März 2005

03. März 2005
Wieder in der Uniwildnis

Nach längerer Zeit der Abstinenz traf Zeta gestern in der Uniwildnis ihren ersten Spielpartner wieder, den Australian Shephard Paul. 
Ihr könnt Euch ja gar nicht vorstellen, wie sehr sich das Mädel gefreut hat, den wieder zu sehen!
Erst stand sie ganz starr da, betrachtete Paul auf weite Entfernung. Dann muss sie ihn erkannt haben, denn plötzlich kam wieder Leben in die Kleine.
 Wie ein Brummkreisel drehte sie sich, ganz wie zu Anfang, als sie noch nicht wusste, wie sie ihrer Freude denn sonst Ausdruck verleihen konnte.
 Im nächsten Moment stürmte sie auf ihn zu und auch er kam ihr entgegen. Dann waren beide erstmal sehr vorsichtig, damit keiner sich angegriffen fühlen konnte.
 Aber kaum hatten sie die Formalitäten erledigt, da fegten sie durch das Gelände, dass es eine reine Freude war.
In großen Kreisen tobten sie um uns herum. Zeta vorneweg und Paul hinterher – dann auch mal umgekehrt.
Ließen sich mal einholen, damit dann das Weglaufen erneut beginnen konnte. Schlugen Haken, dass selbst einem Hasen schwindelig geworden wäre.
 Und kamen nach einigen Minuten über das ganze Gesicht strahlend zu uns Menschen zurück, ließen uns kurz wissen, dass wir nicht vergessen waren – und tobten erneut durch die Gegend.
 Es hat wahrlich eine Viertelstunde gedauert, ehe sich beide soweit wieder eingekriegt hatten, dass sie auch was anderes als Rennen unternehmen konnten.
 Paule allerdings fand dann Zetas Restgeruch höchst interessant und wollte aufreiten.
Zeta jedoch war davon gar nicht begeistert. Sie wusste allerdings nicht, wie sie sich dagegen wehren sollte. Ihr fiel nur ein, sich auf den Boden zu werfen.
 Das ging so zwei oder dreimal, dann war jeder für den anderen nur noch ‚der andere Hund‘.
 Dennoch aber wohl ein guter Kumpel, denn wenn einem was in die Nase stieg und er also schnuffeln ging, war der andere ebenfalls nicht weit, um dieselbe Quelle zu inspizieren.
 Als dann Paules Herrchen mach Hause wollte, musste er seinen Hund anleinen, denn sein Wuffel wollte eigentlich lieber bei Zeta bleiben.
 Zeta hingegen sah dem Verschwinden ihres Spielpartners gelassen nach, denn Frauchen hat ja Futter in der Tasche. Ein leises Nennen ihres Namens genügte, um sie Paul völlig vergessen zu lassen. (Wehe es sagt jetzt einer, das wäre typisch Weib.

Irene


03. März 2005
Neue Bilder von Zeta

  

04. März 2005
Zeta – vertrauensvoller „Gummihund“

Zeta ist ja eine ausgesprochene Schmusetante. Wenn sie gestreichelt werden möchte, dann schmiegt sie sich zunächst an die Beine des irgendwo sitzenden Menschen.
 Wird sie beachtet, dann dreht sie sich ganz allmählich mit dem Rücken zu den Beinen des Menschen, schmiegt sich so dicht es nur geht daran an. Immer darauf bedacht, die kraulende Hand im Nacken zu haben. Dabei verbiegt sie sich manchmal schon auf fast groteske Weise.
 Hat der Mensch ihre Winderei geduldig ertragen, dann sinkt Zeta an den Beinen des Menschen herab. Auch hierbei immer darauf bedacht, die kraulende, nun eigentlich eher stützende Hand nicht aus dem Nacken zu verlieren.
 Schließlich ist es dann vorbei mit dem Kraulen, denn die bis eben damit beschäftigte Hand muss nun den immer weiter in sich zusammen sinkenden Hund halten und stützen.
 Aber Mensch hat ja zwei Hände und schließlich, weil eh schon herab gebeugt, eine große Fläche Brust und Bauch vom Hund zu kraulen.
 Wenn Mensch das dann endlich begriffen hat und auch damit beginnt, dann glaubt man so manchesmal, den Hund schnurren zu hören. Er wird, was kaum noch möglich scheint, noch etwas weicher und nachgiebiger, so dass man nicht umhin kommt, die haltende Hand durch den ganzen Arm zu ersetzen. Was den Menschen noch ein Stückchen näher an den Hund heran bringt.
 So ruht die kleine Prinzessin dann wie ein Baby in Mamas Armbeuge und schläft unter den sanften Massagebewegungen der anderen Hand friedlich ein. Ganz im Vertrauen darauf, dass Mama sie schon nicht fallen lassen wird.
 Eine für mich auf längere Sicht eher unbequeme Haltung, in die ich mich da von dem kleinen Mädel habe dirigieren lassen. So ist es denn kein Wunder, dass ich sie nach kurzer Zeit sanft auf den Boden gleiten lasse.
 Davon wird Zeta natürlich wieder wach, doch es spricht kein Unmut aus ihr, höchstens Bedauern. Fast wie ein leises Seufzen: „Ja, schade auch. Ich hätte es durchaus noch länger ausgehalten. Aber dennoch danke schön.“

Irene


05. März 2005
Zeta geht es wieder schlechter

Zetas ‚Rosskur‘ mit dem Breitband-Antibiotikum ist ja nun schon lange her. Nachdem sie sich danach recht gut erholt hatte, geht es ihr nun allmählich und schleichend wieder schlechter.
Ich hatte ja schon berichtet, dass der eigentliche Entzündungsherd in ihr nicht auf das Antibiotikum ansprach und auch bislang noch nicht gefunden wurde. Eine Ultraschalluntersuchung fand noch nicht statt, weil Dagmar dem noch nicht zugestimmt hat.
 Die Verschlechterung von Zetas Zustand begann kaum wahrnehmbar. Ihr Fell sah nicht mehr ganz so gut aus, sie begann wieder zu müffeln, ihr Stuhlgang war nicht mehr ganz so fest und sie nahm ja auch nicht mehr zu.
 Mir selbst ist das nicht gleich aufgefallen, doch nach einigen Tagen glaubte ich, eine entsprechende Veränderung zu bemerken. Weil ich mir nicht sicher war, ging ich also wieder zum Tierarzt. Der sieht sie ja regelmäßig einmal die Woche. Somit weiß er über ihren Zustand Bescheid, ohne sie beständig vor Augen zu haben. Dadurch ist er eher in der Lage, eine Veränderung wahrzunehmen.
Leider bestätigte er meinen Verdacht. Und leider hatte er so etwas auch erwartet, eben weil der Entzündungsherd noch nicht gefunden und somit noch nicht behandelt werden konnte.

 Bis das Okay zur Ultraschalluntersuchung kommt, die dann hoffentlich endlich Klarheit schaffen wird, muss ich im Moment wieder sehr aufpassen, was und wann und wie viel ich füttere.
 Der Tierarzt will sich nochmal mit Dagmar unterhalten und ihr, glaube ich, ans Herz legen, die Ultraschalluntersuchung machen zu lassen. Letztendlich ist das Zetas einzige Chance zu einer gezielten Behandlung und dadurch zu einer Gesundung. Alles andere wäre blinde Herumdoktorei, um die Auswirkungen einigermaßen im Griff zu behalten.

 Ach, Menno!
Wenn Zetas Zustand auf eine akute Entzündung zurück zu führen wäre, wäre sie nun schon längst wieder gesund. Vielleicht müsste man auch dann noch ein wenig aufpassen, was man ihr wann und wie zu fressen gibt, aber das wär ja alles halb so schlimm.
Aber leider ist Zetas Zustand auf eine chronische Entzündung zurück zu führen, die möglicherweise schon sehr früh in ihrer Jugend begann. Das jetzt erfolgreich zu behandeln, ist in Etwa so, als suche man die berühmte Nadel im Heuhaufen. Nur dass dieser Heuhafen die Ausmaße des ganzen Erdballs hat und die Nadel nicht mal magnetisch ist.

