ verknüpft mit einem Leckerli. Zögerlich steckte sie ihren Kopf in den Wagen und nahm das Leckerli, welches hinter dem Fahrersitz auf dem Boden lag und … hast du nicht gesehen… war auch schon der Kopf wieder draußen. Ich legte eine kleine Spur von Zetas Trockenfutter bis auf die Rückbank. Schließlich stand der Hund im Wagen. Die Hinterbeine hinter dem Fahrersitz. Die Vorderbeine auf der Rückbank. Da stieg ich einfach zu Zeta hinzu und da die Maus eine alte Schmusebacke ist waren auch die Hinterbeine rasch auf der Rückbank. Ich schnallte Zeta an, gab ihr einige Leckerlis, da sie das alles so toll gemacht hatte und dann gings los. Sie saß auf der Rückbank und schaute zwischen Fahrer- und Beifahrersitz nach vorne. Nach ca. 300 m legte sie sich hin und verbrachte schweigend und liegend die Fahrt bis hin zu unserem Zielort (dauerte ca. 10 min). Dort angekommen wanderten wir los zum großen Weiher. Sie hatte ihre helle Freude daran dem mitgenommenen Ball ins Wasser zu folgen, um den Probanten gleich wieder an Land zu bringen. Leider hat die Laufleine nur eine Reichweite von 5 m, was den Aktionsradius doch erheblich einschränkt. Und eins kann ich euch sagen: „Es ist nicht wirklich einfach einen nassen Ball zu werfen, einen Hund dabei an der Leine zu halten um diesen bei den Aktionen auch noch zu fotografieren.“

Ein Bild von Zetas Schwimmaktion:

Wir liefen noch einige Kilometer durch Wald und Flur.
 Am Auto angelangt wurde Zeta erst einmal abgetrocknet. Das Einsteigen gestaltete sich schon bedeutend einfacher. Ich musste nicht wieder auf der Rückbank platz nehmen. Kaum losgefahren streckte Zeta alle Viere von sich und verschlief die ganze Heimfahrt.

Christine


28. Juli 2005

Habe um 16 Uhr mit Zeta einen Tierarzttermin.
Da der Durchfall jetzt schon den dritten Tag anhält und auch alle getroffenen Maßnahmen bisher keinen Erfolg gebracht haben, ist das wohl das Beste was ich tun kann.
Irene drück uns mal ganz fest die Daumen!

Christine


Daumendrücken…

…na klar mache ich das!
 Seht bloß zu, daß ihr bald mit einem positiven Bescheid nach Hause kommt, sonst fällt er noch ab, der Daumen.
 Hoffentlich hat sich die Kleine nicht ob des ganzen Stresses was Ernsthafteres eingefangen.
 Aber wenn Euer Tierarzt auch nur halb so gut ist wie unser, dann wird das schon wieder.
 Davon darf ich Barney, also meinem Männe, erstmal gar nichts erzählen. Der würde sonst vor Sorgen fast vergehen. Ist es doch „sein“ Mädel, daß da krank geworden ist.

