Februar 2005

01. Februar 2005
Zeta hat zugenommen

Stolze 19 Kilo bringt sie nun auf die Waage. Zwar sieht man immer noch ihre Rippen, aber lange nicht mehr sooo deutlich. Zudem legt sie sich nun auch eine gute Muskulatur zu, was vor allem ihrem Brustkorb gut tut.
 Das Mädel mausert sich zu einer wahren Schönheit. Frech wie Oskar ist sie auch noch, dabei aber sehr liebenswürdig, verspielt und verschmust.
 Auch der Doktor ist mit ihr zufrieden, da sich ganz allmählich Erfolge in der Behandlung einstellen. Warten wir das nochmal ab und jubeln nicht zu früh.
 Ach ja: Läufig geworden ist die Kleine nun auch.

Irene


04. Februar 2005
Zeta kann fliegen

Auf dem gestrigen Spaziergang in Garlstedt rannte die Kleine mit den anderen Hunden um die Wette. Auf einer ihrer Runden war ein vor langer Zeit umgefallener und mittlerweile kahler Baumstamm im Weg. Gemeinsam mit Timmy setzte sie darüber hinweg… Es sah wirklich so aus, als würde sie darüber fliegen!
 Dagegen wirkte Timmy’s Sprung denn doch eher plump und abgehackt, obwohl er das Springen gewohnt ist. Timmy war längst wieder am Boden, während Zeta immer noch durch die Luft glitt.
 Oder vielleicht habe ich nur zum richtigen Zeitpunkt hingeschaut und es hat sich mir dieser Moment wie eine Zeitlupenaufnahme ins Hirn gebrannt?
 Wie auch immer, ich kann nur eines sagen: Die kleine Zeta zeigt immer häufiger, wie elegant sie doch eigentlich ist. Ein richtiges kleines Prinzesschen!

 Ach ja: Mittlerweile würde ich sagen, sie ist so stubenrein, wie jeder normal aufgezogene Hund auch.
 Ihr Durchfall ist nun weg und irgendwie dadurch auch ihr Drang, einfach irgendwohin zu machen. Sie hat es gelernt, draußen ihre Geschäfte zu erledigen. Und wenn man ihre ‚Sprache‘ versteht, die kleinen, leisen Anzeichen zu deuten weiß, dann muss man auch die Wohnung nicht mehr saubermachen.
Andererseits hält sie aber auch von sich aus schon lange durch. Von 22:00 Uhr bis 06:00 Uhr ist mittlerweile kein Problem mehr. Dann allerdings wird es auch dringend und man darf sich nicht mehr erst zu einem Kaffee hinsetzen.

 Zetas Behandlung ist bald abgeschlossen. Drückt die Daumen, dass das wirklich alles was genutzt hat und von langfristigem Erfolg gekrönt wird.
 Mit unserer Füttermethode der vielen kleinen Portionen fahren wir jedenfalls gut. Daran werden wir auch nichts mehr ändern, um einen Rückfall gar nicht erst zu provozieren. ‚Never change a running system‘

Irene


06.02.2005
Neue Bilder von Zeta

Auf den Bildern wirkt Zeta zwar immer noch recht dünn, weil man ihre Rippen noch sieht, aber das täuscht doch etwas. Natürlich hat sie noch nicht ihr optimales Gewicht, aber sie legt an Muskelmasse zu. Insgesamt betrachtet, ist sie deutlich breiter als bei ihrer Ankunft. Und sie ist dabei nicht fett! Da schwabbelt nichts. Im Gegenteil!
Gleich will ich wieder mit ihr zum Tierarzt – das wöchentliche Wiegen steht an. Auch will der Dok sie sich nochmal anschauen. Ihre Behandlung ist vorerst abgeschlossen, also Medikamente bekommt sie seit dem Wochenende nicht mehr.
Anfang nächster Woche soll dann nochmal eine Blutuntersuchung erfolgen, um zu sehen, ob und was noch gemacht werden muss. Ich hoffe ja, dass sie keine weiteren Behandlungen mehr braucht, sondern dass man den ‚Rest‘ über spezielle Fütterung im Griff behalten kann. Na, schaun wir mal.

Irene


08. Februar 2005
Zeta hat weiter zugenommen

Das gestrige Wiegen zeigte, dass Zeta nun 19,85 Kilo wiegt. Sie nimmt also ganz langsam weiterhin zu. Da sie ausreichend Bewegung hat, tut das alles ihrer Figur etc. sehr gut. Der Tierarzt war sehr zufrieden mit ihr. Er sagte: „Jetzt ist Zeta als Hund auch zu erkennen.“
 Sie sollte allerdings nicht zu viel zunehmen. Wenn sie 21 Kilo erreicht hat, ist das für sie genug. Also darf sie noch etwas zunehmen, damit sie auf jeden Fall auf 20 Kilo kommt. Und dann muss aufgepasst werden, dass sie auf keinen Fall die 22 Kilo-Marke überschreitet.
 Ich denke aber, dass es damit kein Problem geben wird.

Nächsten Montag ist eine weitere Blutuntersuchung fällig. Dann sind die letzten Reste der Medikamente abgebaut, so dass ein Untersuchungsergebnis durch sie nicht verfälscht werden kann. Dann werden wir sehen, wie gut es ihr innerlich geht.
 Nach außen hin ist sie ja putzmunter und lebhaft. Sehr neugierig und teilweise auch frech. Timmy ist da manchmal schon genervt, etwa wenn sie sich einfach hinsetzt oder legt, ohne auf seine Rute Rücksicht zu nehmen. Und manchmal stört es ihn auch, wenn sie sich gar zu sehr vordrängelt.
 Seit sie nicht mehr so stinkt, akzeptiert er sie deutlich besser. Dennoch hat sie sich ihm gegenüber nicht zu viel heraus zu nehmen. Da hat er sie auch schon einige Male zurecht gewiesen. Worauf sie mit lautem Gequieke antwortet. Aber Blessuren gab es dabei nicht. Nur ihr frisch gewonnenes Selbstbewusstsein hat etwas darunter gelitten. Für Timmy allerdings nicht lange genug.

Gestern waren wir in den Stoppelfeldern unterwegs. Dort begegneten uns auch einige Reiter. Pferde findet Zeta interessant. Gerne wäre sie mal näher gegangen, um die Riesen zu beschnuppern. Habe ich ihr leider verwehren müssen.
Ist schon merkwürdig: In vertrauter Umgebung kommt Zeta mit allem Menschen zurecht. Die dürfen sie dann auch mal anfassen, obwohl ihr nicht immer danach ist, mit allen Menschen zu schmusen. Streicheleinheiten sind vom ‚Rudel‘ wichtig, nicht von den anderen.
 In unvertrauter Umgebung sollten ihr fremde Menschen besser fern bleiben. Da mag sie dann eher nicht angefasst werden. Zwar zeigt sie an dem einen oder anderen Menschen gelegentlich mal Interesse, aber wenn der sie anfassen will, dann ist Zeta schon längst wieder auf Abstand gegangen.
 Anderen Tieren gegenüber ist Zeta längst nicht so zurückhaltend. Egal in welcher Umgebung, Tiere möchte sie immer kennen lernen.

Irene


09. Februar 2005
Zeta im Regen

Naja, Regen war es ja nicht wirklich heute, eher Niesel. Dennoch aber klebte Zeta an mir, wie angebackt. Oder war es das Futter in meiner Tasche? Nee, eigentlich ist sie sonst munterer.
 Oh, sie war durchaus aufmerksam, aber es gab für sie einfach nichts Interessanteres, als genau aufzupassen, wann ich meine Hand in die Tasche stecke. Und ob die Hand eventuell mit Futter wieder herauskommt. Da ließ sich heute mit ihr wunderbar das Bei-Fuß-Gehen üben.
Macht sie ja eigentlich schon von sich aus. Jeder Hundesportler wäre neidisch auf einen so schön hochschauenden Hund, wie Zeta einer ist. Und das alles nur wegen TroFu in der Tasche.
 Dass dann der Weg auch mal uneben ist, Furchen und Rillen hat – nun, wer fällt, der rappelt sich wieder auf, gell? Außerdem fällt es sich nicht so schnell, wenn man vier Beine hat. 
Damit der Hals nicht steif wird, wechselt Hund dann von Zeit zu Zeit die Seiten, läuft also mal rechts und mal links. Und behält immer schön die Tasche im Auge. Und ‚Frauchens‘ Gesicht, ob sich da nicht etwas von einer Fütterung ablesen lässt. Und dann diese hin- und herpendelnde Hand! Verschwindet sie nun in der Tasche? Kommt sie mit Futter heraus?

 Also, eigentlich hat Zeta der Regen oder der Niesel nicht viel ausgemacht. Es hat ihr allerdings wohl die Gesellschaft des kleinen Pudels gefehlt. So hatte sie niemanden, den sie irgendwie trietzen konnte. Bei Timmy traut sie sich das nicht so recht. Also musste ‚Frauchen‘ als Spielgefährte herhalten.
 Zu Hause dann beim Abtrocknen, da hat sie dann aber den längst überfälligen Rappel bekommen. Zeta meine ich damit. Ei, was musste sie sich da plötzlich im Kreise drehen! Und durch die Wohnung pesen! Und wieder im Kreise drehen. Und unters Handtuch zurück.
Manchmal kann man Zeta dabei wie ein Baby im Arm halten, dann wieder muss man aufpassen, dass sie nicht wie eine Rakete losdüst und sich dabei im Handtuch verheddert.
 Und anschließend dann die kleine Portion Haferflocken mit Dextrose und Geschmack – lecker, das! Aber nun an den Schrank, wo die ‚Zahnbürsten‘ aufbewahrt werden. Welche es wohl heute gibt? Keks oder Haut oder Sehne? Pansen vielleicht oder Ochsenziemer?
Wenn Hund könnte, wie sie wollte, wäre der Schrank wohl schon ratzeputz leer. Leider (und für mich zum Glück) kann sie keine Türen öffnen.