Irene


08. März 2005
Ultraschalluntersuchung

Heute war ich mit Zeta in der Tierklinik, wo es nochmal eine umfassende Untersuchung gab, inklusive Ultraschall.
 Die gute Nachricht: Die Entzündung klingt allmählich ab. Wie es so aussieht, ist die Gebärmutter die Quelle der Entzündung. Aber Zeta soll ja sowieso kastriert werden.
Die weniger gute Nachricht lautet: Die Blutuntersuchungsergebnisse sprechen dafür, dass Zeta gegen irgend etwas allergisch ist. Da sie immer wieder mit Durchfall etc. zu tun hat, liegt es nahe, dass sie gegen bestimmte Zusatzstoffe oder ähnliches allergisch ist.
 Naja, wirklich tragisch ist das ja nicht. Mit einem Allergietest lässt sich herausfinden, worauf man da zu achten hat.
 Die etwas bedenklich stimmende Nachricht lautet, dass die Bauchspeicheldrüse nicht ganz in Ordnung ist. Aber auch das ist nichts so arg Gravierendes, wenn ich die TÄ da richtig verstanden habe.
 Alles in allem denke ich, dass bei Zeta vor allem darauf geachtet werden muss, was sie zu fressen bekommt. Und dann wird es ihr auch bald schon wieder richtig gut gehen.
 Mein TA bekommt bald die Untersuchungsergebnisse der Klinik und wird mir dann mitteilen, wie Zeta weiter behandelt werden muss. Ich werde auf jeden Fall weiter darüber berichten. 
Immerhin scheint mir doch, dass Zeta wieder zugenommen hat. Nachdem ich wieder einmal das Futter gewechselt habe, geht es ihr nun auch langsam wieder besser. Sie müffelt nun nicht mehr und das Fell fällt ihr auch nicht mehr ganz so arg aus. Ein Allergietest wird da sicherlich Klarheit schaffen, damit man nicht mehr aufs Herumexperimentieren angewiesen ist.

Aber ihr hättet sehen sollen, wie tapfer die Kleine war! So hilflos, wie sie in diesem ‚Gestell‘ wegen der Ultraschalluntersuchung lag, muss das fürchterlich für sie gewesen sein. Und doch hat sie es fast die ganze Zeit über ohne Gegenwehr ertragen, dass ihr da auf dem Bauch herumgedrückt wurde, wieder und wieder und wieder.
 Zum Schluss allerdings wurde es ihr denn doch etwas zu viel. Da sie aber keine Möglichkeit hatte, sich daraus zu befreien, versteckte sie dann oft ihr Schnäuzchen in meinem Ärmel. Solange ich sie streichelte und sie meine Stimme hörte, ertrug sie die Untersuchung weiterhin.
Dann mussten wir anschließend noch eine Weile draußen warten, bis das Labor mit seinen Untersuchungen fertig war. Anschließend kam Zeta aber trotz großem Unbehagens wieder mit hinein, auch wenn sie sich dabei ganz dicht an mich schmiegte.
 Wirklich fies fanden wir beide es nur, als ihr eine Urinprobe direkt durch die Bauchdecke abgenommen wurde. Via Ultraschall wurde die Blase lokalisiert und dann mit einer ganz feinen Nadel einfach zugestochen. Da ist sowohl mir als auch Zeta einen Moment lang ganz anders geworden.

 Nun, wir haben es überstanden. Und wir sehen den noch ausstehenden Erklärungen zu den Untersuchungen und den weiteren Behandlungsmethoden wesentlich gelassener gegenüber, als noch vor einigen Tagen.
 Drückt uns die Daumen, dass wir uns da nicht täuschen oder was falsch verstanden haben!

Irene


09.03.2005
„Bestandsaufnahme“

Komme gerade vom Tierarzt wieder, der mir die Befunde von der Tierklinik erklärte. Also:


1. Zeta hat eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Warum oder wieso ist ungeklärt. Die Entzündung klingt jedoch allmählich ab.


2. Ihre Gebärmutter ist nicht ganz in Ordnung, was mit der vorangegangenen Läufigkeit zu tun haben könnte. Ganz sicher ist das nicht.


3. Sie hat eine Futtermittelallergie.

 Mein Tierarzt würde Zeta gern Ende März oder Anfang April kastrieren wollen. Seiner Erfahrung nach verschwinden damit alle Probleme mit der Gebärmutter (hähähä, wie könnte es auch anders sein), häufig legt sich damit auch jede ‚Unpäßlichkeit‘ der Bauchspeicheldrüse und es gab sogar schon viele Fälle, in denen dann sogar eine Allergie verschwand.
 Jedenfalls will er vorher keinen Allergietest machen, weil wir ja mit der bisherigen Fütterung ganz gut zurecht kommen.

ÜBRIGENS: ZETA HAT ZUGENOMMEN! SIE WIEGT NUN 21 Kg.
 Etwa drei Wochen nach der Kastration sollte eine erneute große Blutuntersuchung stattfinden. Erst wenn die ergibt, daß die Bauchspeicheldrüse immer noch nicht in Ordnung ist und/oder sich einige andere Werte nicht weiter normalisiert oder stabilisiert haben, kann über eine weitere Behandlung nachgedacht werden.
 So empfehlen es sowohl mein Tierarzt, als auch die Tierärztin aus der Tierklinik.

Ich finde diese Aussage doch schon mal sehr positiv. Dem können wir doch getrost entgegen sehen.
 Allerdings bedeutet das für einen neuen Besitzer auch, dass er sich nicht wie sonst bei RiN üblich ein halbes Jahr Zeit lassen kann mit der Kastration. Das aber sollte ja wohl das Geringste der Probleme sein.
 Ansonsten ist Zeta im Moment fit wie ein Turnschuh, sehr anhänglich, wird immer frecher und selbstbewusster, dabei aber lernbegierig und, soweit es Hunden möglich ist, auch sehr verständnisvoll. Jedenfalls kein solcher Sturkopf, wie es mein Timmy oft genug ist, der vieles häufig erstmal nach seinem Willen ausprobieren möchte und kaum einsehen mag, dass Frauchen Recht haben könnte.