Irene


29. Juli 2005
Gestern beim Tierarzt

Da ich von Irene alle Tierarztunterlagen aus Bremen mitbekommen habe, kopierte ich die zuhause erst einmal und nahm alles samt Impfpass mit zum Tierarzt. Wir fuhren mit dem Kombi meiner Eltern, damit sie nicht die Lust an unserem Auto verliert. Zeta sprang nach einigem guten Zureden in den Kofferraum und legte sich auch gleich auf die Decke. Dort lag sie die ganze Fahrt und döste vor sich hin. Beim Tierarzt angekommen sprang sie aus dem Auto und wir suchten zuerst noch eine Wiese auf, bevor wir die Praxis betraten. 
Im Wartezimmer saßen zwei Katzen in ihren Boxen was Zeta aber nicht berührte. Sie ging nervös hin und her und ihre Rute hing gerade nach unten. Die Ohren angeklappt. Der Geruch schien ihr wohl vertraut zu sein. Nach 15 Minuten warten, kamen wir an die Reihe. Zeta wurde gewogen und brachte 22,1 kg auf die Waage. Im Behandlungszimmer erzählte ich der Tierärztin von Zetas Vorgeschichte und gab ihr die Unterlagen des Tierarztes aus Bremen. Ich wies darauf hin, dass es sich bei den Untersuchungsergebnissen um welche, älteren Datums handelt und die Tierärztin machte sich eifrig Notizen.
 Sie vermerkte im Computer Zetas Unverträglichkeit gegen Prednisolon, Kortison und die anderen Allergien und Unvertäglichkeiten. Sie erklärte mir, dass all diese Besonderheiten beim Öffnen von Zetas Kartei immer sofort verknüpft mit einer roten Ampel erscheinen würden, so dass ich sicher sein könne, dass das in der Praxis niemand übersehen würde.
 Trotzdem werde ich bei jedem Medikament was Zeta jemals verschrieben werden wird darauf hinweisen. 
“Bei Durchfall verfahren wir normalerweise so: Der Hund bekommt ein bis zwei Tage nichts zu fressen, danach eine Diät aus Reis und frisch gekochtem Hühnchen. Haben sich Magen und Darm des Hundes wieder beruhigt, erhält er in kleinen Portionen wieder sein normales Futter“ erzählte die Tierärztin. „Na das ist ja schön für die anderen Hunde“ dachte ich mir und erwiderte, dass das sicherlich eine super Idee sei, Zeta vertrage aber nichts selbst Gekochtes.
 „In diesem Falle müssen wir anders vorgehen.“ meinte die Tierärztin. „Zuerst gilt es zu klären was die Ursache für Zetas Durchfall ist. Zum einen ist er sicherlich durch den Pansen (den ihr dummerweise meine Mutter gegeben hatte) ausgelöst worden. Hinzu kommen der Stress des Umzugs und die fremde Umgebung, (unbekannte Keime und Bakterien in Wald, Wiese und auch den Gewässern in denen Zeta schwimmt). 
Die Tierärztin schlug daher vor eine Blutuntersuchung vorzunehmen. Sie hielt das – genauso wie ich – wichtig, denn wie Irene einmal gesagt hat. Mit der Maus lieber einmal zu viel zum Tierarzt als zu wenig. Ich hob Zeta auf den Behandlungstisch was sie nicht wirklich gut fand. Die Arzthelferin packte Zeta an der hinteren Hälfte und ich hielt ihren Oberkörpfer und den Kopf fest. Dabei legte sie diesen ganz fest an meine Wange und ich konnte hören wie sie schwer atmete. Als dann auch noch zum Blutholen am Beinchen ein wenig die Haare abrasiert werden mussten ,verkrampfte sich die Maus zusehens. Das Blutholen ließ sie still über sich ergehen. Anschließend warteten wir im Wartezimmer auf die Ergebnisse.
 Zu unserer aller Freude teile uns Frau Doktor mit, dass ihre Blutwerte in Ordnung sind und auch ihr Leberwert richtig klasse. Da viel mir ein riesen Stein vom Herzen.
 Die Tierärztin wollte dennoch nicht ausschließen, dass Zetas anhaltender Durchfall etwas mit Keimen und Bakterien zu tun hat. So gab sie ihr eine Spritze mit einem Antibiotikum und in den nächsten Tagen muss die Maus nun morgens und abends eine Tablette davon einnehmen. Statt einer Diät wie oben beschrieben bekam Zeta ein Ergänzungsfuttermittel für Hunde mit. Der Name ist Canik…. Dabei handelt es sich um ein Diätfuttermittel zur Regulation der Darmfunktion. Diese Dinger sind so dick und lang wie ein kleiner Finger von mir. Davon bekommt sie morgens und abends 3 Stück und das bis morgen früh. Gestern Abend gabe es die Ersten. Zeta frisst sie wie ein Leckerli und anschließend trinkt sie ganz schön viel. Carnikur ist antibiotikafrei. Es enthält rein pflanzliche Fasern, Glucose und Mineralien. Mögliche Krankheitserreger werden im Darm gebunden und dann mit dem Kot ausgeschieden. Carnik… kann mit Antibiotika gegeben werden. So steht es zumindest in der Verpackung. Darin steht auch: Es ist bekannt, dass Stress die Funktion des Magen-Darm Traktes beeinträchtigt und dies oft zu Verdauungsproblemen führt. Carnik… kann allen Hunden gegeben werden, die voraussichtlich erhöhtem Stress ausgesetzt sein werden.
 Der Umzug war für Zeta sicherlich mit sehr viel Stress verbunden. Auch wenn sie sich hier so ruhig und lieb zeigt, ist doch vieles für sie neu und bereitet ihr Stress. Auch wenn wir Menschen es nicht immer bemerken.
 Heute Morgen dann die lange Runde und was soll ich euch sagen. Zetas Häufchen war ein „richtiges“ Hundehäufchen. Ich traute meinen Augen kaum und war gleich vor Freude total aus dem Häuschen. Der zweite Versuch etwa eine halbe Stunde später sah dann schon wieder etwas flüssiger aus. Hoffen wir also, dass das Mittel wirklich hilft.
 Irene dein Daumendrücken hat bestimmt etwas gebracht. Jetzt warten wir mal noch die nächsten Tage ab. Befolgen die Anweisungen der Tierärztin und vielleicht ist dann bald wieder alles gut. Montag um 11.15 Uhr haben wir wieder einen Termin und morgen früh muss ich die Tierärztin anrufen. Sie will wissen, ob das Mittel angeschlagen hat und ob es Zeta besser geht.