Irene


10. Februar 2005
Nochmal ein Steckbrief

Zeta kann für kurze Zeit allein bleiben, auch ganz allein, also ohne Timmy. Für etwa eine Stunde haben wir das schon mal ausprobiert. Allerdings jammert sie anfangs etwas, wenn sie nicht mit Timmy mitgehen darf.
 Im Auto oder in der Box im Hundeverein bleibt sie auch ohne zu jammern mal allein.
 Mittlerweile ist Zeta so stubenrein wie jeder ’normale‘ Hund auch. Und sie hält problemlos von abends 22:00 Uhr bis morgens um 06:00 Uhr durch (Gott sei dank!).
Autofahren kennt sie und mag das auch ganz gern. Sie bleibt meist so lange liegen, bis man ihr sagt, dass sie heraus kommen darf.
 Mittlerweile springt sie auch ohne zu zögern ins Auto hinein, so dass ich sie manchmal zurückhalten muss, wenn ich erst noch ihre Decke richten will. Da schaut sie schon etwas verständnislos drein.
 Katzen kennt sie nicht, jedenfalls hat sie die bei uns nicht kennen gelernt. Vielleicht schaffe ich es noch, meine Katzenfreundin mit ihr zu besuchen, um Genaueres sagen zu können.
 Grundsätzlich möchte ich meinen, dass Zeta mit anderen Tieren keine Probleme hat und eher neugierig-freundlich auf sie zugeht. Auch die Entenjagd war wohl eher ein Zufall, denn sie hat noch nicht wieder derlei Versuche unternommen.
 Menschen sind Zeta nicht immer so ganz geheuer. Wenn die sich ruhig verhalten, geht sie ziemlich problemlos an ihnen vorbei. Sind Menschen jedoch laut und bewegen sich dabei hektisch, geht Zeta ihnen am liebsten aus dem Weg. Dann lässt sie sich auch kaum von denen anlocken. Versteckt sich dabei hinter mir oder ist darauf bedacht, einen freien Rücken zu haben.
 Ländliche Gegenden bekommen ihr gut. Da entfaltet sie sich und verträgt dort auch plötzliche Geräusche, ohne gleich in Panik zu geraten. Sie erschrickt wie ein normaler Hund auch, der mal hochspringt und sich umdreht nach der Geräuschquelle.
 Ruhige Seitenstraßen stellen für Zeta auch kein großes Problem dar. Hier kommt es darauf an, dass sie die mehrere Male ‚gezwungen‘ wird zu gehen, damit sie ähnliche Straßen ebenfalls als ungefährlich abtut.
 Hauptstraßen jedoch, auf denen viel Verkehr herrscht, sind Zeta nach wie vor ein Greul. Da mag sie nicht lang gehen. Das ist zwar schon ein wenig besser geworden, da wir das häufiger geübt haben, aber wenn es nach ihr ginge, würde sie darum einen großen Bogen machen. All diese Laster und Busse und die dicht vorbeifahrenden Autos und die vielen Menschen und Fahrräder…. Nee, nichts für das kleine Mädchen. Nur wenn ‚Mama‘ ganz dichte bei ist. Und am besten noch Timmy und überhaupt das ganze Rudel.
 Die Fütterung der vielen kleinen Portionen haben wir beibehalten. Ob es irgendwann mal anders sein kann, weiß ich nicht. Bevor ich dafür nicht explizit das Okay vom Tierarzt bekomme, werde ich das auch nicht verändern. So wie jetzt funktioniert es gut.
 Die Behandlung von Zetas akuten Darmproblemen ist abgeschlossen. Nächsten Montag ist eine abschließende Blutuntersuchung fällig, die hoffentlich klären wird, ob und in wie weit Zeta deswegen weiter behandelt werden muss.
 Zur Zeit ist sie auf einem guten Weg und kommt allmählich auf ein für ihre Statur angemessenes Gewicht.
Einmal muss sie diesen Monat noch geimpft werden, dann ist ihr Impfschutz komplett.
Kastriert ist sie noch nicht und zur Zeit ist sie läufig.
 Zeta springt allmählich gern und kann dabei ihre Beine auch immer besser koordinieren. Die Zeit des vielen Hinfallens und Stolperns ist vorbei.
 Zeta springt allerdings auch sehr gerne an ihr vertrauten Menschen hoch. Das haben wir ihr noch nicht abgewöhnen können.
 Von sich aus läuft Zeta nicht weg, geht bei Fuß und zieht nicht an der Leine. Sie kennt allerdings kaum die entsprechenden Kommandos.
Zeta kennt ihren Namen, auf dessen Ruf hin sie schnellstens angelaufen kommt, denn ihr Name bedeutet Futter.
 Zeta kann sich auf Kommando hinsetzen, doch das klappt noch nicht so gut und hält auch noch nicht allzu lange.
 Sie kennt die Bedeutung von ‚Nein‘ und ‚Hopp‘ und ‚Weiter‘ und ‚Halt‘. In der Regel ist sie aber viel zu zappelig, um lange still halten zu können. Sie will wenigstens halbwegs auf den Arm.
 Zeta ist verschmust, kuschelt gerne, liegt einem zwischen den Beinen, wenn man sie lässt, und genießt es, so vollständig wie möglich umfasst zu werden. Sie sucht oft genug nach genau diesem Vollkörperkontakt.
 Außer im Auto mag sie nicht auf weichen Decken oder Matratzen liegen. Sie hätte die Möglichkeit dazu, schlägt das aber aus.
 Zeta springt nicht auf die Möbel, sucht sich aber manchmal ihr Spielzeug unter den Plastikgegenständen im Haushalt heraus.
 Sie ist nicht aggressiv gegen Menschen. Vertraute Personen können ihr alles abnehmen, wenn sie es nicht sowieso gleich fallen lässt.
 Gegen Hunde verteidigt sie ihren ‚Besitz‘ schon mal. Ist aber grundsätzlich nicht aggressiv gegen Hunde.
 Zeta ist leicht mal eifersüchtig und versucht sich zwischen Tim und uns zu drängeln. Auf Zurechtweisungen von uns reagiert sie dabei nicht. Da trifft Timmy schon eher den richtigen Ton.
 Futterneid war von Anfang an nur sehr schwach ausgebildet. Zeta wartet gern auf ihr Futter, solange sie weiß, dass sie was bekommt. Dabei darf sie dann aber kein anderer Hund stören.
 Zeta ist es gewohnt, aus der Hand gefüttert zu werden oder dass die Schale von Menschenhänden festgehalten wird.
 Ohrensaubermachen ist wegen ihrer Zappeligkeit ein kleines Kunststück, das nicht immer gut gelingt. Auch fürs Bürsten ist sie zu zappelig, so dass auch das nur in kleinen, mittlerweile schon etwas längeren, Etappen geht. 
Ballspielen ist ihr immer noch etwas fremd. Kleinere Äste werden gern mal aufgenommen oder aus flachen Pfützen gerettet. Tannenzapfen werden stolz herum getragen – bis sie einen Platz zum Zerbeißen dafür findet. Zwei bis vier Stückchen macht sie daraus, dann ist auch schon wieder gut.
 Mit ‚Frauchen‘ Zerren spielen an einer Beißwurst ist was Tolles. Da blüht der Hund plötzlich noch weiter auf.
 Grundsätzlich geht Zeta eher auf Frauen als auf Männer zu, auch wenn es bei ‚die Mannsbilder‘ manche gibt, die sie aus irgend einem Grund ganz besonders mag. Selten zwar, kommt aber vor.
 Trockenfutter verträgt sie gut. Sie frisst Hap… D.., Bo… und Magn…. Haferflocken bekommt sie mit Dextrose (um den Energieumsatz der Leber zu steigern und hoch zu halten). Einige Tropfen Öl sind immer dabei, gelegentlich ein Ei oder etwas Quark verträgt sie auch.
Apfel mag sie zwar gern, verträgt sie aber nicht gut. Bei Dosenfutter geht es ihr genauso, ebenso bei Kartoffeln, Nudeln und Reis. Hier geht zur Zeit alles nur in ganz kleinen Mengen und es muss viel TroFu dabei sein.
Trockenes Brot und überhaupt alle Kausachen verträgt sie gut. Ausnahme: Hühner- und Putenhälse. Die dürfen wieder nur in kleinen Mengen gegeben werden.
Im Spiel mit anderen Hunden ist Zeta manchmal rüpelhaft aufdringlich. Das reicht bis zum Aufreiten. Sollte ein so ‚malträtierter‘ Hund sich aber zur Wehr setzen, gibt Zeta dem sofort nach. Entweder läuft sie weg (und fordert zum Nachlaufen auf) oder sie unterwirft sich oder sie kommt zu ‚Mama‘ unter den Jackenzipfel. Für ne Weile. Könnte ja sein, der andere überlegt es sich und spielt doch mit ihr?

Irene


12. Februar 2005
Erziehungshelferin

Heute habe ich wieder einmal beobachtet, dass Zeta versucht, meinen Timmy zu maßregeln, wenn der eh grad von mir eins ‚auf den Deckel‘ gekriegt hat.
Timmy ist draußen sehr territorial eingestellt, was mir gar nicht passt. Wenn er dann mal wieder meint, er müsste alles und jeden verbellen etc., dann stucke ich ihn zurecht. Und genau dann, wenn ich knapp damit fertig bin, reitet Zeta auf.
Etwas zögerlich zwar, aber mit ganz bewussten Gedanken, wie mir scheint. Und Timmy lässt das geschehen oder geht einfach weiter, ignoriert das also.
Andererseits zeigt Zeta auch dann das Aufreiten, wenn sie mit einem Hund spielen will, der sie ignoriert und ihr nicht ganz klar ansagt, dass er keine Lust zum Spielen hat.

Irene


14. Februar 2005
Pfütze

Eigentlich ist die kleine Prinzessin ja stubenrein. Wie es aber der Zufall will, musste sie gestern die Regel durch eine Ausnahme bestätigen.
Saß ich selber gerade auf dem Pott, kommt die Kleine herein, wie sie das ja meistens tut. Und ich denk noch so: „Hm, die hockt sich aber komisch hin…“ Tja, da war es denn auch schon passiert. Gab es also eine Pfütze auf der Badezimmermatte.
Wie ich dann mit ihr schimpfe, schaut sie mich an: „Wieso? Du machst doch auch hier.“ Völlige Verständnislosigkeit und auch ein leichter Vorwurf lagen da in ihrem Blick.
 Was lehrt mich das? Mach die Tür hinter Dir zu, wenn Du auf Toilette musst. Die Zeit des Angelehntlassens ist jetzt also vorbei.

Irene


15. Februar 2005
Kalte Fliesen

Weil ja nun die große Badezimmermatte in der Wäsche ist (siehe vorigen Beitrag) und ich Zeta doch nicht beständig aus dem Badezimmer scheuche, kommt sie nun während meiner ‚Sitzungen‘ doch wieder herein und legt sich mir zu Füßen.
 Wenn dann die ‚Sitzungen‘ länger dauern, wird es ihr auf den nackten Fliesen aber doch zu ungemütlich. Die kleine Matte vor dem Klo liegt da ja noch. Und da stehen ja auch ’nur‘ meine Füße drauf. Also versucht Madam dort auch noch Platz zu finden.
Sieht schon ziemlich ulkig aus, wenn sie sich auf diesem halben Quadratmeter einzurichten versucht, sich dabei fast um meine Füße kringelt.

Irene


15. Februar 2005
Gestern beim Tierarzt

Die Gewichtskontrolle von Zeta hat ergeben, dass sie ihr Gewicht unverändert gehalten hat. Immer noch 19,85 Kilo.
 Der Tierarzt ist damit ganz zufrieden, auch wenn Zeta noch ein klein wenig zunehmen dürfte. Da sie aber, wie er vermutet, aus einer Parvovirose-Zucht stammt, wird man von ihr keine großartige Gewichtszunahme mehr erwarten können. Und für ihre Größe von etwa 53 cm ist das auch schon recht viel.
 Gestern wurde auch nochmal Blut abgenommen. Die Ergebnisse werde ich im Laufe der Woche erhalten.
 Einmal muss Zeta auch noch nachgeimpft werden, damit ihr Impfschutz wirklich komplett ist. Solange aber die Blutuntersuchung nicht ergibt, dass die Leukozytenzahl gesunken ist, wird der Tierarzt das nicht machen. Ein Wert von 26 ist für ihn nicht akzeptabel. Der normale Wert liegt bei höchstens 12, wie er mir erklärte. So weit muss der Wert also abgesunken sein, ehe er an Impfung denkt. 
Da würde sonst irgendetwas kollidieren oder ein unnötiger Nebeneffekt einsetzen, den wir nun wirklich nicht gebrauchen können.

Ansonsten ist das Mädel fit. Kein Erbrechen, kein Durchfall, und sie verträgt mittlerweile auch kleine Portiönchen von anderen Futterzusätzen wie etwa Quark, Käse und Dosenfutter etc. ohne Probleme.
 Ihr Fell ist schön weich geworden und allmählich wachsen die Haare wieder über die vernarbten Stellen, so dass sich ein wunderschöner, gleichmäßiger Pelz einstellt.
 Sie riecht auch nur noch dann etwas strenger, wenn sie nass geworden ist oder sich ängstigt bzw. sich anderweitig sehr aufregt. Sobald sie wieder trocken ist oder sich beruhigt hat, verschwindet auch der strenge Geruch. Dann riecht sie halt einfach nach Hund oder auch nach nichts. (Hierbei muss ich allerdings zugeben, dass ich schon gar nicht mehr weiß, wie eine Wohnung ohne Hund eigentlich riecht. Dafür bin ich schon zu lange mit Hunden zusammen und habe auch nur Freunde mit Hund.)

Für einen Labrador ist Zeta um einige Zentimeter zu klein und um einige Kilo zu leicht. Dennoch sieht man ihr nun an, dass sie ein Hund ist. Dafür braucht sie also keinen Extrazettel mehr. Es gibt sogar viele Leute die sagen: ‚So ist sie eigentlich ein idealer Hund, weder zu groß, noch zu schwer. Und dennoch als Labbi zu erkennen.’
 Sicherlich werden viele ‚Kenner‘ sie eher für einen Labbi-Mix halten, doch wer es nur auf die Rasse anlegt, wie sie im Buche steht, dem entgeht einfach etwas.

 Zeta sollte in erfahrene Hände und nicht zu Ersthundbesitzern. Zwar ist die Kleine lieb und freundlich, doch sie zeigt auch einige Ansätze zu Dominanz und Zickigkeit. Damit sollte man sich schon auskennen, um die richtigen Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.
 Noch sind es nur Ansätze. Mit jedem Quäntchen mehr Selbstvertrauen werden diese Ansätze aber auch stärker. Noch liegt alles im Rahmen und teilweise fördere ich das auch, eben damit sie mehr Selbstvertrauen bekommt.
 Hier darf man nie vergessen, dass sie bis zu ihrer Ankunft bei mir ja kaum etwas anderes kennen gelernt hat. Aber man darf darüber niemals ihr Potenzial unterschätzen! Und es steckt eine ganze Menge in diesem Schätzchen.
 Zeta ist ausdauernd und zäh. Und sie entdeckt so ganz allmählich, was alles in ihr steckt. Etwa, dass sie ja springen kann. Und für Futter tut sie beinahe alles. Sollte sich der neue Besitzer zu nutze machen, auch wenn er meint, sich dadurch zu einem wandelnden Futterautomaten zu degradieren. (Immerhin bestimmt der Futterautomat ja noch selbst, ob und wann und wie viel er wofür herausrückt, gell?)