Irene


10. März 2005
Wenn ich morgens aufstehe…

…begrüßt mich fast sofort ein leises Klopfen.
Zeta hat einen Teil ihrer Sinne immer bei mir, so dass sie wirklich jede meiner Aktionen genauestens registriert. Nur ganz selten einmal schläft sie so fest, dass ich von ihr unbemerkt aufstehen kann.
Bei dem Klopfen bleibt es nie lange. Wie müde sie auch sein mag, wie gerne sie auch weiterschlafen möchte – wenn ich wach bin, wenn ich gar aufstehe, dann kommt sie auch prompt zu mir her.
Begrüßungen müssen sein. Kuscheln ist wichtig. Da rotiert der Propeller wieder. Spreche ich sie dann an, wird der Turbo zugeschaltet. Ihr Schnäuzchen reckt sich mir entgegen, sie windet sich zu meinen Füßen solange hin und her, bis sie die, ihrer Meinung nach, beste Position eingenommen hat – Irgend etwas zwischen Behagen und Unterwürfigkeit.
 Höre ich auf zu schmusen, steht sie auch im Liegen mit Gewehr bei Fuß. Ständig in Hab-Acht-Stellung. ‚Mama will aufstehen? Irgendwohin gehen? Okay, bin schon weg.‘ Aber nur so weit, dass ich gerade an ihr vorüber gehen kann. Dann werde ich von ihr verfolgt.
 Zum einen muss sie unbedingt wissen, was ich wann und wie mache, zum anderen könnte es ja sein, dass ich ein paar Schmuseeinheiten brauche oder ihr was zu futtern geben will.
 Bin ich auf der Toilette, kommt sie schneller hinterher, als ich die Tür schließen könnte. Ich habs manchesmal versucht, einfach die Tür zuzumachen, doch um das zu schaffen, müsste ich mich beamen können.
Mittlerweile hat die Kleine auch gelernt, angelehnte Türen mit der Schnauze aufzuschieben. Sogar dann, wenn die durch einen Teppich blockiert werden. Anfangs war sie ja schier am Verzweifeln, fühlte sich ausgesperrt und hilflos. Da aber für Timmy so etwas kein Problem darstellt und er ganz selbstverständlich damit umgeht, hat sich Zeta das eben abgeguckt. Außerdem hat sie dabei ja ein Ziel vor Augen: Mama erreichen!
 Zähneputzen ist nicht so interessant für sie. Dabei ist Mama am Turnen, so dass Hund nicht mal in Ruhe auf der Badezimmermatte liegen kann. Okay, dann wird eben im Flur gewartet. Direkt vor der Badezimmertür.
 Zum Anziehen läuft sie mir hinterher, wedelnd, denn Anziehen ist immer gut. Zum Kaffeekochen läuft sie mir hinterher, wedelnd, denn Kaffeekochen ist immer gut. Zum Schuheanziehen läuft sie vor mir her, denn Schuheanziehen ist das Beste.
Anfangs war sie dabei so aufdringlich, dass ich gar nicht erst in die Schuhe kam. Da half auch kein ‚Nein‘ und kein Wegschubsen, denn bei so etwas versucht sie eher, sich noch kleiner zu machen, sich noch dichter anzuschmiegen.
 Aber ich habe die Kleine ja schon eine Weile beobachtet. Wenn sie sich belästigt fühlt und ihre Ruhe haben will, dann zieht sie die Nase kraus, fletscht ganz leicht und knurrt im schlimmsten Fall. Timmy hat so schon gelernt, sie in Ruhe zu lassen. Und als unser Tagesgast, der kleine Pudel, einmal so gar nicht darauf hören wollte, da sprang sie mit aufgerissenem Maul auf ihn zu. Sie hat nicht gebissen, sie hat nur gedroht.
Diese Beobachtung habe ich mir zu Nutze gemacht. Lässt sie mich beim Schuhe anziehen nicht in Ruhe, ziehe ich die Nase kraus. Anfangs hat sie darauf gar nicht geachtet. Auch mein Fletschen hat sie ignoriert. Selbst das Knurren hat sie eher irritiert, obwohl sie da schon unsicher wurde: ‚Warum ist Mama jetzt böse?’
 Das Drohen mit offenem ‚Maul‘ hat sie dann aber doch zum schnellen Rückzug getrieben. ‚Bin ja schon weg!’
 Mittlerweile vergisst sie sich nur noch selten und dann genügt ein Naserümpfen oder ein leichtes Fletschen. Knurren muss ich fast gar nicht mehr.
 Auch wenn Zeta schon weiß, was Nein bedeutet, kann sie sich beim Jacke anziehen kaum zurückhalten und versucht ständig, an mir hochzuspringen. Selbst ermahnende Knüffe ignoriert sie dann. Knurre ich sie aber an, dann kann ich mir auch unbelästigt die Jacke anziehen.
Timmy kommt meist erst zu diesem Zeitpunkt von seiner Decke. Reckt und streckt sich, schüttelt sich mal und lässt sich dann gnädigerweise anleinen, damit er hinausgeführt werden kann.
Zeta ist dafür einfach zu zappelig. Viel zu sehr freut sie sich auf das Hinauskommen. Und bevor Hund angeleint werden kann, muss Hund sich erst setzen. Diese Übung versteht Zeta nicht so ganz. Zwar macht es ihr Timmy jeden Morgen vor, aber – Menno! Es geht doch hinaus!
Und dann auch noch sitzenbleiben, wenn endlich die Leine befestigt ist. Warten, bis die Tür aufgemacht wurde. Bis Mama endlich sagt: Los geht’s.
 Schwer für so ein kleines Hundchen. Aber ein bisschen Disziplin muss sein. Wenn es gar zu lange dauert, bis Zeta endlich ruhig sitzt, kann es schon mal sein, dass sie von Timmy auch noch angeraunzt wird. ‚Ja, Großer, ist ja schon gut. Hab dich nicht so.‘ antwortet Zeta ihm dann.
Endlich also kann’s losgehen. Aber, oh weh! Vor der Tür muss wieder gewartet werden! Kann die olle Tür nicht von allein zugehen? Muß sie überhaupt zu sein?
 Hinter mir die Treppen hinunter zu gehen, ist für Zeta fast selbstverständlich. Da reiht sie sich von ganz allein hinten ein. Nur an der Haustür drängelt sie manchmal. Und kaum ist sie draußen, da schießt sie bald wie eine Kanonenkugel los. An der Hauswand entlang, um die nächste Ecke herum und -endlich!- auf den Sandstreifen vor Nachbars Zaun pinkeln. 
Wenns nicht gar so sehr drückt, kommen wir auch bis auf die andere Straßenseite, an den mit Gras und Kraut bewachsenen Bahndamm heran.
 Timmy wartet, erzwungenermaßen geduldig, bis Zeta dann fertig ist. Nur wenn es bei ihr gar zu lange dauert und seine eigene Blase zu sehr drückt, dann nimmt er halt das Schild auf dieser Straßenseite.
Am Bahndamm entlang geht es dann weiter. Dabei ist es schon so, dass es eine bestimmte Strecke zu laufen gibt, auf der Zeta ihren Haufen macht. Hat sie ihn bis dahin nicht abgesetzt, muss sie jetzt auch nicht. Dann geht sie nur aus Höflichkeit weiter mit. Ansonsten will sie umkehren, sobald sie fertig ist.
Timmy macht da denn doch immer eher einen Eiertanz von. Für ein großes Geschäft muss der Platz richtig ausgewählt sein. Das erfordert viel Bedacht und Überlegung. Da kann Hund doch nicht irgendeinen nehmen. Schon gar nicht den erstbesten. Und keine Störungen dabei, bitte! Sonst geht gleich gar nichts.
 Das Wort ‚Umkehren‘ kennt Zeta mittlerweile auch, denn ich sage es jedesmal, wenn wir am Ende unserer Kurzrunden angelangt sind. So muss ich auch Timmy nicht immer per Leine daran erinnern, dass er da noch einen ‚Mitspracheberechtigten‘ hinter sich hat.
 Zeta interessiert sich nur sehr wenig für die Gerüche auf dieser Strecke. Nur wenn gerade jemand vor ganz kurzer Zeit da entlang gegangen ist, schnuffelt sie dem mal für einen Augenblick hinterher. Ansonsten will sie, nach Erledigung ihrer Geschäfte, gleich wieder nach Hause. ‚Was der Große immer so lange braucht?‘ scheint sie sich manchesmal zu fragen, wenn ich sie wegen ihm wieder und wieder aufhalte.
Wieder drinnen angekommen, kann ich mir Jacke und Schuhe in aller Ruhe ausziehen. Beide Hunde lungern irgendwo in der Küche oder dem hinteren Zimmer herum, denn: Gleich gibt’s Kaffee!
 Für die Hunde bedeutet das, sie bekommen gleich Frühstück. Für mich bedeutet es: Endlich was zum Ansprechbar werden.
 Ach ja. An den Computer darf ich dann auch alleine gehen. Computer sind langweilig, findet Zeta. Da legt sie sich lieber nochmal ne Runde schlafen. Wo sie doch seit einer Weile Timmys dicke Matratze für sich entdeckt hat! Da liegt es sich wirklich gemütlich drauf. Wieso Timmy die verschmäht und sich lieber mit seiner ollen Decke zufrieden gibt, versteht Zeta nun gar nicht mehr.

Irene


12. März 2005
Zeta im Straßenverkehr

Mittlerweile hat sich die kleine Maus daran gewöhnt, immer wieder mal durch die Straßen laufen zu müssen. Es gefällt ihr nicht sonderlich gut, aber sie reagiert auch nicht mehr so ängstlich.
 Nur in die Straße zum Tierarzt will sie so gar nicht einbiegen. Wenn sie das aber doch muss, dann versucht sie so schnell es geht, an dessen haus vorbei zu kommen. Ist auch das nicht möglich, ergibt sie sich wie ein Lämmchen in ihr Schicksal, schleicht hinter mir her und versucht nicht mal wegzulaufen. Nur Stehenbleiben und mich bittend anschauen erlaubt sie sich.
 Selbst wenn wir einfach nur zum Wiegen hingehen, findet sie das nicht toll. Nee, nee, der hat gepiekst, der hat beim Röntgen festgehalten, der hat mich einfach hochgehoben… den will ich nicht.
 Da Zeta also allmählich sicherer wird, werde ich demnächst mal ausprobieren, wie ihr das Straßenbahnfahren bekommt.
 Autofahren kennt sie ja und mag das auch sehr gern. Zumindest in unser Auto springt sie freiwillig und manchmal so schnell, dass man kaum hinter kommt.
Ich denke, Zeta ist reif für eine weitere Herausforderung.

 Meine Güte! Wenn ihre Vermittlung noch länger braucht, dann bekommen die neuen Besitzer einen nahezu perfekt ausgebildeten Hund, da ich mit Zeta ja nun sogar schon im Hundeverein arbeite. Wobei man gar nicht viel zu arbeiten hat. Sie läuft ja eh fast nur neben mir her.
 Mittlerweile sucht sie sich in unseren Freilaufgebieten schon von sich aus Bänke oder andere Dinge zum Draufspringen, bloß weil ich sie drei- oder viermal da hochgeschickt habe und sie dafür dann Leckerlis bekam.
 So versuchte sie gestern in Garlstedt auf eine Streugutkiste zu springen. Leider hatte die aber eine Art Spitzdach, so dass Zeta keinen rechten halt darauf fand. Aber sie musste es versuchen, 5m von mir entfernt. Weil das nicht so geklappt hat, kam sie zu mir gelaufen und schlich einen Moment lang hinter mir her. Also bin ich Richtung Kiste gegangen und schwupps, lief sie wieder freudig und darauf zu. Versuchte es erneut. Hat zwar auch nicht geklappt, doch sie konnte wenigstens noch ein Leckerchen erwischen, bevor sie endgültig abrutschte.