 Nach dem Tierarztbesuch ging es dann aber erst einmal ab in den Wald und das Schwimmen im Weiher konnte sie sich auch nicht verkneifen. Sanft glitt sie vom Rande in Wasser und schwamm schnaubend einige Kreise. Man konnte sehen wie ihr mit jedem Schritt den sie machte – mit jedem Schwimmzug im Wasser – ihre Anspannung abfiel und schon bald wedelte die Rute und ein entspannter Hund begleitete mich an meiner Seite.

 Wieder zu Hause hieß es dann „Abtrocknen“. Das mag Zeta . Danach rennt sie erst einmal wild durch die Wohnung und sucht ihren Ball. Sie ist dann total aufgedreht.
Schließlich findet sie irgendwann wieder ihren Platz auf der roten Decke und gestern konnte sie sich wirklich nicht entscheiden mit welchem Ball sie nun dort spielen sollte.

Nehme ich den Gelben oder das blaue Teil?

Mmmmh ich glaub ich schnapp mir gleich das Blaue…. mal überlegen.

Super… das hat noch Fransen dran.
Ob ich da die ein oder andere abbeißen kann?

Aber was macht denn der Gelbe da? Will der etwa weg?

Der Gelbe ist mir doch am liebsten.

Christine


29. Juli 2005

Heute morgen hatte die Maus keinen Durchfall mehr. Wollen wir hoffen, dass das so bleibt!
 Sie schwamm wie jeden Morgen ihre Runden im Weiher, verfolgte dabei den Tennisball und brachte ihn auch jedesmal wieder aus dem Wasser zurück. Beim Schwimmen ist sie nun nicht mehr an der Leine. Zeta hört schon ganz toll. Kommt sie aus dem Wasser und wir beschließen weiter zu gehen so leine ich sie immer noch an.
 Die Verfolgungsjagd des Tennisballes im Wald bereitete ihr auch sehr viel Spaß. Leider haben wir den Ball dann irgendwo verloren. Ich muss mich mal in meinem Bekanntenkreis umhören, ob es da niemanden gibt der Tennis spielt. Die sortieren ja ihre abgespielten Bälle von Zeit zu Zeit aus und das wäre dann praktisch.
 Zum Fotografieren komme ich unterwegs irgendwie nicht so häufig. 

Ich hoffe, dass euch die vielen Schlaffotos von Zeta nicht schon aus den Ohren kommen bzw. auf den ein oder andern einschläfernd wirken.

Christine


Ist sie nicht ein ganz süßer Schatz !

Fakt ist aber, dass wenn wir nach den Spaziergängen zu Hause ankommen, die Maus einfach nur noch schmusen und schlafen will. Mittlerweile verlässt sie dazu auch schon ihre rote Decke. Sie schläft mal neben dem Tisch, dem Sofa, auf dem Balkon oder auch vor der Balkontür in der Sonne. Heute nervte sie dort das wehende Fliegengitter gewaltig.

Dass Zeta ihre Pfoten wie Hände benutzt hat Irene ja schon einmal geschrieben.
 Zeta ist ein echter Schatz!

Christine


Ganz stolz bin…

Haben wir das nicht gut hingekriegt? Und macht Christine das nicht mindestens nochmal so toll weiter?
 Meine Güte, die kleine Maus ist aber auch was knautschig-knuddelig, gell?

Irene

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