Irene


16. Februar 2005
Zeta und das Brombeergestrüpp

Gestern in der Kiesgrube in Garlstedt.
 An einem steileren Hügel hielt ich Timmy kurz, damit er sehen konnte, wo sein von mir geworfener Ball landen würde, nämlich auf einem weiteren steileren Hügel, etwa fünf Meter entfernt.
Nachdem ich ihn dann losgelassen hatte, flitzte er los und fand den Ball auch. Das machte ich zwei weitere Male mit ihm, wobei er sehr aufgeregt war und ich etwas strenger mit ihm sprach.
 Zeta meinte daraufhin, sie müsse mir erzieherisch unter die Arme greifen und ritt also auf Timmy auf, während ich ihn noch kurz hielt. Er ignorierte sie, peilte bloß an ihr vorbei, seinem Ball nach.
Dann ließ ich Timmy los und er preschte fiepend der heißgeliebten Kugel hinterher. Zeta war da aber der Meinung, er hätte sich nicht zu entfernen und stürmte ihm fast beständig kläffend nach.
Noch ist sie nicht ganz so wendig und besitzt auch noch nicht so viel Kraft wie Timmy, so dass sie einige Mühe hatte, ihm zu folgen. Vor allem das Erklimmen des zweiten Hügels fiel ihr schwer. Dennoch gab sie alles und als Timmy gerade seinen Ball aufgenommen hatte, da warf sie sich auf ihn.
Was immer sie ihm erzählen wollte, es prallte von ihm ab, genauso, wie sie selbst, da er sich einfach wieder auf den Rückweg zu mir machte.
Zeta hatte damit wohl nicht so ganz gerechnet. Jedenfalls musste sie sich erstmal aufrappeln und neu orientieren. Zu alledem rief ich sie auch noch!
 So nahm sie also den kürzesten Weg zu mir und – blieb prompt in einem dichten Brombeergestrüpp hängen, welches sich unten zwischen den beiden Hügeln befand.
 Sie ist da wirklich etwas abrupt aufgehalten worden und ich war hin und hergerissen zwischen Sorge, Mitleid und einem Lachanfall. Es sah einfach zu ulkig aus, wie plötzlich der ganze Hundekörper zusammenschrumpfte wie eine gepresste Quetschkommode.
Und ihr Blick dabei! Ziemlich erstaunt darüber, dass so dünne Pflanzen die Kraft haben, sie aufzuhalten.
 Vor zwei Wochen noch wäre sie in so einer Situation in Panik geraten oder hätte zumindest auf Hilfe gewartet.
Gestern jedoch versuchte sie es erst noch einmal mit Gewalt oder testete die Stärke der Ranken genauer. Dann aber schaute sie erst, ob ich noch da oben auf dem anderen Hügel stand, und weil das der Fall war, suchte sie nach einem leichteren Weg.
 Der ganze Hundekörper machte, wie eine Ziehharmonika, eine ‚entspannende‘ Bewegung nach hinten. Also erstmal das Hinterteil wieder voll ausfahren, dann den Vorderkörper hinterher schieben, und dann einen Bogen um diese verflixten Ranken schlagen.
 Kaum befreit, stürmte sie quasi mit Juhuu und Hurra auf mich zu – und nutzte mich (mal wieder) als Bremspuffer. Und verlangte ihr obligatorisches Leckerchen.
 Danach interessierte sie sich nicht mehr dafür, Timmy in dieser Situation zu maßregeln. Da durfte ich ihn dann kurz nehmen und strenger mit ihm reden, ohne dass sie sich einmischte. Da peilte sie bloß noch einmal zu den Brombeeren hinunter und ich glaubte, sie innerlich den Kopf schütteln zu sehen.

Irene


17. Februar 2005
Neue Untersuchungsergebnisse

Gestern lagen dem TA die Ergebnisse der letzten Blutuntersuchung vor. Leider waren die alles andere als erfreulich. Unter anderem hieß es darin, dass die Leukozytenzahl weiter angestiegen ist und immer noch ein Muskelabbau stattfindet.
 Mag die kleine Maus nach außen hin auch noch so fit und fröhlich erscheinen, sie ist dennoch immer noch nicht gesund. Irgendwo in ihrem Körper gibt es einen Entzündungsherd, den das Antibiotikum völlig kalt gelassen hat und der also weiterhin sein Unwesen treibt. 
Ohne zu wissen, wogegen er kämpfen muss, kann der Tierarzt da im Moment leider gar nichts tun. Somit versucht er erstmal mit dem Labor zu klären, was denn überhaupt machbar ist. Ob die eventuell noch einen Tipp hätten, weil sie möglicherweise die Untersuchungsergebnisse noch etwas besser interpretieren können.
 Mein Tierarzt vermutet zudem, dass Zeta aus dem Mittelmeerraum nach Holland importiert worden sein könnte und von dort einen unbehandelten Infekt mitgebracht hat. Irgendetwas nun chronisch gewordenes. Leider gibt es mindestens fünf Möglichkeiten (und die schon auf den ersten Blick), woran sie leiden könnte. Ohne aber genau zu wissen, um was es sich handelt, kann keine wirkliche Behandlung angefangen werden.
 So hängt es also auch mit dieser immer noch vorhandenen Entzündung zusammen, dass Zeta nicht weiter zunimmt. Es steht zudem zu befürchten, dass sie in naher Zukunft weiter abbauen wird.
 Der Tierarzt erklärte mir, dass Zetas Aussichten eh nicht sonderlich rosig sind, eben weil sie in ihrer Jugend an unbehandelten Krankheiten litt. Wenn aber der eigentliche Erreger nicht gefunden wird, dann schwinden ihre Zukunftsaussichten rapide. Und das wird sich nicht nur durch immer wieder kehrende Rückfälle in Durchfallattacken ausdrücken.
 Haltet mir und vor allem der Kleinen die Daumen, dass der Tierarzt gemeinsam mit dem Labor Möglichkeiten der Behandlung findet, damit Zeta wenigstens ihre eher knapp bemessene Lebenszeit so munter wie möglich verbringen kann. Und wenn sowohl Labor als auch der Tierarzt richtig viel Glück haben, dann könnte Zeta auch eine normale Lebenserwartung bekommen, frei von weiteren Rückfällen etc., wenn man sich vielleicht nur an einige Futterregeln hält.
 Ich weiß es halt nicht. Weiß wohl niemand im Moment so recht.
 Allerdings bin ich der Meinung, dass Zeta solange nicht vermittelt werden sollte, bis der Tierarzt sagen kann, womit Zeta es da zu tun hat und was dagegen gemacht werden kann. Zwar könnten die Laborergebnisse natürlich auch an jeden anderen Tierarzt geschickt werden, der dann die Behandlung weiterführt, doch für neue Besitzer ist es vielleicht nicht sonderlich angenehm, nicht genau zu wissen, was da auf sie zukommen wird. Was nun mit Zeta ist und wie lange sie noch hat etc. 
Mein Tierarzt sagte nur, dass die jetzt erfolgende Suche nicht gerade billig sein wird. Immerhin bekommt RiN vom Labor einen Rabatt eingeräumt, so dass hier nicht ganz so viele Kosten anfallen.
Hoffen wir also, dass der Erreger möglichst schnell gefunden wird und es auch ein Mittel zu seiner Beseitigung gibt.

Irene


20. Februar 2005
Geröntgt

Am Freitag rief mich mein Tierarzt an, um mir mitzuteilen, dass das Labor mit seinen Untersuchungen fertig sei. Er bestellte mich auch sogleich zu sich. Etwas deprimiert klang mein Dok und das änderte sich auch nicht, als ich bei ihm war.
 Das Labor hat gut gearbeitet, erzählte mir der Dok. Leider ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Eigentlich ist so nur die Liste der möglichen Ursachen für Zetas Erkrankung verlängert worden. Das erklärt die getrübte Stimmung des Tierarztes. 
Nach Absprache mit RiN hat er Zeta nun geröntgt, um vielleicht auf diesem Weg einen näheren Hinweis zu finden. Er glaubt nicht wirklich daran, aber einen Versuch ist es wert. Es ist halt einfach so: Wenn es keinen Hinweis auf die Ursache gibt, dann ist die Suche danach so gut wie aussichtslos. Die berühmte Nadel im Heuhaufen ließe sich da leichter finden.
Am Montag wird er mir die Ergebnisse der Röntgenaufnahmen mitteilen. Zeta ist zum Glück klein genug, um nur mit einer Aufnahme belastet zu werden. Laut Tierarzt waren Brustkorb und Bauchraum gemeinsam aufzunehmen gewesen.

 Tja, und es gibt noch eine betrübliche Nachricht: Hatte ich mich doch darüber gefreut, dass Zeta so allmählich auch anderes Futter verträgt, und ihr deshalb etwas mehr davon angeboten. Das führt aber nur dazu, dass ihr Stuhlgang prompt wieder breiiger wurde.
 Da ich aber vorsichtig mit den Portionen war und immer eine Weile abgewartet habe, konnte ich rechtzeitig vor erneutem Durchfall wieder zum gewohnten und bekömmlichen Trockenfutter wechseln.
 Bleiben wir also weiterhin bei vielen kleinen Portionen und mischen wir ihr in die Dextroserationen immer nur ganz wenig von diesem oder jenem. Einen schnelleren Abbau ihres Befindens will ich nicht provozieren. Der ‚altgewohnte‘ Weg war gut und es ging der Maus auch gut dabei. Lassen wir es also so.

Irene


20. Februar 2005
Gestern im Industriegebiet

Am späten Nachmittag (oder frühen Abend) war ich mit den Wuffels mal wieder im Industriegebiet. ‚Endlose‘ Weiten und vollkommen leere Straßen drum herum luden dazu ein, kräftig auszuschreiten.
 Meinem Timmy gefällt sowas ja sowieso. Mittlerweile aber ist auch Zeta soweit, daran Gefallen zu finden. Ganz hin und hergerissen war sie teilweise.
 ‚Soll ich hinter dem Großen herlaufen?‘ – und schwupps rannte sie zehn Meter hinter ihm her über die verkrautete Fläche. ‚Aber… wo ist Mama?‘ – und schwupps rannte sie noch schneller wieder zu mir.
Nachdem sie so ein wenig überschüssige Energie abgearbeitet hatte, blieb sie wie festgezurrt an meiner Seite. Trabte neben mir her und schaute glücklich und erwartungsvoll zu mir hoch. Könnte ja was aus der Tasche fallen.

 Falls sich Zeta überhaupt mal von mir entfernt, holt meine Stimme sie stets sofort zurück. Ganz egal, was ich dann rufe. Sie kann selbst auf kürzesten Strecken unglaublich schnell sein. Jedenfalls immer dann, wenn sie zurückkommt. Gebremst wird dabei an mir. Dann sitzt sie vor mir und lacht und erwartet ein Futterbröckchen.
 So haben wir denn jetzt ein anderes kleines Spielchen erfunden. Da werden nun kleine Bröckchen für eine kurze Strecke über den Boden gekullert, denen sie begeistert nachstürmt. Begleitet wird das mit ’such‘.
 Sollte das Bröckchen aber weiter als zwei Meter kullern, guckt Zeta dem nur flüchtig hinterher und sitzt prompt wieder vor mir.

Irene


22. Februar 2005
Angespanntes Warten…

…herrscht zur Zeit bei uns.
Zeta ist ja letzten Freitag geröntgt worden, um so vielleicht festzustellen, was ihr fehlt. Gestern war ich beim Tierarzt, um das Ergebnis zu erfahren und wurde vertröstet. Der Tierarzt hat nämlich noch einen Kollegen zur Begutachtung der Röntgenbilder hinzugezogen, damit ihm ja nichts entgeht.
 So erfahre ich erst morgen, ob und was sich da nun ergeben hat. Wenn sich auch auf den Röntgenbildern nichts erkennen lässt, dann weiß mein Tierarzt nicht mehr weiter. Dann kann man es Zeta nur noch so schön wie möglich machen und hoffen, dass das möglichst lange anhält.
 Drückt uns also nochmal ganz feste die Daumen und schließt auch diesen Tierarzt in Euer Gebet mit ein, denn der ist so unglaublich hartnäckig, find ich.

Irene


23. Februar 2005
Komme gerade vom Tierarzt

Der Tierarzt hat versucht, mir Zetas Röntgenbild zu erklären. Und ich probiere jetzt mal wieder zu geben, was ich davon verstanden habe.


1. Zeta hat zwischen den Schulterblättern und der Wirbelsäule einen Wasserstau. Das ist die Folge einer früheren Erkrankung und lässt sich nicht mehr wegbekommen. Es behindert sie aber auch nicht.


2. Im Bereich des Brustbeins und im Bereich zwischen Leber und Dünndarm gibt es Gewebeverklebungen, als Folgen von überstandenen schweren Infektionen. Daran lässt sich auch nichts mehr ändern.


3. Ein Entzündungsherd war auf der Röntgenaufnahme nicht zu entdecken. Somit auch keine Chance, etwas dagegen zu tun.



Kommen wir nun zu den erfreulicheren Nachrichten:


1. Zetas Herz ist, soweit erkennbar, in Ordnung. Dazu passt ja auch ihr lebhaftes und interessiertes Wesen.


2. Zetas Lebenserwartung kann durchaus recht hoch sein. Selbst wenn die Entzündung nicht gefunden wird. Es muss nur dafür gesorgt werden, dass sie keinen Durchfall oder andere Krankheiten bekommt.