Irene


15. März 2005
Zeta im Wasser

Ist ja schon eine Weile her, dass ich was über Zeta geschrieben habe, doch es gab bislang auch nichts Neues zu berichten. Sie ist halt frech wie gehabt. Und zur Zeit auch quietschfidel.

Seit nun gestern das Eis auf dem Hundesee und den meisten Gräben weggetaut ist, freut sich Timmy, dass er wieder schwimmen darf. Und Zeta? 
Die Kleine weiß einfach nicht so recht, ob sie sich ins Wasser trauen soll oder nicht. Sie kann es so gar nicht vertragen, wenn der Große ins Wasser springt. Dann hopst sie, halb an Land und halb im See, herum wie ein Brummkreisel.
 Rein – raus – zu Timmy gucken (kommt der denn noch nicht wieder?) – rein (da muss man doch hinterher!) – raus (ich trau mich nicht) – rein (der kommt ja noch nicht) – raus (igitt, ist das tief) – rein (was macht denn der da so lange?) – raus (wenn doch Mama mitkäme!) – rein (da, jetzt kommt er ja wieder!) – raus (Beeil dich! beeil dich!) – etwas tiefer rein (mach schon, duuuuuu!) – nur noch zum Teil raus (er kommt! gleich ist er wieder da!) – noch ein bisschen weiter rein (wenn ich jetzt wüsste, wie der das macht, ich würds ja glatt nachmachen) – gar nicht mehr raus und den Großen anpöbeln wie ein Bademeister, der jemanden beim Schwimmen ohne Badekappe erwischt hat!
 Na, da wird ihr von Timmy aber was erzählt! Bademeister, ja? Pah! Da kann ja jeder kommen! Hier brauchts keine Badekappe, du Nervensäge! 
Und dann stürmen die beiden erstmal ne Runde am Ufer entlang und werfen sich weitere ‚Nettigkeiten‘ an den Kopf. Weil Timmy Zetas Argumente alle zerfleddert, fährt sie schwerere Geschütze auf: Rempeln ist nun angesagt und so halbwegs aufspringen, den Großen irgendwie abstoppen.
Da aber Timmy erstens mehr Masse besitzt und zweitens derlei Erfahrungen schon häufiger mit anderen Hunden gemacht hat, weiß er sich geschickt dagegen zu wehren. Körperbeherrschung ist da wohl alles.
 Zeta jedenfalls prallte noch jedes mal an ihm ab, wie ein gegen die Wand geworfener Ball. Immerhin lernt auch sie ihren Körper allmählich immer besser zu beherrschen, so dass nun nicht mehr jedes mal dabei einen Salto macht.

 Wenn sich die beiden dann ‚ausgesprochen‘ haben, kommt Timmy zu mir, damit ich ihm sein Spielzeug erneut ins Wasser werfen kann.
Und irgendwie scheint Zeta mittlerweile gespannt darauf zu sein, ob sich Timmy wieder genauso verhält wie vorher, denn sie fängt nicht mehr an, mich beim Aufnehmen des Spielzeugs oder beim Werfen zu belästigen.
 Nur wenn ich ihrer Meinung nach zu oft geworfen habe, wuselt sie in einer solchen Weise um mich herum (anspringen und knutschen inbegriffen), dass ich nicht mehr dazu komme, nach dem Spielzeug zu greifen.

Irene


16. März 2005
Zeta schwimmt

Gestern wieder am Hundesee in der Uniwildnis.
Nachdem Zeta noch am Tag zuvor so zögerlich ins Wasser ging und sich gar nicht entscheiden konnte, ob sie sich nun traut oder nicht, hat sie gestern ihre Bedenken weitgehend über Bord geworfen.
 Für Zeta war es so faszinierend, Timmy im Wasser zu sehen, dass sie ihm irgendwann einfach entgegen schwamm. Richtig gelesen. Sie schwamm nicht etwa hinter ihm her, hatte nicht vor, ihn zu verfolgen, sondern schwamm ihm in dem Moment entgegen, als er sich wieder dem Ufer näherte, also auf dem Weg heraus war.
 Während dieser ‚Schwimmstunde‘ ging Zeta immer eher ins Wasser. Anfangs also erst, wenn Timmy fast schon draußen war und sie ihn eh schon fast berühren konnte. Dann betrug der Abstand einen Meter, zwei Meter usw. Und irgendwo auf dieser Strecke gab es immer Momente, an denen sie wirklich schwimmen musste.
 War das erst noch etwas komisch für sie, ungewohnt halt, so fand sie sich allmählich damit ab, fand Vertrauen in ihr neues Können.
 Schließlich schwamm Zeta meinem Timmy nicht nur entgegen, sondern parallel zu ihm am Ufer entlang. Sie hatte ihn, ob gewollt oder nicht, eine Weile vom Ufer abdrängen können – und blieb einfach an seiner Seite.

Irene


17. März 2005
Hände…

Ich liebe Mamas Hände. Sie geben mir Futter und sie streicheln mich. Hände sind eine spannende Sache. Was Menschen alles damit anstellen können! 
Zum Beispiel Ohren saubermachen. Keine so tolle Sache, aber Mama macht das gut. Oder abtrocknen. Auch keine so tolle Sache, aber wenn Mama das macht, lass ich mir das gefallen. Der Papa macht das nicht so gut. Der hat keine Mamahände.
 Was mir gar nicht gefällt, ist, wenn Mamas Hände mir über die Schnauze greifen. Dann soll ich was nicht und das ist doof. Ich darf nicht mit ihr schmusen, wenn sie sich Schuhe anzieht. Dabei bin ich doch gerade dann so aufgeregt, weil wir dann gleich rausgehen.
 Aber wenn Mama nein sagt, dann meint sie das auch so. Da hilft dann auch kein Betteln und bitten. Da kann ich mich noch so geschickt um ihre Beine wickeln – es bleibt einfach beim Nein.
Wenn Mama dann fertig angezogen ist, steckt sie immer ganz viel Futter in ihre Jackentasche. Da sind dann ihre Hände nicht ganz so geschickt. Ihr fällt dann nämlich immer wieder mal ein Bröckchen runter. Das sammel ich dann ganz schnell auf. So muss sie sich nicht bücken und ich mir das Futter nicht verdienen.
Unterwegs gibt es ja leider immer nur kleine Häppchen. Aber Mama ist ja leicht zufrieden zu stellen. Ich muss meistens nur kommen, wenn sie meinen Namen ruft. Sobald ich da bin, gibt es was. Ich habe nur noch nicht so genau heraus gefunden, warum ich manchmal nur einen Brocken bekomme und manchmal ganz viele.
 Und für das Hinsetzen gibt es auch Futter. Leider meint Mama nun, ich müsste mich neben sie setzen. Eine ulkige Idee, weil ich doch so gar nicht genau sehen kann, wenn sie ihre Hand in die Tasche steckt.
Papa gibt mir ja auch was zu futtern, aber nicht so wie Mama. Er ist eben… Papa. Aber wenn er mich krault, dann weiß ich manchmal nicht, wer von beiden das besser macht. Jedenfalls wird er umso besser, je mehr ich mich an ihn lehne, mich anschmiege und so. Uuaahh!! Wenn mir dann seine Finger durchs Fell streichen, wird mir richtig wohlig. 
Fremde Hände sind allerdings eine komische Sache. Da sind ja viele Menschen, die mich streicheln wollen und Mama hat auch nie was dagegen. Aber diese fremden Menschen riechen so… anders. Auf jeden Fall nicht nach Futter. Oder nur ganz selten.
Meistens halten sie mir ihre leeren Hände unter die Nase und wollen mir dann über den Kopf streichen. Bäh!! Was soll ich mit deren leeren Händen? Und warum streichen die mir immer über den Kopf?
 Und manchmal, wenn ich dann weggehen will, rufen sie mich. Da werde ich ganz unsicher. Soll ich bleiben? Wieder hingehen? Haben die vielleicht doch Futter dabei? Da gibt es eigentlich nur ganz wenige, von denen ich mich anfassen lassen mag. Und zum Schmusen habe ich noch weniger Menschen gefunden.
Wessen Hände ich aber überhaupt gar nicht leiden kann, sind die vom Doktor! Der hat so große Hände. Der packt mich einfach und hebt mich hoch. Einfach so. Und ich kann da nicht mal weglaufen. Selbst Mama hilft mir nicht. Die hält mich auch oft noch fest, wenn mich der Doktor auf den blöden Tisch gestellt hat. Ich muss dann da bleiben und mir in die Ohren und ins Maul gucken lassen.
 Und wenn der dann noch an mir herumdrückt, o weia! Dann wünscht ich mir, ich wäre wieder zu Hause. Oder wenigstens hinter Mama. Jedenfalls kann ich den Großen mittlerweile gut verstehen. Der geht da auch nicht gerne hin.
 Naja. Solche wie der Doktor sind zum Glück selten. Die meisten Hände sind schon irgendwie in Ordnung. Aber es geht nichts über Mamas Hände. Die riechen nach Futter und die streicheln mich. Die sagen mir ganz deutlich, dass hier alles gut ist.
 Wenn sie bloß nicht immer auch den Großen streicheln würde. Aber nachdem der mich jetzt schon ein paarmal angeraunzt hat, weil ich mich dazwischen drängeln wollte, lasse ich das lieber sein.
Glücklicherweise hat Mama ja zwei Hände! Dann kann sie mich auch streicheln, wenn sie sich mit dem Großen beschäftigt. Und irgendwann kriege ich sie bestimmt dazu, immer mit beiden Händen bei mir zu sein. Das wäre die Wonne schlechthin: Die eine Hand gibt mir Futter und die andere streichelt mich. Oft genug macht sie das ja schon. Besonders draußen.
 Deshalb bin ich ja auch so gern in ihrer Nähe. Ich weiß ja nie, wann sie mich füttern oder streicheln will. Da muss ich tüchtig aufpassen und immer in ihrer Nähe sein. Am besten neben ihr herlaufen und auf die Hände aufpassen. Und sobald sie stehen bleibt, setze ich mich schwups vor sie hin. Dann kann sie gar nicht anders. Dann muss sie mich füttern und streicheln.
 Und wenn sie nicht gerade an ihrem Schreibtisch sitzt, dann kriege ich das auch zu Hause bestimmt noch hin.

Zeta


19. März 2005
Neue Bilder von Zeta

…gibt es, wie gehabt, sobald Anja die Zeit findet, sie einzustellen.
 Einige davon sind, wie ich meine, richtig gut gelungen (was eben unsere kleine Kamera so hergibt). Jedenfalls ist darauf gut zu erkennen, wie prächtig sich die kleine Maus entwickelt hat.

 Zeta hält jedenfalls ihr Gewicht, ist putzmunter, hat seit Wochen schon keinen Durchfall mehr gehabt und ist manchmal ein richtig freches Biest.
 Wie sie manchesmal meinen Timmy rempelt und anpöbelt, wenn der gerade mit einem Spielzeug aus dem Wasser kommt, wundere ich mich schon sehr, dass er da nicht mal heftiger zulangt.
 Seiner Meinung nach hätte diese Göre durchaus mal einen Satz heiße Ohren verdient. Doch außer dem einen oder anderen eher halbherzigen Zwacker hat er ihr noch nichts verpasst.
 Sie laviert sich aber auch zu gerne an seinen Toleranzgrenzen entlang. Im Moment nervt sie ihn derart, dass er sie kaum noch neben sich auf der Ladefläche unseres Autos dulden mag. Immer wieder überschreitet sie seine Individualdistanz und zeigt immer weniger Respekt vor ihm.
 Fehlt nur noch, dass sie bei ihm aufreiten will. Ich glaube, dann holt er doch den Knüppel aus dem Sack. Verdenken könnte ich ihm das nicht. Aber noch schmeißt sie sich gerade eben noch so rechtzeitig genug auf den Boden und auf den Rücken, wenn er ihr mal die Meinung geigen will.

Irene


20. März 2005
Zicke Zeta

Gestern waren wir mit Freunden und deren Hunden, einem Zeta schon bekannten kastrierten Geschwisterpaar, unterwegs.
 Und wie seit ihrer Läufigkeit üblich, fing Zeta auch prompt wieder an, Flora zu rempeln, kaum dass die Hunde von der Leine waren.
Teilweise ist Zetas lautstarkes Gehabe einfach nur eine Aufforderung zum Spiel – der andere Hund soll gefälligst rennen, damit sie was zum Hinterherlaufen hat.
Zu einem anderen Teil jedoch ist es bei Zeta allmählich auch ein immer deutlicher zum Vorschein kommender Ausdruck von Dominanz.
Zeta nimmt Flora einfach nicht ernst. Sie glaubt, sie könnte da einfach mal rumpöbeln und die andere herumkommandieren.

 Letztendlich musste Zeta dann immer wieder mal an die Leine, wenn sie denn gar zu dick auftrug.
Sie zeigt dieses Verhalten nicht immer, doch besonders stark während der ersten halben Stunde des Zusammenseins. Wobei Zeta von Glück sagen kann, dass Flora so geduldig ist und ihrerseits Zeta nicht wirklich für voll nimmt.

 Wann immer es die Mädels gar zu heftig trieben, mischten sich Flash oder Timmy ein. Flash motzte ausschließlich mit seiner Schwester rum, Timmy verteilte seine Anraunzer gleichmäßig auf alle an der lautstarken Auseinandersetzung Beteiligten.
Manchmal schien er mir ein wenig überfordert zu sein, vor allem dann, wenn irgendwie keiner der anderen Hunde so recht auf ihn hören wollte.
Unser Spaziergang war somit anfangs ein klein wenig stressig, doch nach etwa einer halben Stunde konnten wir einfach das schöne Wetter genießen und uns an den Hunden erfreuen.

Irene


21. März 2005
Neue Bilder

Ich habe nicht zu viel versprochen, gell?

Auf den Bildern 1-3 ist Zeta nicht so sehr hinter dem geworfenen Spielzeug her, sondern eher hinter Timmy und Flash. Wenn sie mit den beiden zusammen ist, kann sie sich immer nicht so recht entscheiden, wen sie zuerst ärgern soll.

  

Hier wartet sie mal wieder auf meine Aufmerksamkeit, aber eigentlich erhofft sie sich eher eine kleine Stärkung.

Nun ist Zeta ganz müde vom vielen Sandbergrennen. Zusammen mit Timmy und Fly (zu sehen auf Bild 6), den beiden manchmal hyperaktiven Hunden, muss sich Zeta ganz schön ins Zeug legen, will sie den Anschluss nicht ganz verlieren.

Zeta mit Timmy und Fly:

Ihr hättet sie sehen sollen, die drei vom letzten Bild, das Herz wäre Euch übergegangen.
 Erst tobten sie auf der großen Wiese. Vorweg die flinke Fly, die ihren Namen völlig zu recht trägt, leicht und locker galoppiert sie dahin.
 Dann der im Vergleich zu ihr doch eher massige Tim. Sein kraftvolles Rennen sah denn doch schon ein wenig angestrengter aus.
 Das Schlusslicht bildete Zeta. So sehr sie sich auch mühte, der Abstand zu den Schwarzen vor ihr wurde immer größer. Und sie gab alles, das schwöre ich.
Kam Timmy der Fly dann womöglich doch etwas zu nahe, legte die junge schwarze Dame ganz elegant mal eben einen Gang zu – und die beiden anderen hatten das Nachsehen.

Später dann waren wir in den Sandbergen, die ihr ansatzweise auch auf dem letzten Bild erkennen könnt. Der höchste davon mag so zwanzig Meter haben und es gibt reichlich gute Stellen für die Hunde, um rauf und runter zu düsen.
Als Mensch sucht man sich ja doch die eher leichteren Stellen zum Erklimmen, von denen es nur drei oder vier gibt. Doch die Hunde schickten wir per Spielzeug an allen für sie geeigneten Stellen hinab.
Wussten Fly und Zeta einmal nicht, wie und wo sie am besten wieder hinaufkommen sollten, zeigte Timmy ihnen dies, der er kennt die Sandberge ja schon gut. Allerdings ist er den Mädels an Kraft und Ausdauer weit überlegen, so dass seine Aufstiegsstellen nur für ihn wirklich einfach zu begehen sind.
 An einer Stelle des großen Sandberges gibt es auch noch eine größere Pfütze, etwa knöcheltief. Nachdem allen Hunden so allmählich die Zunge aus dem Hals hing, schickten wir sie an der Stelle hinab. Das gab ein gewaltiges Geplansche, hier allerdings hauptsächlich von Tim, der es sich nicht nehmen ließ, so tief wie nur möglich in das Wasser einzutauchen. Den Hündinnen genügte das Hindurchlaufen, nachdem sie getrunken hatten.