Jetzt zu einer Art Fazit:


1. Eine Ultraschallaufnahme könnte eventuell noch nähere Auskünfte über Zetas Innenleben geben, wobei besonders der Bereich von Leber und Darm interessant ist. So würde man vielleicht genauer sagen können, wie es um sie steht.


2. Ohne den Erreger zu kennen, ist leider keine Ursachen-Behandlung möglich. Sie könnte an Staupe oder Parvovirose gelitten haben, was jeweils unbehandelt blieb und somit irreparable Folgeschäden hervorgerufen hat. Etwa ihren kleinen Wuchs, den Wasserstau und ihre Neigung zu Durchfall. Und ja, möglicherweise auch die chronische und noch nicht entdeckte Entzündung.


3. Therapiert werden kann nur noch dahingehend, dass über Futter und eventuell gelegentliche Gaben von Medikamenten ihr jetziger Allgemeinzustand erhalten bleibt. Sie kann also wahrscheinlich stabilisiert werden, ohne wirklich gesund zu sein.


4. Sie braucht unbedingt eine Familie, die ihr viel Zeit und Zuwendung widmen kann, damit ihre Lebensfreude erhalten bleibt, was zu ihrer Stabilität und damit zu einem möglichst langen Leben beitragen wird.



Mein persönliches Fazit:


1. Die ganzen Untersuchungen sind nicht wirklich befriedigend, da sie keine sichere Diagnose und somit keine Ursachenbehandlung erbrachten.


2. Schön zu erfahren, dass die kleine Maus dennoch eine mindestens halbwegs normale Lebenserwartung hat, auch wenn sie vielleicht niemals vollständig gesund sein wird.


3. Im Moment, weil noch ganz benommen von dem eben erfahrenen ‚Urteil‘, wünsche ich mir wenigstens halb soviel Lebensfreude, wie die Kleine selbst es hat. Würde mir die Sache, nämlich das Ertragen der Situation, deutlich einfacher machen.


4. Ich weiß grad gar nicht, ob ich noch darauf hoffen soll, dass die Ultraschall-Untersuchung etwas bringen wird. Reicht es nicht zu wissen, dass Zeta auch so noch recht gut wird leben können? Was, wenn die Untersuchung auch nichts ergibt?

 Nun ja. Ich muss erstmal wieder den Kopf klar kriegen. Und dem Dok eine Liste der Futtermittel erstellen, die Zeta verträgt bzw. nicht verträgt. Auch das kann eventuell eine Erklärung liefern.
 Frau greift ja doch nach jedem Strohhalm, gell?

Irene


25. Februar 2005
Impressionen

Ich sitze auf dem Sofa, da kommt die kleine Maus herbei, setzt sich vor mich hin.
 Schaut mich an und wedelt. Reckt mir ihr Schnäuzchen entgegen.
 Meine Hand wandert wie automatisch zu ihr hin, krault und streichelt das kleine Köpfchen.
 Eine Pfote legt sie mir auf’s Knie, wedelt etwas stärker, blinzelt.
Ich kraule weiter, den Blick leicht abgewandt.
 Eine zweite Pfote legt sie mir auf’s Knie, sitzt nun aufrecht vor mir.
Blinzelt wieder, leckt sich die Lefzen, reckt mir ihr Schnäuzchen noch einmal entgegen.
Ich streichle weiter, den Blick immer noch leicht abgewandt, lecke mir ebenfalls die Lippen.
 Mit einer Pfote stützt sie sich nun stärker ab, die andere streckt sie mir entgegen.
 Nähert sich damit meinem Gesicht.
 Langsam. 
Mit steif ausgestrecktem Lauf berührt mich ihre Pfote an der Wange.
 Sanft.
 Dabei blinzelt sie, leckt sich das Mäulchen, wendet den Blick ab.
 Schaut wieder her, gähnt, wendet den Blick ab. 
Ich kraule sie immer noch und gähne dabei.
 Nun stellt sie sich auf die Hinterbeine, eine Vorderpfote immer noch auf meinem Knie.
 Die andere Vorderpfote berührt noch einmal meine Wange, gleitet dann auf meine Schulter.
 Und ihr Schnäuzchen nähert sich meinem Gesicht, stupst meinen Mundwinkel an.
Dabei rotiert die Rute zum Abheben bereit. 
Ich hauche sie an.
Ein kräftigerer Stups an mein Kinn und mit einem breiten ‚Lachen‘ wendet sie sich ab.
Springt hinunter und dreht sich wie ein Derwisch im Kreis.
 Legt sich mir zu Füßen und macht sich mit einem wohligen Seufzer gaaanz lang.

Irene


28.02.2005
Zeta wir mutiger

Zeta hält ihr Gewicht von knapp 20 Kilo und wird dabei allmählich kräftiger, stärker. Und auch ihre Geschicklichkeit wächst allmählich. Ich erlebe das jedes mal wieder, wenn sie mit anderen Hunden rennt oder über irgendein Hindernis springt.
Frecher wird die Kleine auch. Hat sie sich doch letztens erdreistet, Timmy immer wieder und wieder während des Spaziergangs anzurempeln.
Erst hat er sie ignoriert. Daraufhin wurde ihr Rempeln nur stärker. Da brummte Timmy sie an, was aber an ihr abprallte, als wäre gar nichts gewesen. Ihre Rempeleien wurden noch etwas stärker, verbunden auch mit Gebell.
 Tja, Timmy war allerdings der Meinung, dass er lieber ungestört gehen möchte, dass er gerade nun so gar keine Lust auf ein Spielchen hätte. Und da sie diese Signale einfach nicht beachtete, lag sie flugs auf dem Rücken.
 Das ging so schnell, dass alle davon völlig überrascht waren. Obwohl ich es habe kommen sehen.
Einen Moment lang lag Zeta also auf dem Rücken und Timmy brummte ihr noch mal ganz langsam vor, wie er sich das Spazierengehen denkt. Diesmal konnte Zeta das nicht ignorieren. Als Timmy sie dann freigab, ließ sie ihn betrübt ziehen.
 Einige Härchen waren verknickt, andere angesabbert und an diesen Stellen leicht paniert – auf jeden Fall war ihr Mütchen gekühlt.
 Aber dann erinnerte sie sich wieder an die Menschen, die doch immer Futter in den Taschen haben, nicht wahr? Und wenn Hund sich brav hinsetzt, gibt es ja auch ordentlich was. Schon war ihre kleine Welt wieder in Ordnung. 
’Lassen wir den ollen Brummhund eben in Ruhe. Geht doch auch ohne den.‘

Irene

Januar 2005 – Freiheit…

08. Januar 2005
Zeta ist in ihrer Pflegestelle bei Irene in Bremen angekommen.

Irene führte Zeta’s Tagebuch bis zum 23.07.2005 – dann ist Zeta zu uns gekommen und seither führe ich ihr Tagebuch fort.
Viel Spaß beim Lesen wünsche ich allen
Christine


09. Januar 2005
Erster Eindruck

Mein Mann hat Zeta gestern Nachmittag in Empfang genommen, da ich mit Timmy im Hundeverein war. Mein erster Eindruck, als ich nach Hause kam, also schon im Treppenhaus: Es stinkt. Da hatte er sie aber schon gebadet gehabt.
Der zweite Eindruck, als ich im Flur stand und einen Blick auf Zeta werfen konnte: dünn, ängstlich, freundlich, neugierig, scheu, fast schon schreckhaft.
Wenn dieser Hund wedelt, dann wackelt der ganze Körper. Die Ohren sind dabei so weit angelegt, wie es bei einem Labrador nur möglich ist. Die gesamte Haltung drückt nur eines aus: Großer Mensch, ich habe ganz viel Angst, aber ich bin absolut friedlich.

 Zeta ist zwar so mager, dass man ihre Rippen deutlich sieht, aber nicht ausgehungert. Sie scheint gelernt zu haben, mit kleinen Portionen auszukommen. Immerhin besitzt sie noch eine erkennbare Muskulatur.
 Zeta lässt sich überall anfassen, kennt das aber nicht und macht sich dabei dann sehr steif. Wir werden sie heute noch einmal baden und am Montag mit ihr zum Tierarzt gehen. Ihre Ohren etwa sind nicht so sauber, wie sie sein könnten. Da will ich die erste Reinigung lieber dem TA überlassen.
Geschirr, Halsband und Leine scheint Zeta gar nicht zu kennen, bzw. schlechte Erfahrungen mit Riemen gemacht zu haben. Hat man etwas in der Art in der Hand und kommt damit auf Zeta zu, weicht sie aus. Im Zweifelsfall sucht sie sogar Schutz bei unserem Timmy, an den sie sich dann anzukuscheln versucht. Als er sie deswegen angrollte, erbrach sie ihr Futter.
Zeta hat sich eine Ecke zwischen Sessel und Wand als ihren Schlafplatz ausgesucht. Dort fühlt sie sich sicher, dort gehen wir selten hin. Von dort kann sie die Stube überblicken und auch ein wenig in den Flur schauen und ist doch durch einen zweiten Sessel geschützt, der ihr als Barriere dient. Ihr sicherer Platz ist so ein kleines bisschen wie eine Höhle, wenn auch ohne Dach. Dafür aber mit je zwei engen Fluchtwegen in zwei verschiedene Richtungen.

Erster Spaziergang

Zeta ist ein Hund, den ich ganz gewiss so schnell nicht von der Leine lassen werde. Sie kennt Menschen nicht, kennt wohl auch kaum andere Dinge und ist so extrem unsicher, dass niemand vorhersagen kann, wohin sie sich bewegen wird, welches Versteck sie aufsuchen will.
 Gestern ging es zweimal zum Lösen den Bahndamm auf und ab. In ihrem Fall war der erste Gang eigentlich nur ein Kennenlernen der näheren Umgebung.
 Sie überhaupt aus der Wohnung, auch nur aus der Stube zu bekommen, war ein reines Geduldsspiel. Leichter Zug in meine Richtung, ein permanent wiederholtes lockendes ‚komm‘ und ein stetes Verhindern ihres Zurückweichens. Sobald sie den Zug auch nur ein wenig verringerte, kam sofort ein freundliches ‚jafeiiin‘!
 Bis wir so von ihrem sicheren Platz in der Stube draußen vor der Tür standen, sind bestimmt fünf Minuten vergangen. Da half auch kein Timmy, der im wahrsten Sinne des Wortes mit gutem Beispiel voranging.
 Sobald sie dann draußen war, richtete sich Zeta aus ihrer bis dahin kriechenden Haltung in geduckte Haltung auf. Und so schlichen wir dann zum keine zehn Meter entfernten Bahndamm und in beide Richtungen je etwa fünfzig Meter, ehe wir wieder nach Hause schlichen. Gelöst hat sie sich auf diesem Erkundungsgang nicht.
 Der zweite Gang nach draußen, einige Stunden später, verlief schon etwas zügiger. Sie traute sich nun auch, ihr großes Geschäft zu machen. Schon mal ein gutes Zeichen.

 Zeta, ist während dieser beiden Gänge sehr damit beschäftigt gewesen, nicht gesehen zu werden. Ein abendlicher Spaziergänger auf der anderen Straßenseite ließ sie hinter einem Auto in Deckung gehen.
 Im Wind schwankende Bäume, tanzende Blätter oder in Zweigen raschelnde Tüten beachtet sie hingegen gar nicht. Auch herumwehende Zeitungen oder herumkullernde Dosen interessieren sie nicht.
Wind und Wetter kennt sie also. Und sie unterscheidet deutlich zwischen unbelebten Gegenständen und lebenden Wesen. Vorbeifahrende Autos sind in ihren Augen nicht gefährlich, wohl aber vorbeigehende Menschen. Und auch andere Hunde muss sie, wohl zumindest im Moment, nicht unbedingt haben.
 Zeta ist zur Zeit voll damit beschäftigt, uns drei, also meinen Mann, Timmy und mich, kennen zu lernen. Wobei sie Timmy nur soweit beachtet, dass sie dem großen Groller nicht zu nahe kommt, damit der sie eben nicht wieder angrollt. Er sucht sich seine Kuschelpartner selber aus.

Stubenrein?

Ich denke schon. Wenn ich es richtig beurteile, dann hat sich Zeta in der Nacht bestenfalls das eine oder andere Mal auf ihrem sicheren Platz gedreht, sich aber ansonsten nicht davon weg bewegt. Und sie hat auch nirgendwo hingemacht. Sehr erfreulich.
 Der erste Gang heute morgen verlief noch etwas zügiger. Ich muss nicht mehr ganz so viel Zug aufbauen und halten. Für viele Schritte reicht schon das lockende ‚Komm‘. Aber aus der Stube wollte sie deshalb noch lange nicht.
Immerhin aber traute sie sich, nun auch draußen ihre Pfütze zu machen. Und sie schlich auch nicht mehr ganz so sehr wie gestern Abend. Was nicht heißt, dass sie nicht jeden Winkel auf seine Verstecktauglichkeit überprüfte. Zumindest aus der Ferne.
In der Wohnung habe ich keinerlei Geschäft oder Schaden gefunden. Ich hoffe mal, dass es dabei bleiben wird.