 Jaja, unser Auto sieht innerhalb einer Woche nach dem Aussaugen wieder wie eine Sandkiste aus. Und wenn die Hundis so alle miteinander gebadet haben, dann verwandelt sich die Ladefläche auch leicht mal in ein Planschbecken. Trotz Trockenlaufen und Abtrocknen vor dem Einsteigen.
Aber: Ein Hund ist entweder sauber oder glücklich, gell?

Irene


22. März 2005
Kastration

Nun wird Zeta doch noch während ihres Aufenthaltes bei uns kastriert. Am Mittwoch nach Ostern ist es soweit. Gleich früh um 08:00 Uhr kommt sie dran.
So ein wenig Muffensausen habe ich dabei ja schon. Zwar ist mein Tierarzt geübt in solchen Dingen und er macht die OP auch nicht allein, aber mir ist immer etwas unwohl, wenn es um eine OP geht, wenn etwas mit mehr als örtlicher Betäubung gemacht werden muss.
 Naja, bis dahin werden wir uns noch einige Tage vergnügen können. Und die kleine Maus weiß ja auch gar nicht, was ihr bevorsteht. Sie wird also bis dahin völlig locker und entspannt sein.

Irene


23. März 2005
Bäume erklimmen…

…kann Zeta mittlerweile auch. Sobald Anja es schafft (übrigens an dieser Stelle mal ein ganz dickes Dankeschön für Deine Bemühungen), die Bilder einzustellen, könnt ihr Zeta auf der ‚freundlichen Birke‘ bewundern.
 Der Baum heißt bei mir so, weil er so einladende, sitzfreundliche Äste hat, von denen aus man träumen und in die Ferne schauen kann. Einfach mal Pause machen.
 Ich habe es mit den Bildern auch schon Anja geschrieben: Wenn man bedenkt, dass Zeta anfangs kaum in der Lage war, eine Treppe hinaufzugehen, es kaum schaffte, einen kleinen Hüpfer in unser Auto zu machen, dann hat sie sich wirklich famos entwickelt.
Nun kann Zeta auf Bänke und die dicken Äste der Birke springen, kann schräge Bäume hinaufkraxeln. Und sie kann das mittlerweile ganz allein, braucht keine stützende Hand mehr und fällt auch nicht mehr gleich wieder hinunter.
Ich habe leider kein Bild davon machen können, wie sie plötzlich fünf Meter vorläuft, auf den einen Kraxelbaum zu, hinaufsteigt, und am höchsten Punkt majestätisch zu mir herüberschaut, ob ich ihr denn auch huldigen komme, sprich: Trab mit dem Futter hier an, Frau!

Irene


24. März 2005
So müde!

Gestern waren wir wegen des schönen Wetters wohl drei Stunden draußen in der Uniwildnis. Was sind die Wuffels da gelaufen!
 Da gab es andere Hunde, mit denen sie herumtoben konnte, wobei ich Zeta das eine oder andere Mal schon heranrufen musste, da sie es mit einigen ähnlich jungen, aber ungleich ängstlicheren Hündinnen doch zu arg trieb.
 Da sprang Timmy immer wieder seinem Spielzeug ins Wasser nach, so dass Zeta sich genötigt sah, auch immer wieder hinein zu gehen, ihm entgegen zu schwimmen.
 Da gab es so viele Kletterbäume, auf die Zeta von sich aus sprang, um einige Futterbrocken zu erhalten. Sie probierte sogar von sich aus einige neue Bäume aus, die ihr erkletterbar erschienen. Stand unschlüssig davor und sah sich wie fragend nach mir um. Kam dann von mir ein begeistertes „Ja. Hoch, hopp.“, dann versuchte sie es auch – und es gelang ihr immer, wenn auch manchmal erst im zweiten Versuch.
 Da gab es diese faszinierenden Baumpilze, die Timmy sich immer pflückt, wenn ich ihm keinen Ball gebe. Kicke ich dann den von Tim gewählten Pilz nicht, lässt er den liegen und sucht mir einen neuen. Die abgelegten Pilze aber reizten nun auch Zeta. Musste doch was dran sein. Naja, sie schmecken nicht wirklich, aber hergeben wollte sie sie trotz Tausch-Futter nicht.
 Nachdem die sonst üblichen zwei Stunden vorüber waren, wir aber immer noch im Gelände blieben, machten sich aber doch erste Ermüdungserscheinungen bei den Hunden breit. Timmy würde das ja nie zugeben; es ist nur daran zu bemerken, dass er dann zum Beispiel langsamer schwimmt.
Zeta jedoch ging nicht mehr jedes mal ins Wasser. Auch stieg sie nicht mehr auf jeden Baum und wenn sie kletterte, dann nicht mehr so hoch. Sie lief dann auch nicht mehr zu jedem Hund hin, jagte die ängstlicheren Hündinnen nicht mehr jedes mal und hielt sich noch dichter an mich als sonst – ohne aber beständig auf meine Hände und Taschen zu achten.
 Im Auto dann legten sich beide Wuffels gleich nach der obligatorischen kleinen Mahlzeit zum Schlafen nieder. Sie schauten nicht mehr zu, ob und was sich während des Anfahrens rings um sie regte.
 Zu Hause angekommen, musste ich beide Hunde deutlich zum Aussteigen auffordern. Zeta hätte wohl auch im Auto geschlafen, schaute mich mit ganz kleinen Äuglein an, ob das Aussteigen denn wirklich sein müsse.
Auch in der Wohnung war es dann nicht viel besser. Timmy konnte sich kaum aufraffen, zum Abtrocknen herzukommen und Zeta hielt dabei ungewöhnlich still. Dann mampfte jeder seinen Napf in Rekordzeit leer und anschließend wurde gerade noch genug Energie aufgebracht, um die ‚Zahnbürste‘ zu benutzen. Kaum aber war der Kauknochen aufgefuttert, da lagen die beiden Wuffels wie erschlagen auf ihren Decken.
Zeta war sogar zu erschöpft, um meinen Mann zu verfolgen, als der in die Küche ging. Erst als auch ich aufstand um zum Klo zu gehen, raffte sie sich zögerlich auf. Doch sie schaute nur kurz nach, wo ich war und verzog sich dann gleich wieder auf ihre Decke.
 Die beiden kurzen Pinkelrunden gestern und die Runde heute Morgen waren zwar dringend, aber auch heute früh fehlte da noch der rechte Elan. Und im Moment liegen die Hundis immer noch platt herum und blinzeln zumeist nur genervt, wenn einer von uns Menschen irgendwo hingeht.
 Schaun wir mal, ob sie sich bis heute Nachmittag genügend erholt haben, um zumindest die üblichen zwei Stunden gut durchzuhalten.

Irene


24. März 2005
Und noch zwei Bilder von Zeta

  

25. März 2005
immer noch platt…

…waren die beiden Wuffis gestern, wenngleich sich Timmy schon wieder recht gut erholt hatte. Zeta hingegen merkte man noch deutlich an, dass sie am Tag davor länger in der Uniwildnis war. Dennoch, so ganz ohne Herumtoben ging es bei ihr auch gestern nicht. Und ihr war auch schon wieder nach Klettern zumute.
 Weil es aber doch so schönes Wetter war, haben wir es deutlich ruhiger angehen lassen als sonst. So saß ich zum Beispiel eine ganze Weile lang am kleinen Hundesee und habe die Sonne genossen.
 Timmy versteht so etwas ja nicht. Der saß mit seinem Spielzeug, diesmal einem Stock, ein paar Schritte von mir entfernt und fiepte, damit ich ihm das Ding denn doch noch mal ins Wasser werfe.
 Zeta hingegen hatte nichts gegen die kleine Pause einzuwenden. Zwar wusste auch sie nicht so recht, was sie nun machen sollte, aber da war ja noch der Große mit seinem Stock.
 Weil Timmy doch unbedingt wollte, dass ich den Stock aufnehme, legte er ihn mir irgendwann fast genau vor die Füße und zog sich etwas weiter zurück. Beobachtete mich dabei ganz genau.
 Zeta glaubte nun, der Stock sei ‚hundelos‘ geworden und sie könne ihn sich nehmen. Näherte sich also langsam, musste aber feststellen, dass Timmy immer noch Anspruch darauf erhob.
 So wagte sie nicht, den Stock mit der Schnauze aufzunehmen. Weggehen wollte sie aber auch nicht. Also streckte sie eine Vorderpfote ganz weit aus und angelte damit nach dem Stock, den Kopf dabei leicht abgewandt. Sobald die Pfote den Stock berührte, krümmte Zeta die Zehen und der Stock geriet in Bewegung.
 Timmy hatte dem Treiben irritiert zugeschaut. So eine Diebstahlsart war ihm noch nicht untergekommen und er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Also schaute er bloß zu. Weil sich dann aber der Stock ja bewegte, kam er halb hoch, als wollte er sagen: „He! Lass den liegen!“
 Und Zeta hielt auch brav in der Bewegung inne. Sobald sich Timmy aber wieder beruhigt und erneut hingelegt hatte, zog sie die Pfote und damit den Stock weiter zu sich heran.
 Zentimeterweise rutschte der Stock also in ihre Richtung, wobei sie ganz genau darauf achtete, weder den Stock noch Timmy geradewegs anzusehen. Und immer hielt sie inne, sobald der Große am meckern war.
 Fast hätte sie den Stock auch gehabt, doch als er ihr nahe genug erschien, um ihn gefahrlos aufnehmen zu können, da fuhr ihr denn doch Timmy dazwischen. Der sprang einfach auf und schnappte sich seinen Stock, legte ihn wieder dahin, wo er vorher war. 
Zeta schaute frustriert zu Tim, blickt hilfesuchend zu mir, sah noch einmal sehnsüchtig auf den Stock und legte sich neben mich. „Ein anderes Mal klappt es bestimmt“, schien sie dabei zu denken.