Den heutigen Tag wird Zeta noch haben, um sich mit ihrer neuen Situation anzufreunden. Und auch den Montag werden wir noch relativ ruhig angehen können. Dann allerdings muss sie sich auf längere Spaziergänge einstellen, denn Timmy braucht seinen Auslauf und wir sind nicht immer beide Zuhause, um sie so in Sicherheit sein lassen zu können.
Zwar werden wir auch ausprobieren, ob sie allein bleiben kann, doch daran habe ich keinen wirklichen Zweifel.

 Wenn wir mit Zeta spazieren gehen, wird sie über einen sehr langen Zeitraum an der Leine bleiben müssen. Und am einfachsten wird es sein, wenn wir uns einen Gürtel umbinden, an dem dann die Leine befestigt ist. Dann bleibt ihr genug Spielraum für ihre Geschäfte und zum Schnuffeln, aber sie kann eben nicht weg und wird auch nicht durch ständige Hand- und Armbewegungen gestört. Darauf reagiert sie ja noch etwas ängstlich.

Bewegung

Gerade ist mein Mannaufgestanden. Zögerlich und zaghaft stand Zeta auf und schlich geduckt auf ihn zu – dennoch mit dem ganzen Körper wedelnd. Begrüßung muss sein. Sie weiß gern, wer wo ist und was gerade gemacht wird. Und sie springt beiseite, wenn man sich ihr nähert oder mal eine schnellere Bewegung macht.

Stubenrein ist sie nicht wirklich. Zwar hat sie uns nicht in die Wohnung gemacht, würde das aber tun, wenn sie mal muss und wir sie nicht im Auge haben. Nun kommt auch noch etwas Durchfall hinzu – tja, wohl die ganze Aufregung.
 Immerhin – ihr tanzendes Drehen kenne ich auch gut von Timmy, so konnte ich also schnell eine Jacke überwerfen und mit ihr rausgehen. Diesmal ohne den Großen.
 Zeta wollte zwar wieder nicht die Wohnung verlassen und auch vor der Leine weglaufen, doch anschließend kam sie gut mit. Stieg fast ohne Zögern die Treppe hinab.
 Ohne Timmy schließt sie sich eng an den Menschen an. Irgendwoher muss der Schutz ja kommen. Und wie schon mit Dana, funktioniert es auch mit Zeta: Namen rufen und bei Beachtung ein Futterbröckchen geben. Das hat dazu geführt, dass sie nach einigen Malen ganz eng an mir klebte, meine Hand genau im Auge behielt und leichte Hüpfer machte, als die Hand in die Tasche wanderte bzw. daraus wieder hervorkam.
 Sie wird ihr Futter nur noch aus der Hand bekommen und bei jedem Bissen ihren Namen hören. Ganz allmählich werden andere Worte dazu kommen, die so langsam für sie an Bedeutung gewinnen werden. Wir werden quasi ihre Bewegungen kommentieren, so dass sie die Worte mit ihrer jeweiligen Handlung verknüpfen kann.
Übrigens geht sie, für mich sehr irritierend, liebend gern auf meiner rechten Seite. Links behagt ihr gar nicht.

Ach so: Flöhe hat sie, glaube ich, nicht. Sie hat sich noch nicht einmal gekratzt. Allerdings schüttelt sie sich viel. Nach dem Baden gestern, also ohne Geschirr, relativ wenig, mit Geschirr dagegen viel. Nun hat sie über Nacht Geschirr und Halsband anbehalten. Heute früh hat sie sich nur noch wenig geschüttelt. Schaun wir mal, wie es weitergeht. FrontLine hat sie gestern schon vorsorglich bekommen.

Irene


10. Januar 2005
Besuch

Gestern war ja wieder unser Midgard-Spieletag, zu dem wir einigen Besuch bekommen. Unser Besuch weiß, dass er unsere Hunde in Ruhe zu lassen hat. Zudem hat auch schon Zetas immer noch vorhandener ‚Duft‘ dafür gesorgt, dass sich ihr niemand wirklich nähern wollte.
 So blieb Zeta mit dem Fernseher als Gesellschaft in der Stube zurück, während wir übrigen uns in einem anderen Zimmer zum Spielen versammelten. Irgendwann kam Zeta dann aber auch dazu. Erst schaute sie nur mal kurz vorbei, wollte wissen, was die Menschen denn da so machen. Ihr Kommen ist uns aufgefallen, weil man sie immerhin deutlich riecht. Sie kann ja so leise gehen, dass man sie selbst auf Fliesen kaum hört.
 Schließlich wurden ihre Besuche häufiger und endlich blieb sie gar in unserer direkten Nähe. Allein in der Stube wollte sie einfach nicht bleiben, zumal sich Timmy die meiste Zeit im Schlafzimmer auf seiner Kuscheldecke aufhielt.
 Mit Zeta sind wir in der Zeit so etwa alle zwei Stunden rausgegangen. Leider hat das nicht verhindert, dass sie uns einen See in die Küche gemacht hat. Und das hat trotz allem keiner von uns im Moment des Geschehens bemerkt. Zeta kann ganz schön heimlich sein.
 Durchfall hat sie nicht mehr und ihren Haufen hat sie heute morgen draußen gemacht. Das immerhin klappt schon. Ich denke mal, Zeta muss sich erst noch um einiges sicherer fühlen, ehe sie sich auch traut, draußen ihren Bach zu machen. Ansonsten ist die Wohnung aber in der Nacht trocken und sauber geblieben.

Hinausgehen

Zeta ist immer noch nicht wirklich davon überzeugt, dass es gut ist, die ‚Wurfhöhle‘ zu verlassen. Immerhin aber muss sie nicht mehr mit so viel Druck dazu ‚überredet‘ werden.
 Sie lässt sich schon einfacher anleinen und es bedarf in der Wohnung zumeist nur noch der verbalen Aufforderung zum Mitkommen. Nur durch die Wohnungstür mag sie nicht gehen. Da versucht sie sich zu sträuben.
Gelegentlich scheut sie auch noch davor zurück, die Treppe zu betreten. Sobald aber die erste Pfote auf der Treppe ist, geht sie freiwillig hinunter. Unten an der Haustür folgt dann die zweite Hürde, denn nicht immer mag sie da hindurch gehen.
Draußen dann schleicht sie nicht mehr so völlig geduckt umher. Das bedeutet zwar nicht, dass sie völlig locker und entspannt wäre, aber immerhin kennt sie die nähere Umgebung der Wohnung ja schon einigermaßen. Da muss sie sich nicht mehr vor allem fürchten.
 Der Heimweg unterscheidet sich aber auch noch nicht vom ‚Wegweg‘. Sie wird also nicht schneller dabei. Einzig ihre Scheu vor dem großen dunklen Zaun vor unserem Haus hat sie verloren.
 Anfangs mochte sie aber auch auf dem Rückweg nicht so gern durch die Haustür gehen. Das hat sich jetzt so ziemlich gegeben. Und auch die Treppe läuft sie mittlerweile flott hinauf. Hier ist dann eine deutliche Geschwindigkeitssteigerung zu bemerken. Nun will sie unbedingt wieder in ihre vertraute Sicherheit.
 Beim Ableinen in der Wohnung ist sie auch nicht mehr ganz so schreckhaft. Sie hält schon fast von sich aus still, damit ich den Haken lösen kann. Dabei duckt sie sich nur noch ein kleines bisschen zusammen.

Fressen

Da wir Zeta über den ganzen Tag verteilt nur aus der Hand füttern (viele kleine Portionen oder auch nur einige Häppchen), ist sie natürlich schon recht anhänglich geworden. Sie achtet genau darauf, wo wir Menschen sind und versucht auch unsere Hände zu kontrollieren. (Ist denn da nicht vielleicht wieder was drin?)
 Und selbstverständlich wird jeder Brocken mit ihrem Namen kombiniert. Allmählich auch auf immer größere Distanz. Wir sind jetzt bei etwa einem Meter angekommen.

 Zeta ist für einen Labrador völlig untypisch, denn sie ist kein Staubsauger. Sie kennt Trockenfutter und frisst das auch ganz gern. Brei in welcher Form auch immer frisst sie fast nur mit langen Zähnen. Und dabei wird genau aufgepasst, was ihr denn da unter die Schnute kommt.
Was sie nicht kennt, wird aussortiert. Größere Kartoffelstückchen etwa werden ausgespuckt. Selbst einen Brocken Dosenfutter hat sie erstmal daneben gelegt und vorsichtig begutachtet. Davon wurden dann mal ganz kleine Proben genommen – und tatsächlich für gut befunden.
Aber Fleischwurst, die sonst selbst bei den mäkeligsten Essern wie etwa dem Pudel gut geht, verschmäht Zeta einfach. Kenn ich nicht – ess ich nicht. 
Dafür aber hat sie entdeckt, dass man getrocknete Sehne essen kann. Die verschmäht nun wieder unser Timmy. Ein paar kleine Reste davon hatte ich noch von Dana über und gestern Abend gleich wieder neue bestellt. Wenn Zeta die also frisst, haben wir somit eine Zahnbürste für sie gefunden. Mit ihren eineinhalb Jahren hat Zeta doch schon tüchtig Zahnstein.
 Auch ist ihre Angst und Unsicherheit oft noch viel größer als ihr Hunger. Somit kann man sie also auch nicht durch Futter von in ihren Augen kritischen Situationen ablenken. Da klappt aber mittlerweile das Zureden (Schmatzen, Gähnen) und das Streicheln.

 Heute will ich mit ihr zum Tierarzt gehen, denn ihre Ohren sind nicht ganz in Ordnung, sie stinkt immer noch und wiegen will ich sie auch. Werde sie dann wieder wöchentlich auf die Waage stellen, um ihre Gewichtszunahme zu kontrollieren.

Das Fell

Zeta haart wie nichts Gutes. Ihr Pelz fällt ihr wahrlich in Flocken und Büscheln aus. Das kannte ich bislang nur von Schäferhunden und Mischlingen daraus. Mitmal steht da ein Büschelchen Fell vor und wenn man daran zupft, hat man das Büschel in der Hand.
 Besonders schlimm ist das bei Zeta auf der Kruppe. Das alte Fell ist da regelrecht zu harten Platten verwoben. Ob es wohl daran liegt, dass sie ihren Duft nicht loswird?
 Jeden Tag wird sie einige Male vorsichtig gebürstet. Hat sie sich dabei anfangs noch ganz steif gemacht, steht sie mittlerweile schon recht entspannt da. Es wurden auch schon die Bürste und der Handschuh kurz beknabbert und auch das herausgebürstete Fell.
 Weil sie gar so dünn ist und ich ja eher unseren ‚Brummer‘ Timmy gewöhnt bin, mag ich auf Zeta gar nicht so herumrubbeln, wie es ihr Fell eigentlich erfordert. Da wird es noch eine Weile dauern, ehe sie den alten Pelz los ist. 
Ich denke mal, dabei handelt es sich um original Winterfell, da sie wohl vorher eher ’naturnah‘ gehalten wurde. Unsere doch eher warme Wohnung treibt ihr nun das Fell aus und beschert uns einen zweiten Teppich.

Schmusen

Mittlerweile sucht Zeta auch schon von sich aus unsere Nähe. Dafür verlässt sie dann auch schon mal ihren ausgesuchten sicheren Platz.
 Abends etwa legt sie sich auch schon zwischen uns, also zwischen Sessel und Sofa. Mit viel Klopfen und einigen Stupsern versucht sie, Aufmerksamkeit zu erhaschen und gestreichelt zu werden. Meist hat sie damit auch Erfolg.
 Nach unserem ersten Spaziergang heute früh hat sie es in der Wohnung dann sogar gewagt, kurz an mir hoch zu springen, weil ich aufgehört hatte zu streicheln.
  Sah sehr drollig aus: Vorne langsam runtergehen, dabei zu mir hochschauen. Dann den Vorderkörper mit einer deutlichen Anstrengung und sehr eckig wirkenden Bewegungen in die Höhe wuchten, damit die Schnauze etwa in meine Hüfthöhe gelangt. Die Vorderpfoten wurden dabei für einen winzigen Moment an meinen Knien abgestützt.
 Lange konnte sie sich so aber nicht halten. Danach schaute sie mich nur an. Erwartung und Furcht im Blick. Habe mich dann also wieder langsam zu ihr hinunter gebeugt und sie nochmal gestreichelt.
 Aber auch ansonsten traut sie sich immer häufiger aus ihrer sicheren Ecke heraus und kommt zu uns. Kommt auch schon immer häufiger mit erhobenem Kopf auf uns zu. 
Leute, wenn sie wirklich aufrecht dasteht, ist Zeta eine richtige Schönheit. Sehr elegant, die Dame.