Irene


25. März 2005
Dämpfer bekommen

Wegen des schönen Wetters gestern hielten wir uns fast ausschließlich am Hundesee auf. Timmy liebt es ja zu schwimmen und auch Zeta findet daran immer mehr Gefallen. Dabei dreht sie allerdings immer mehr auf mit der Zeit, was dann so aussieht:
 Sehr interessiert und angespannt schaut sie zu, wie Timmys Spielzeug ins Wasser fliegt und er hinterherspringt. Während der Große dann am Schwimmen ist, müsste es eigentlich um die Kleine herum vor Elektrizität nur so knistern, so angespannt ist sie dann.
 Kommt der Große dann zurück, hoppelt Zeta erst ein Weilchen aufgeregt am Ufer herum, ehe sie Timmy dann entgegenschwimmt. Sie versucht doch tatsächlich, ihm das Spielzeug zu entwenden.
Timmy wehrt sich mit großem Geknurre dagegen, woraufhin sich die Kleine noch etwas ungeschickt herumwirft, wobei sie schwankt wie ein Ruderboot im Sturm. Auch wenn ihr dabei Wasser ins Ohr laufen sollte, bleibt sie tapfer an seiner Seite, versucht sich seinem Tempo anzupassen. Das gelingt ihr schon recht gut und so kommen sie fast zeitgleich ans Ufer.
 Während Timmy dann mit seinen langen Beinen hurtig auf mich zugesprungen kommt, strengt sich Zeta mächtig an, um auch dieses Tempo zu halten – und um ihm vielleicht jetzt das Spielzeug zu mopsen.
 Was sich Timmy wieder mit großem Geknurre verbittet. Manchmal dreht er sich dann auch zu ihr um, senkt den Kopf wie ein Stier und tut, als wollte er sie auf die nicht vorhandenen Hörner nehmen. Davor weicht Zeta denn doch zurück.
 Kaum aber ist Timmy bei mir angekommen und will mir das Spielzeug geben, ist auch schon Zeta heran und versucht es erneut. Sie fasst nach dem Spielzeug, und wenn sie das nicht erwischt, dann schnappt sie nach Timmys Hals, seinen Ohren und Lefzen.
 Timmys Geräuschen nach zu urteilen, geht sie dabei nicht eben sanft mit ihm um. Sie scheint da doch recht energisch zuzupacken. Und gestern war es ihm dann einmal zu viel. Vielleicht hat sie ihm aber auch richtig weh getan.
 Jedenfalls ließ er, nachdem sie all sein Gebrumm, Geknurre und sonstige Gesten einfach ignorierte, sein Spielzeug los und schnappte mal kräftig zurück. Nach meinem Empfinden war das mehr als überfällig.
Völlig erschrocken quiekte Zeta auf und machte, dass sie aus seiner Reichweite kam, versteckte sich hinter mir – und sah für diesmal einfach nur zu, wie Timmy sein Spielzeug wieder aufnahm und es mir gab. Ohne Belästigung ihrerseits konnte ich das Spielzeug ins Wasser werfen und Zeta schaute nur missmutig drein, als Timmy hinterhersprang.
 Zwei kleine Kratzer trägt sie nun als Erinnerung an ihre Frechheit davon. Schaun wir mal, wie lange der Dämpfer wirksam sein wird.

 Übrigens ist es bei ihr (vielleicht nur zur Zeit) nicht damit getan, ihr ein eigenes Spielzeug zu werfen. Sie geht dem zwar hinterher, doch was der Große macht und was der hat, ist (war?) immer noch interessanter.

Irene


28. März 2005
Der kleine Dämpfer…

…zeigt immer noch ein wenig Wirkung. Nun überlegt sich Zeta vorher, ob sie Timmy unbedingt entgegenschwimmen muss bzw. ob sie ihn nach dem Herauskommen aus dem Wasser wirklich soo viel zu sagen hat, dass sie ihm dabei fast ein Ohr abkaut. Aber manchmal geht es wohl nicht anders.
 Immerhin ist Timmy nicht nachtragend. Solange sie ihn nicht wieder so dermaßen belästigt, belässt er es beim Brummeln, wenn sie ihm wieder mal im Wege ist.
 Außerdem hat Zeta für sich einen anderen Sport entdeckt, der sie recht gut ausfüllt. Da sie ja jetzt klettern kann und Frauchen ja auch immer ein Auge auf sie hat, sucht sie förmlich nach Bäumen, auf die sie steigen kann.
Oder sie springt auf Parkbänke, denn wenn sie sich da drauf setzt, kommt Frauchen auch immer mit Futterbröckchen angelaufen. Lohnt sich also. Ist auf jeden Fall angenehmer, als Schelte vom Großen zu beziehen. Vor allem, da Timmy der Kletterei so gar nichts abgewinnen kann. Das hat Zeta also für sich ganz allein.

 Was Zeta aber immer noch nicht lassen kann, was sie eigentlich zu perfektionieren sucht, ist der Diebstahl mit der Pfote.
 Wann immer Timmy etwas Interessantes vor sich ablegt (eigentlich ja in der Hoffnung, dass ich es ihm werfe), nähert sich Zeta ihm behutsam und fast immer mit leicht abgewandtem Kopf. Sobald sie dann auf Armeslänge entfernt vor ihm angekommen ist, streckt sie eine Pfote (meist die rechte) nach dem begehrten Gegenstand aus und versucht, sich diesen zu angeln.
 Timmy weiß immer noch nicht so recht, wie er darauf reagieren soll. Ist das nun Diebstahl oder nicht? scheint er sich zu fragen. Manchmal schaut er dann zu, wie Zeta ihm das Spielzeug ein paar Zentimeter entführt, ehe er es zurückholt und wieder an den vorigen Fleck legt. Auf jeden Fall hat er sie noch nicht dafür angebrummt, da sie auf diesem Weg nie die Schnauze zu Hilfe nimmt. Genau das irritiert den Großen ja so.
Ich bin ja mal gespannt, ob er darauf irgendwann ähnlich reagieren wird, als ob der Diebstahl mit der Schnauze ausgeführt werden sollte.

Und es gibt noch etwas Nettes zu berichten: So ganz allmählich finden die beiden Wuffis zumindest zu Hause im Spiel zusammen.
 Zwar beschränkt sich das hauptsächlich auf die wenigen Momente, kurz bevor wir zum Spazierengehen aufbrechen, doch bislang hatte Zeta das ja auch abgelehnt.
Nun aber fletscht sie nicht mehr gleich los, sondern wartet ein wenig ab. Das ermutigt Tim zum Weitermachen.
 Solange er dabei liegen bleibt, lässt sich Zeta das nicht nur gefallen, sondern probiert ihrerseits gelegentlich zaghaft, ob ihr das auch Spaß machen könnte. Ganz abgeneigt ist sie nicht.
 Wenn Timmy allerdings aufsteht, ist es mit ihrer Lust am Spiel gleich wieder vorbei. Und wenn sie zu arg fletscht, fühlt sich TIm manchmal genötigt, kurz aufzureiten, damit die Fronten geklärt bleiben.
 Anfangs verbat sich Zeta das ja schon recht heftig oder versuchte zumindest hinterher, Einspruch einzulegen. Mittlerweile nimmt sie das als gegeben hin und geht einfach weg, wenn er fertig ist. Oder setzt sich auch mitten zwischen seine Pfoten und kratzt sich mal ne Runde.
 Dann geht nämlich der Große weg. Brummelnd zwar, aber mehr macht er nicht.
Um das nun ganz genau interpretieren zu können, fehlen mir doch noch so einige Feinheiten oder Vokabeln aus der Hundesprache.