 Übrigens, was ich die ganze Zeit über schon erwähnen wollte: Sie hat überall, vornehmlich aber an der Kehle, reichlich dicke Borken, die sich jetzt mit dem alten Fell herauslösen. Und sie hat, gerade am Kopf fällt das auf, auch noch einige kleine kahle Stellen, an denen wohl vor noch gar nicht allzu langer Zeit noch einige Borken saßen.
Wenn ein Hund mit eigentlich recht dickem Fell so viele Borken aufweist, muss er tüchtig gebissen worden sein. Das war nicht mehr nur einfaches Schnappen. Ich vermute, sie ist des Öfteren von ihrem Futter vertrieben worden. Da haben andere Hunde dann abkassiert.
 Irgendwelche weiteren Schäden sind mir aber nicht aufgefallen. Alle Glieder sind gerade und größere Narben habe ich nicht gefunden.

 Noch ein Übrigens: Zetas Zitzen sind so winzig wie die von Timmy. Da hing also ganz bestimmt noch kein Welpe dran. Ich stelle mal die wilde Vermutung auf, dass es sogar angehen könnte, dass sie noch nicht läufig war. 
Ich weiß, dass das ein wenig arg aus der Luft geholt klingt, aber manche Hündinnen werden tatsächlich erst mit eineinhalb Jahren das erste Mal läufig.
 Vielleicht spekuliere ich aber auch nur deshalb so wild herum, weil ich befürchte, mich wieder um eine läufige Hündin kümmern zu müssen. Na, wir werden ja sehen.

Beim Tierarzt

Zeta wiegt 16,8 Kilo bei einer Größe von etwa 54 cm. Eindeutig zu wenig. Mein Tierarzt meint, so halb scherzhaft, bei Zeta müsse man dranschreiben, dass das ein Labrador wäre. Sie sieht, im Ganzen betrachtet, ja auch eher wie ein Mix aus, da ihr so viel an Gewicht noch fehlt. Etwa 5-8 Kilo mehr sollte sie also schon noch zunehmen.
 Sie wäre wohl auch groß gehungert worden, da sie denn doch eher zierlich und wie ein Jungtier wirkt. Und die vielen Borken und Narben an ihr sprechen davon, dass andere ihr oft das Futter wegfraßen.
 Ich habe ihn auch mal gefragt, was ich denn gegen ihren immer noch heftigen Geruch machen könnte. Mein Tierarzt meint, wenn ich den im Moment noch gestörten Fettstoffwechsel in Gang brächte, würde der Geruch allmählich von allein verschwinden. Jedenfalls sollte ich sie nicht weiter baden, sondern eher viel bürsten und massieren, damit der alte Winterpelz verschwindet, in dem sich ja auch viel vom ‚Duft‘ verfangen hat.
 Zeta hat zunächst einmal eine Aufbauspritze bekommen und soll ab nun erstmal jeden Tag zusätzlich einen Esslöffel Dextropur erhalten. Öl und Ei fürs Fell, was mir schon bekannt war, und auch hier wieder mit Kohlehydraten für allmähliche Gewichtssteigerung sorgen. Ihr vieles Schütteln käme vom juckenden Pelz, die Ohren sind einigermaßen in Ordnung und der kräftige Zahnbelag verschwindet allmählich, da sie ja gern getrocknete Sehne frisst. 

Der Weg zum und vom Tierarzt war für Zeta aufregend und mental anstrengend. Wir sind zu Fuß gegangen. Eigentlich ein Weg von fünf Minuten. Das geht aber nicht mit Zeta. Schnell gehen mag sie nicht in dieser für sie fremden und verwirrenden Umgebung. Also gingen wir langsam. Und immer mal wieder etwas abseits vom größten Trubel stehen bleiben, gucken und streicheln.
 Na, nun hat sie es ja überstanden und schläft erstmal tief und fest. So nach und nach werden wir solche ‚Ausflüge‘ wiederholen, damit sie sich auch dort so einigermaßen zurecht findet. Aber man immer langsam mit den jungen Pferden, pardon, Hunden.

Irene


12. Januar 2005
Zeta in der Uniwildnis

Nachdem die Hürde ‚Auto‘ ähnlich gut überwunden wurde, wie schon vorher das Treppensteigen, wird Zeta nun mit unserem Lieblingsauslaufgebiet, der Uniwildnis, konfrontiert.
 Anfangs war die fremde Umgebung für sie natürlich verwirrend, doch da sie sehr neugierig ist, hat sie sich doch schnell zurecht gefunden. Ihre Freiheit wird allerdings durch die Länge der Laufleine bestimmt.
Ganz allmählich traut sie sich an der langen Leine auch mal voran, begrüßt andere Menschen und Hunde und folgt auch ihrer eigenen Nase.
 Sie ist am Wasser interessiert, kann aber noch nicht so recht entscheiden, ob sie es nun wirklich mag oder eher nicht. Da sie aber immer wieder und auch immer weiter hineingeht, denke ich, wird sie irgendwann später einmal ein echter Wasserhund werden.
Ballspielen ist auch etwas interessantes für sie. Da flitzt was über den Boden oder huscht durch die Luft… und andere Hunde sind da hinterher… muss gut sein.
 ACHTUNG: Zeta besitzt durchaus kräftigen Jagdinstinkt! Als von einem Graben Enten aufflogen, war sie kaum zu halten. Und sie wäre den Enten auch glatt ins Wasser gefolgt.
 Andere Hunde sind für sie keine Spielpartner. Zwar begrüßt sie die anderen mittlerweile gern, ist an ihnen interessiert, aber sie tut zumindest so, als kenne sie kein Spiel. Vielleicht weiß sie mit anderen Hunden wirklich nicht mehr anzufangen als dies.

Am Sonntag werde ich sie mit in den Hundeverein nehmen, wo sie dann einmal mit in die Welpengruppe gehen kann. Für die Rüpel ist sie mir in sich selbst noch nicht sicher genug. Aber mit den Welpen wird es gutgehen – vorausgesetzt, sie selbst hat keine Aversionen gegen Welpen.
Trotz ihrer Magerkeit findet Zeta dennoch Anhänger und Bewunderer. Es gibt eben reichlich Menschen, die ihre Schönheit schon jetzt sehen.
 Aber auch hier ACHTUNG: Zeta entwickelt sich rasch und wird dabei sehr lebhaft und lebendig. Sie zeigt durchaus Tendenzen, ihren eigenen Kopf durchsetzen zu wollen, und kann zudem ihre Ohren gut auf Durchzug stellen.

Zetas Steckbrief

Größe so zwischen 50cm und 55cm.
 Gewicht bei etwa 17 Kilo.
 Farbe rotblond, also fuchsfarben.
 Alter etwa 1,5 Jahre.

 Grundgehorsam hat sie nicht. Absolut null.
 Stubenrein ist sie nicht wirklich. Haufen draußen, püschern oftmals drinnen.
 Leinenführigkeit generell gut, auch wenn sie einem dabei oft vor die Füße läuft.
Treppensteigen kann sie.
 Autofahren verträgt sie gut.

 Wesen:
Generell menschenfreundlich, Kinder schätzt sie nicht. Die sind zu laut und zu hektisch. Zur Zeit für Kinder unter zwölf Jahren nicht geeignet.
 Mit anderen Hunden gut verträglich.
 Jagdinstinkt.
 Wasserliebend noch nicht wirklich.
 Sehr neugierig und aufgeweckt.
 Vertrauensvoll.
 Nicht aggressiv.
 Schreckhaft, vor allem bei Geräuschen und schnellen Bewegungen, sowie allem Unbekannten.
An der Leine neigt sie bei Angst zum Verstecken an der Laufleine zum Flüchten. Würde wohl auch kopflos davon stürzen. 

Abgesehen von ihrem noch zu geringen Gewicht und ihrem immer noch recht intensiven Duft (beides hängt mit ihrem noch gestörten Stoffwechsel zusammen) ist Zeta gesund.
 Sie frisst jedoch nicht wie der typische ‚Staubsauger-Labbi‘, sondern doch eher zurückhaltend, wobei sie auch nach Geschmack oder Kennen ’sortiert‘.

Irene


13. Januar 2005
Plastikdieb

Zeta entwickelt eine Vorliebe für Plastikgegenständen. Kugelschreiber, Inhalator, Handfeger, Schaufel etc. …. nichts ist vor ihr sicher.
 Da hilft es auch nicht, ihr etwas anderes anzubieten, einen Kauknochen etwa oder einen leeren Eierkarton. Nimmt sie dann zwar, doch sie lässt das gleich wieder fallen und sucht sich lieber wieder einen neuen Plastikgegenstand.

 Sie lässt sich alle Dinge ohne Weiteres abnehmen, geht schon davon weg, wenn man bloß auf sie zukommt. Dabei hat noch keiner von uns sie deswegen geschimpft. Nur wenn wir sie direkt dabei erwischen, wie sie etwas nimmt, was sie nicht haben soll, gibt es ein hartes ‚Nein‘.
 Es hilft auch nicht, mit ihr und dem Ersatzgegenstand zu spielen. Gerade so, als ob sie das Ablenkungsmanöver durchschauen würde.

Ach, übrigens: Zeta setzt durchaus ihre Zähne ein. Nämlich immer dann, wenn sie sich maßlos freut und wedeln einfach nicht mehr ausreicht. Dann nimmt sie ganz vorsichtig die Finger des Menschen ins Maul und nagt so sachte daran, dass es auch fast ein Lutschen sein könnte. Besonders gern macht sie das, wenn einer ‚ihrer‘ Menschen längere Zeit weg war und gerade wiederkommt.
 Sie liegt mittlerweile auch immer häufiger mal ganz entspannt auf dem Rücken. Und wenn sie hofft, gestreichelt zu werden, dann dreht sich sich auch um. So lässt sich eigentlich wunderbar ihr altes Fell auszupfen, wobei sich Zeta dann genüsslich hin und herwälzt. Schließlich liegt sie dann völlig entspannt da, Augen geschlossen und schlaff wie ein leerer Mantel. Nur noch kleiner Grunzer sind dann gelegentlich zu hören.
 Hört man dann mit den Streicheleinheiten auf, hat man anschließend einen doppelten Schatten, denn Zeta weicht einem dann für einige Minuten nicht mehr von der Seite, greift immer wieder nach den Händen und scheint so um immer mehr Genuss zu bitten.
 Nach einer solchen ‚Orgie‘ müssen wir aber auch innerhalb der nächsten Viertelstunde mit ihr rausgehen, sonst dürfen wir die nächste Pfütze aus der Küche wegwischen.
 Schon verrückt, das.

Irene


14. Januar 2005
Lebhaft

Zeta entwickelt sich allmählich zu dem lebhaften Hund, der sie ihres Alters wegen sein sollte.
In vertrauter Umgebung und mit vertrauten Personen oder Hunden kann sie dann auch traben oder springen oder versucht sich im Spiel. Das Spielen hat sie allerdings nie gelernt, da braucht sie halt Nachhilfe.
 Weil Zeta aber bis dato keinerlei Erziehung genossen hat, ist der Umgang mit ihr nicht immer leicht. Da braucht es schon einiges an Geduld. Immerhin vertraut sie uns genug, um sich allerlei gefallen zu lassen. So wird also momentan gerade das ‚Sitz‘ geübt.
Und die anderen Dinge halt so nebenbei, wie sie gerade kommen. Wie etwa: Zeta, Halt, Weiter, Komm her, Nein, Abtrocknen, Bürsten, Warte, Nimm… um nur einige zu nennen.

Zeta stöbert überall herum, wo sie gerade mit der Nase ankommt. Es wird wohl auch nicht mehr lange dauern, bis sie sich dazu auch auf die Hinterbeine stellt.
 Und Timmy bekommt nun immer weniger Ruhe. Er mag sie immer noch nicht sonderlich gern. Wenn ich mir die beiden so anschaue, dann fällt mir immer der halb erwachsene Junge ein, der schon vom Mofaführerschein träumt, und der von seinen Eltern dazu verdonnert wurde, sich mit der gerade dem Kindergarten entwachsenen Nichte zu beschäftigen. Sie zumindest zu beaufsichtigen oder… ja, das trifft es besser: Sein Zimmer mit ihr teilen zu müssen.
Überall steckt die Kleine ihre Nase hinein, nichts ist vor ihr sicher, alles will sie haben. Und zu allem Überfluss muss man nun auf sie warten, sich irgendwie immer nach ihr richten und dabei muss man auch noch zusehen, wie die Kleine dies und jenes darf, was einem selbst verboten ist bzw. was man gelernt und verinnerlicht hat nicht zu tun.
Und zu allem Überfluss ist es auch noch ein Mädchen!

 Wo immer Timmy kann, geht er ihr aus dem Weg. Wenn das nicht geht, grollt er sie an. Leider beeindruckt das Zeta nicht im mindesten. Wenn sie sich weiter so rasant entwickelt, wird sie von Timmy sicherlich einen derben Dämpfer bekommen. Ich habe schon so manches Mal den Eindruck gehabt, dass es mit Timmys Geduld nicht mehr weit hin ist.
 Bislang ist Timmy in solchen Situationen nie sonderlich grob gewesen. Wenn er sich nun wirklich einschaltet, muss ich mir keine großen Sorgen machen, da Zeta bei wirklichem Ärger ganz schnell kuscht.
Und Timmy stiege dann vom passiven Therapeuten zum aktiven Erzieher auf. Die Veranlagung dazu hat er und mir wäre es recht. Zeta kann das, wenn sie so weiter macht, allemal gebrauchen. Je sicherer sie sich fühlt, desto weniger Respekt legt sie an den Tag.

Dämpfer bekommen

Gestern spielte ich mit Timmy und dabei kam er Zeta zu nahe. Sie knurrte ihn an, er wich vor ihr zurück.
 Etwas später dann wollte Timmy zu uns. Wir saßen auf Sofa und Sessel, Zeta am Boden halbwegs zwischen uns.
 Sie fletschte, er wich nicht zurück. Sie griff an, er wehrte sich. Kurz darauf lag sie quiekend am Boden, er stand grollend über ihr. Gleich darauf gab er sie wieder frei.
 Beiden ist nichts passiert. Aber Zeta hat nun gelernt, dass sie Timmy nicht von allem vertreiben kann. Er wahrt seine elementarsten Rechte.
 Beim Spiel zuvor, als sie knurrte, hatte er Rücksicht genommen. Eingesehen, dass er ihr wohl zu nahe kam, auch wenn das nicht beabsichtigt war.
 Später aber wollte er nichts von ihr, sondern nur mit uns schmusen. Da ließ er sich von ihr nicht verdrängen. War eben eine ganz andere Situation. Und auch schnell geklärt.
 Nach der abgewehrten ‚Attacke‘ wich Zeta auf ihren Schlafplatz zurück, so dass Timmy nun ungehindert zu uns kommen konnte.
 Schaun wir mal, ob sie sich das auch für die Zukunft merken wird.

 Futterneid gibt es kaum zwischen den beiden. Zeta schaut zwar interessiert zu, wenn Timmy den Napf hingestellt bekommt, doch da sie von uns aus der Hand gefüttert wird (und Timmy sie auch schon einmal grollend vor Diebstahl gewarnt hat), bleibt sie in einiger Entfernung stehen und schaut eben nur.
 Wenn ich Timmy Futter gebe, muss ich Zeta also nicht einmal festhalten. Sobald er sein Futter hat, folgt mir Zeta sofort, da sie weiß, dass sie nun an der Reihe ist. Und wenn ich dann noch ihren Namen nenne, legt der Propeller den Turbo ein. Dass sie dabei noch nicht abgehoben ist… erstaunlich.

Drinnen wie draußen wird Zeta immer lebhafter und entwickelt die berühmten ‚rappeligen fünf Minuten‘. Dann springt sie krumm und steifbeinig in engen Kreisen umher, hüpft an uns hoch und kann sich gar nicht wieder einkriegen.
 Mir scheint, sie würde dann gerne einfach tüchtig losrennen wollen, weiß aber nicht so recht, ob das in Ordnung ist oder wohin sie eigentlich rennen soll. So beschränkt sie sich also lieber selbst.
Wenn man dabei einen Blick in ihr Gesicht erhascht, dann sieht man Freude pur. Sie strahlt dann förmlich und scheint sogar zu lachen. Anders weiß ich ihren Ausdruck beim besten Willen nicht zu interpretieren.
 Etwas später dann steht sie leicht wedelnd und leicht hechelnd neben uns, schaut zu in der Gegend umher und zu uns hoch… ‚ Ach, kann ich bitte was zu futtern bekommen? ‚

Ihre Scheu vor Menschen und Hunden hat Zeta schon weitgehend abgelegt. Auch erschrickt sie nicht mehr bei jedem plötzlichen Geräusch bzw. sie versucht nicht mehr panisch davor zu fliehen.
 Mit uns als Bezugspersonen versucht sie immer häufiger auch zu spielen. Sie weiß zwar noch nicht so recht wie, aber das kommt sicherlich auch noch bald.
 Manchmal habe ich auch den Eindruck, sie würde gern mit anderen Hunden herumrennen wollen. Wenn sie die toben sieht, dann juckt es sie wohl in den Füßen, mit zu toben. Bislang hat sie es noch nicht wirklich versucht. Ganz gut so, denn da sie an der Leine bleiben muss, kann ich ihr diesen Spaß nicht gestatten.

Irene


17. Januar 2005
Zeta im Hundeverein

Am Wochenende war ich mit Zeta im Hundeverein. Da hatte sie dann eine fremde Umgebung mit vielen Hunden und einem Aufenthalt in einer Hundebox.
 Die Box gefällt ihr nicht ganz so gut. Sie geht zwar mit gutem Zureden rein, wartet aber sehnsüchtig darauf, wieder heraus gelassen zu werden. Dann freut sie sich fast den Stert ab.
 Auf dem Welpenplatz konnte ich sie dann zum ersten Mal frei laufen lassen, da der ja gut eingezäunt ist. Anfangs waren nur zwei andere Hunde da, für die sich Zeta nicht interessierte. Sie wehrte deren Annäherungen tatsächlich sogar ab.
Nachdem sie dann aber den Platz und ihre ‚Freiheit‘ erkundet hatte, ließ sie sich auch von den anderen Hunden etwas beschnuffeln und zeigte ihrerseits Interesse an ihnen. Und dann fing sie das Rennen an!
 Der Vorderkörper war dabei Freude pur und wildes Verlangen. Das Hinterteil jedoch war völlig verspannt und eingekniffen. Trotzdem kam sie mit ihrer merkwürdigen Art (vorne Speed und hinten Bremse) enorm schnell voran.
 Dann kamen die übrigen Hunde im Alter zwischen drei und sieben Monaten. Ach, war das aufregend! Zeta lief zwischen all den fremden Hunden umher, suchte an allen Menschen nach Leckerlis und schien immer heilfroh, uns bei ihren Rundgängen wieder zu sehen.
 Nach fast einer Stunde hatte sie sich dann so sehr an diese Situation gewöhnt, dass sie plötzlich auch richtig laufen konnte. Wie hat sie sich da gestreckt beim Rennen! Mööönsch, war das schön! Und dann fand sie sogar noch einen Hund, mit dem sie richtig spielen mochte. Einen jungen Krohmforländer. Später dann einen Beagle und zum Schluss einen Jack-Russell. Auffallend dabei ist: Es handelt sich stets um braunweiße Hunde.
 Obwohl es auch junge Labradore dort gibt, will sie von denen nichts wissen. Ebenso wenig interessiert sie sich wirklich für Hunde in ihrer Farbe. Und außerdem mag sie Rüden lieber als Hündinnen. Zu Hündinnen kann sie zickig werden. Die dürfen sich nicht viel herausnehmen, sonst werden sie gleich angepflaumt. Rüden dürfen sich da mehr herausnehmen, ehe sie weggebissen werden.
 Dennoch ist Zeta sehr verträglich mit allen anderen Hunden. Je besser sie sie kennt und je sicherer sie sich in ihrer Umgebung fühlt, desto eher toleriert sie andere Hunde.

Und zugenommen hat die Maus auch. Sie wiegt nun knapp 18 Kilo. Wenn ich mir ihre Statur so betrachte und ihre Größe bedenke, dann meine ich, es reichen 2-3 weitere Kilo vollkommen aus, um aus ihr einen höchst ansehnlichen Hund zu machen, dem die einstige Unterernährung nicht mehr anzusehen sein wird.
Auch ihr Fell wird langsam weich und kuschelig, fast wie bei einem Plüschtier. Sie stinkt auch nicht mehr. Bestenfalls riecht sie noch ein ganz klein wenig. Allerdings verstärkt sich ihr Geruch deutlich, wenn sie sich fürchtet, etwa weil wir durch die Straßen gehen oder uns in unbekanntem Gelände aufhalten.
Ansonsten kann ich nur sagen: Die Maus macht sich so gut, dass sie in zwei Wochen etwa zur Vermittlung frei gegeben werden könnte. Wenn sie dann in erfahrene Hände kommt, kann sie ihre letzten Ängste dort überwinden lernen. Hier bei uns gewinnt sie täglich an Sicherheit und Selbstvertrauen.

Irene


19. Januar 2005
Bilder von Zeta

Zeta entwickelt sich zu einem immer selbstbewussteren Hund, je länger sie hier bei uns ist. Allerdings braucht sie dazu immer noch eine vertraute Umgebung oder wenigstens meinen Männe. Zeta hat sich wirklich sehr an ihn gehängt. Kommt er auf gemeinsamen Spaziergängen mit, bin ich abgeschrieben. Eher interessiert sie sich noch für Timmy. Ich bin bloß der lästige Bremsklotz am anderen Ende der Leine.

Wirklich stubenrein ist Zeta leider nicht. Sie hält nur etwa vier bis sechs Stunden aus, so dass wir anfangs doch häufiger mal die Wohnung putzen durften. Immerhin nutzt sie für ihre Geschäfte stets das entfernteste Zimmer und zwar nur das. Schon mal ein Vorteil, auch wenn es dort immer auf den Teppich geht. Um das zu verhindern, stellen wir uns nun nächtens den Wecker und drehen schlaftrunken eine Zusatzrunde mit ihr. Funktioniert schon. Nur muss man morgens auch entsprechend flink sein, sonst gibt es doch noch ein Malheur.
 Ihre Lieblingshaltung im Schlaf ist nun das Liegen auf dem Rücken. Dicht an den Sessel geschmiegt, der ihr dabei Halt gibt, aalt und rekelt sie sich gern in die richtige Position und bleibt dann so liegen. Wenn wir uns dann durch die Stube bewegen, kommt es manchmal sogar vor, dass sie aus tiefstem Schlaf hochschreckt. Dann springt sofort der Turbo an und der Teppich wird ausgeklopft. Hat sie noch nicht ganz so tief geschlafen, bekommen wir zwar auch den einen oder anderen Wedler, doch meistens nur ein wohliges Schnauben und Grunzen. Einmal kräftig gereckt, etwas anders gedreht und die Augen sind wieder zu. So ist es jedensfalls am späten Nachmittag und frühen Abend, denn da ist sie ganz groggy vom langen Spaziergang. Nach ihrem Futter interessiert sie sich dann kaum noch für etwas anderes.
Übrigens, die Kleine kann bellen! Letztens war etwas ungewöhnlicher Lärm im Treppenhaus. Und plötzlich klang da ein dünnes, zartes, dennoch aber recht kräftiges Stimmchen an. Alles schaute sie erstaunt an und dann schnell wieder weg, damit sie gar nicht erst auf den Gedanken kommt, sie hätte da was Gutes getan.

…gibt annähernd wieder, wie Zeta im Moment so ‚drauf‘ ist: Neugierig, respektlos, forsch und frech. Von schüchtern oder gar ängstlich ist nichts mehr geblieben, sieht man mal von völlig neuen Umgebungen oder Begebenheiten ab, was ja aber normal ist.
Quasi mit jedem Gramm Gewicht ist Zeta selbstbewusster und wissbegieriger geworden. Sie erinnert mich in ihrem Wesen sehr oft an einen Welpen. Die müssen ja auch alles ausprobieren, wenn sie sich denn erstmal eingelebt und Vertrauen gefasst haben.
Zwar ist Zeta kein Dieb und auch kein Zerstörer, aber sie kaut gern auf Fingern herum (trotz Verbots und Fingerentzug), nimmt als Ersatz für gerade aufgefutterten Kauknochen irgendwelche Plastikteile (Kugelschreiber, Handfeger) oder räumt auch schon mal die Papierkiste aus.
 Wenn sie nicht gerade vom großen Spaziergang völlig erschöpft ist, dann ist sie hellwach und neugierig und allzeit zu allem bereit. Bewegen sich die Menschen? Dann schon mal den Turbo vorwärmen. Und wenn es was zu Futtern gibt oder sie für etwas gelobt wird, dann kann sie kaum geradeaus gehen, so sehr wedelt dann der ganze Hund.
Ihre anfängliche Ängstlichkeit anderen Hunden hat sie fast zur Gänze abgelegt. Je mehr sie sich dabei zutraut, desto weniger Respekt hat sie anderen Hunden gegenüber. Die werden angerempelt, wild zum Spielen aufgefordert und kleinere Hunde werden dabei auch schon mal überrannt.
Sehr zum Missfallen unseres Tagesgastes, dem Pudel. Der hat ihr zwar schon heftig die Meinung gebellt, aber das interessiert Zeta nicht die Bohne. Und bei Timmy scheint sie ganz genau zu wissen, wann der es ernst meint und wann der nur genervt von ihr ist. Solange er nur genervt ist, hört sie nicht auf mit dem Belästigen. (Macht doch Spaß, Großer. Stell dich nicht so an.) Wenn sie aber einen ernsten Ton heraushört, dann rückt sie endlich auch von ihm ab. Drinnen zieht sie sich dann einfach zurück. Draußen rennt sie dann wieder eine Runde lang ‚verkniffen‘ durch die Gegend. Irgendwie wirkt das dann wie ein rasender Rollstuhlfahrer (ist nicht respektlos gemeint). Vorne arbeiten die Vorderbein wie verrückt, um voran zu kommen, hinten scheinen die Hinterbeine aber nie unter dem Körper hervor zu kommen.
 Drückt mir die Daumen, dass die Bilder am Wochenende (von meiner Freundin gemacht), gut werden und ich sie bald an Anja schicken kann. Ich hoffe, dass man darauf mehr von Zetas Lebhaftigkeit und ihrem beginnenden Schalk erkennen kann.