Irene


29. März 2005
Zeta und junge Hündinnen

Zeta ist seit ihrer Läufigkeit eine rechte Zicke geworden. Begegnet uns eine andere junge Hündin, die nicht in Zetas Lieblingsfarben gekleidet ist (weißbraun), dann wird diese andere Hündin aufs Gründlichste angegiftet, selbst wenn die ‚Gegnerin‘ deutlich größer als sie selbst ist. Das ist dann wirklich kein Spiel mehr, auch wenn es von wirklichem Ernst noch etwas entfernt ist.
 Wenn Zeta derart beschäftigt ist, hat sie ihre Ohren auch auf Durchzug gestellt. Da hilft dann nur noch: Hingehen und Abgreifen.
Zeta ist darüber weder unzufrieden noch erstaunt oder sonst etwas. Sobald sie mich sieht, meine Hände spürt, selbst wenn diese mal etwas fester zupacken, ist sie hoch zufrieden: Mama ist da! Dann ist selbst die andere Hündin komplett vergessen.

 Trägt die andere Hündin aber Zetas Lieblingsfarben und ist sie zudem noch höchstens genauso groß wie sie selbst, dann spielt Zeta recht vorsichtig mit ihr. Oder versucht die andere zumindest dazu aufzufordern. Will die so gar nicht, dann lässt Zeta sie in Ruhe.

Aber selbst gegen ältere Hündinnen versucht Zeta anzugehen. Nicht gegen jede, wohlgemerkt. Spürt sie aber eine gewisse Unsicherheit bei denen, dann fährt sie ihren Teufel aus.
Doch wehe, die andere zeigt Zeta daraufhin die Zähne! Husch ist das kleine Mädchen verschwunden, versteckt sich hinter Mamas Rockzipfel. So sie denn die Gelegenheit dazu hat.
 Einige der älteren Hündinnen, die so derb von Zeta angemacht wurden, lassen sie nicht eher davonkommen, als bis sie ihr in aller Ruhe und sehr ausführlich gesagt haben, was es ihrer Meinung nach zu diesem Thema zu erzählen gibt.
 Da hört Zeta auch sehr aufmerksam zu und wagt nicht einmal ansatzweise, die aufgebrachte Dame zu unterbrechen. Sie fordert eine solche Hündin auch kein zweites Mal heraus. Oder erinnert sich immer gerade noch rechtzeitig daran, dass diese spezielle Dame sehr viel zu erzählen hatte. Auf einen erneuten Vortrag dieser Art verzichtet Zeta dann gern.

 Doch es gibt auch einige andere junge Hündinnen, die selbstbewusst genug sind, Zeta in ihre Schranken zu verweisen. Und die gehen nicht so sanft mit ihr um, wie es die älteren tun.
 Eine acht Monate alte Akita-Hündin etwa hat Zeta schon nach dem ersten Rempler auf den Rücken gelegt und ihr mal ganz klar gesagt, was sie von solcher Pöbelei hält. Und anschließend gefragt, ob Zeta es denn noch einmal versuchen wollte.
 Da war Zeta denn doch arg erschrocken und hat sich bei der anderen schnell entschuldigt. Es käme bestimmt nie wieder vor. Daran hält sich Zeta nun auch strikt. Begegnen wir dieser Hündin, so tun beide, als wäre die andere nicht vorhanden. Zeta allerdings passt dabei gut auf, der anderen nicht vor die Füße zu laufen.

Irene


30. März 2005
OP verschoben

Zetas Kastration wurde auf den nächsten Montag verschoben, da für heute keine Assistentin frei ist und der Dok in dieser Woche zu viel zu tun hat. So muss ich also noch ein Weilchen länger mit dem kribbeligen Gefühl im Bauch leben.
 Naja, immerhin kamen so beide Hunde gestern doch noch zu ihrer Abendmahlzeit. Andernfalls hätte nämlich auch Timmy nichts bekommen, denn in so einem Fall gilt bei uns: Mitgefangen – mitgehungert.

Irene


31.März 2005
Steckbrief – Zeta

Geburtsdatum etwa Juni 2003. Circa 53 cm hoch und gute 21 Kilo schwer.
Aufgeweckt, fröhlich, neugierig, lernwillig, verschmust, verfressen. 
Jüngeren Hündinnen gegenüber gelegentlich etwas zickig.
Verträgt sich besonders gut mit weißbraunen Hunden wie Jack-Russell oder Beagle.
 Fängt das Schwimmen an und kann auf Bäume klettern.
 Ist stubenrein, allerdings darf man sie nicht länger als höchstens acht Stunden aufs Gassigehen warten lassen und sollte zwei Stunden nach dem Schwimmen oder Fressen nochmal mit ihr rausgehen.
 Hat eine Futtermittelallergie, die jedoch keine Medikamente braucht. Trockenfutter verträgt sie in aller Regel gut, an alles andere muss man sie langsam gewöhnen. Sollte es jedoch zu vermehrtem Kratzen oder gar Durchfall kommen, lässt man diese Art des Futters besser weg.
 Verliert zur Zeit noch rasch an Gewicht, wenn man die Futtermenge reduziert bzw. ihrer Aktivität entsprechend nicht hoch genug anpasst. Sie vertilgt am Tag ein gutes Kilo Futter.
 Sie fährt gern Auto, neigt allerdings unangeschnallt dazu, nach vorn zum Fahrer zu klettern.
 Kleinen Kindern gegenüber ist sie skeptisch, da sie deren Hektik und Lautstärke nicht so ganz einzuordnen versteht.
Fremden Personen gegenüber ist sie auch eher etwas skeptisch. Hier lässt sie sich zwar manchesmal füttern, doch angefasst werden mag sie nicht so recht.
Zeta war noch niemals einem Menschen gegenüber aggressiv. Selbst in größter Bedrängnis wie etwa beim Tierarzt hat sie noch niemals Aggression gezeigt, sondern begnügte sich bestenfalls mit Aus- und Zurückweichen.
Andere Hunde fordert sie manchmal etwas lautstark zum Spiel auf, wobei sie sich nicht immer sicher ist, ob sie wirklich spielen oder Kräfte messen will.
Zeta ist ein typischer Mitläufer: Wird ein anderer Hund gemobbt, macht sie mit. Verfolgt ein anderer Hund eine Ente, läuft sie mit. Hier müssen es jedoch ihr gut bekannte Hunde sein, deren Verhalten sie sich anschließt. Überhaupt richtet sie sich stark an anderen guten Hundebekanntschaften aus.
Sie lässt sich aus den allermeisten Situationen problemlos abrufen. Nur sehr selten muss man zweimal rufen oder sie gar berühren. Dann allerdings konzentriert sie sich wieder voll und ganz auf den Menschen.
 Allein jagt Zeta nicht; eine Elster etwa konnte einen Meter vor ihr her spazieren und Zeta schaute ihr nur einen Moment lang nach, ehe sie sich wieder ihren eigenen Geschäften zuwandte.
 An Katzen, denen wir draußen begegneten, war Zeta eher flüchtig interessiert. Vielleicht hätte sie gerne mal geschnuffelt, doch da ich nicht mit ihr hingegangen bin, verflog auch ihr Interesse an der Katze wieder.
 Bislang hat Zeta überhaupt erst einmal von sich aus ein anderes Wesen als einen Hund verfolgt: Einen hübschen gelben Schmetterling, den sie gerne gefangen hätte. Ansonsten habe ich noch nicht erlebt, dass sie hinter anderen Tieren als einem Hund hergelaufen wäre.
 Aber auch Hunde werden von ihr nicht endlos verfolgt. Selbst im wildesten Spiel ist ihr Aktionsradius eher eng zu nennen.
Sehr dichter Straßenverkehr, wie es ihn an Hauptstraßen gibt, behagt Zeta nicht. 

Ich würde meinen, Zeta passt in eine nicht zu große Familie, in der es auch keine allzu kleinen Kinder geben sollte.
Vor allem zu Beginn braucht sie einen oder höchstens zwei Menschen, die sich intensiv um sie kümmern, so dass sie hier eine Bindung aufbauen und Sicherheit gewinnen kann.
 Zeta braucht nur noch wenig an Erziehung, obwohl sie noch längst nicht alle Kommandos kennt.
 Da sie aber freundlich, aufmerksam und gefällig ist, ‚funktioniert‘ sie auch ohne viele Kommandos gut und richtig.

Irene

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