Irene


23. Januar 2005
Die nächsten Bilder

Diesmal ist Zeta auf dem Welpenplatz in unserem Hundeverein zu sehen.
Munter, lebhaft und an allem interessiert ist die kleine Maus. Noch etwas unsicher anderen Menschen gegenüber und einige der Flegel sind ihr etwas zu aufdringlich, aber sie ist lange nicht mehr so verkniffen wie beim ersten Mal.
Mir ist aufgefallen, dass Zeta, im Gegensatz zu Dana, keine Furcht vor freien Flächen hat. Im Gegenteil: Je größer die Fläche, desto mehr juckt es sie, über diesen großen Platz zu toben. Ruft man sie, hat sie gelegentlich Schwierigkeiten, den Rufer zu orten. Hat sie ihn aber entdeckt, dann rast sie auf ihn zu. Sind ihr andere Hunde im Weg, werden die geschickt umgangen. Sind ihr andere Hunde auf den Fersen, wird sie ein wenig langsamer (sie macht nicht gern den Hasen), bleibt aber unbeirrt auf Kurs.
 Zeta ist auch nicht so verfressen, dass ein Leckerchen immer passen würde. Das müsste dann schon ein ganz besonderes Leckerchen sein und auch dann überlegt sie manchmal erst noch, ob es tatsächlich noch passt. Sie freut sich allerdings immer über Streicheleinheiten. Die gehen nun wirklich immer.

Einige der Ausbilder im Hundeverein können sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Zeta schon über ein Jahr alt sein soll. Aufgrund ihres Verhaltens schätzen sie sie eher auf höchstens ein Jahr. Von daher passt sie also noch wunderbar in die Junghundegruppe.
 Zeta ist an den ganz kleinen Welpen sehr interessiert. Die werden von ihr gründlichst beschnuffelt und dabei auch manchmal umgeschubst. Zeta ist aber nicht wirklich grob. Und wenn die Kleinen partout wegwollen, vielleicht gar anfangen zu fiepen, lässt Zeta sofort von ihnen ab.
Größere Welpen und vor allem den Flegeln macht sie gelegentlich auch mit einem Fletschen klar, dass sie nicht belästigt werden möchte und sich ihre Spielpartner lieber selbst aussucht.
 Wird Zeta versehentlich gerempelt, nimmt sie das nicht krumm. Selbst wenn sie dabei umgeworfen wird nicht. Dann rappelt sie sich wieder hoch und läuft weiter. Und passt halt beim nächsten Mal besser auf, solchen Rabauken aus dem Weg zu gehen. Das gilt aber nur für den Fall, dass sie selbst nicht gerade spielen will.
 Wenn Zeta einen Jack-Russell-Terrier oder einen ähnlich gefärbten Hund findet, dann muss der über kurz oder lang als Spielpartner herhalten. Diese Hunde liebt sie sehr. Auch dann noch, wenn sie fast so groß wie sie selbst sind. Die werden mit allmählich immer mehr Tricks zum Spielen aufgefordert. Ich habe noch keinen Junghund gesehen, der ihr dann widerstehen konnte.

Irene


25. Januar 2005
Auch wenn die Bilder…

…etwas verschwommen sind.

Irene


26. Januar 2005
Laborergebnisse

Der TA hat sich große Mühe gegeben, mir den Befund zu erklären. Die Fachbegriffe sind nicht hängen geblieben. Klar ist nur, dass Zeta eine chronische Darmentzündung hat, wahrscheinlich im Dünndarm. Die wird jetzt mit Antibiotika behandelt.
 Der Tierarzt vermutet auch, dass Zeta in einem Zwinger aufgewachsen ist, in dem es einmal Katzenseuche (Parvovirose hieß das Wort, glaub ich) gegeben haben muss. Das ist aber nicht weiter behandelt worden. Einem erwachsenen Hund schadet das nicht viel. Ein im Wachstum befindlicher Hund kann damit aber nicht groß werden, da das Virus vor allem die im Wachstum befindlichen bzw. daran beteiligten Zellen angreift. Deshalb, so vermutet er, ist Zeta so klein und zierlich. Aus der Zeit könnte auch ihr Durchfall stammen, der wohl ebenfalls nicht behandelt worden ist.
 Jedenfalls hat er mir den Laborbericht mitgegeben, der somit zu Zetas Papieren kommt.

Zehn Tage lang muss Zeta nun Antibiotika bekommen und zehn Tage nach dem Absetzen der Medikamente wird ihr nochmal Blut abgenommen zu einer weiteren Untersuchung. Zumindest der Entzündungsherd sollte dann bekämpft sein.
 Sollten die Ergebnisse immer noch nicht eindeutig gut oder doch auf jeden Fall deutlich besser sein, könnte eine Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung gemacht werden, um auf diesem Wege mehr Klarheit zu gewinnen. Aber das müssen wir erstmal abwarten. 
Aber auch wenn die Entzündung bekämpft wurde, sieht der Dok Zetas Zukunft nicht sehr rosig, da alle wichtigen Werte eindeutig davon sprechen, dass die Entzündung schon sehr alt ist. So munter und lebhaft Zeta zur Zeit auch ist, sie wird immer wie ein rohes Ei behandelt werden müssen, was das Futter angeht. Genauer hat sich der Dok nicht darüber ausgelassen, weil er es noch zu früh fand für weitere Prognosen.
 Bleibt also nur: Kaffee trinken und abwarten (schöner Mist, das!).

Irene


27. Januar 2005
Zeta im Schnee

Heute früh:
 Huch! Warum ist es denn so weiß hier draußen? Ist das was zu essen? Mal probieren. Nee… ist nur kalt und naß.
Ach, erstmal meine Geschäfte erledigen. Ran an den Bahndamm und die Blase entleeren. Was es mit dem weißen Zeug wohl auf sich hat?
 Da kann ich mit meinem Haufen jedenfalls nicht bis zum nächsten Mast warten. Also hier absetzen. Ich glaube, das Weiße ist was Tolles. Alles ist irgendwie so hell und weit.
 So fertig. Juhuu! Das ist ja fast wie Sand. Gar keine Pflastersteine mehr und auch keine Teerdecke. Und keinerlei Spuren. Jetzt dreh ich erstmal ne Runde.
 Ach, Menno! Die Frau lässt mich nicht. Hält einfach die Leine kurz. Da kann ich mich nur im Kreis drehen. So was Blödes.



Heute Nachmittag:
 He! Hier in der Uniwildnis ist es ja auch weiß! Da waren zwar schon andere Hunde, aber hier darf ich, oder? Ja? Ja! Ich darf laufen!
 Ich weiß ja gar nicht, wohin ich laufen soll. Wie drückt man seine Freude aus? Ach, nicht nachdenken. Springen! Juhuu! Im Kreis herum. Und hüpfen. Und…
 Die Menschen lachen wieder. Freuen die sich auch über das Weiße? Schaun wir mal. Vielleicht gibt es wieder was zu futtern. So zwei oder drei Brocken könnte ich mir abholen, aber dann muss ich wieder herumspringen.
 Dieses Weiße ist toll.



Heute Abend:
 Die Futterportionen sind ja nun arg klein geworden. Ich habe zwar nie wirklichen Hunger, aber irgendwie… vielleicht Langeweile? Was könnte ich denn mal tun?
 He! Da liegt ja noch eines von diesen harten Horndingern herum. Da pirsch ich mich mal an.
 So, langsam jetzt. Da! Hab ihn gefangen! Raufgesprungen und eingefangen. Bin ich nicht toll? Ich wälz mich damit auf den Rücken und kau darauf herum. Hm. Wenn’s was zu fressen wäre, wärs ja vielleicht gut. Aber dafür ist es zu hart. Spielt sich nicht so gut damit.
Aber ich will spielen! Was hängt denn da über der Heizung? Ein Tuch. Hm. Hängt da ja schon länger. Brauchen die Menschen sicher nicht mehr. Dann kann ich mir das doch nehmen, oder? Letztes Mal hat ja auch keiner geschimpft. Na gut, da hat es auch keiner gesehen. Jetzt ist die Frau ja da. Ach, ich nehms mir einfach.
 He. Damit spielt es sich toll. Kann man sich prima auf den Rücken mit drehen und mit den Pfoten festhalten. Macht aber auch nicht satt. Will nicht alleine spielen.
 Aber ich muss es ausnutzen, dass der Schwarze nicht da ist. Der liegt ja wieder auf seiner Kuscheldecke. Da kann ich in aller Ruhe mal seine Matratze untersuchen. Ob der vielleicht noch ein paar Krumen gebunkert hat?
 Nee, aber da liegt noch ein Stückchen Papier. Ups! Die Frau guckt her. Und bewegt sich. Da lass ich mal lieber alles fallen. Vielleicht darf ich ja kein Papier? Oder vielleicht streichelt sie mich?
 Nee. Die guckt nur. Ach, Menno! Das ist langweilig. Soll ich zu ihr hingehen? Nee. Nee, will ich auch nicht. Ich leg mich lieber schlafen. So. Schön lang gemacht. Hier auf dem Teppich neben dem Sessel gefällt es mir einfach besser. Ich kann gar nicht verstehen, wieso der Schwarze sich auf die dicke Matratze oder die Decke legt. Ist doch viel zu weich!
 Ach, nun bin ich müde. Ich könnte zwar noch einen Happen vertragen, aber immerhin, vorhin erst gab es Kartoffeln. Und nachher… ja, nach…her… ja… ja…


Zeta

29. Januar 2005
Zetas Steckbrief

  Chronische Darmentzündung, die zur Zeit in Behandlung ist. Ob und welche dauerhaften Einschränkungen bestehen bleiben werden, ist ungewiss.
  Aufgrund ihres derzeitigen Gesundheitszustandes kann sie nur ganz kleine Futterportionen vertragen, die dafür aber über den gesamten Tag verteilt sein müssen. Ob sich das in der Zukunft ändern kann, ist ungewiss.
  Solange sie über den ganzen Tag hinweg kleinste Portionen bekommt, hat sie keinen Durchfall und kann dann etwa 5 Stunden durchhalten, bevor sie wieder raus muss.
  Zeta bekommt zur Zeit Antibiotika und zwar noch für sieben Tage. Zehn Tage nach Absetzen der Medikamente muss ein weiteres Blutbild gemacht werden, um das Behandlungsergebnis zu kontrollieren.
  Eventuell ist eine Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung erforderlich, um das ganze Ausmaß der Darmschädigung zu erkennen.
  Zeta hat im Jugendalter vermutlich unter einer unbehandelten Parvovirose-Infektion gelitten, wodurch sie im Wachstum beeinträchtigt wurde. Ganz besonders griffen die Erreger die Muskeln an. Zeta ist daher klein und zierlich. Ob und in wie weit auch innere Muskeln wie etwa das Herz angegriffen wurden, ist nicht bekannt.
  Eine weitere Behandlung besteht in der täglichen Gabe von Dextrose zur Anregung der Lebertätigkeit, denn auch diese Werte und einige andere sind nicht ganz in Ordnung.
  Aufgrund ihrer zur Zeit eher schlechten Leberwerte müffelt sie tüchtig nach Hund. Im Erregungszustand strömt sie auch einen deutlichen Stallgeruch aus, der sogar im Freien klar zu riechen ist. Wird aber ganz allmählich weniger.
  Zeta ist etwa 53 cm groß und wiegt zur Zeit etwa 18,5 Kilo. Das sind noch mindestens zwei Kilo zu wenig, denn ihre Rippen sind immer noch deutlich zu sehen.
  Ihr Fell ist mittlerweile weich und kuschelig. Den gröbsten Haarwechsel hat sie hinter sich, so dass sie nun nur noch normal haart. Einige alte Bissverletzungen sind noch nicht wieder ganz mit Fell bewachsen, so dass es von daher gelegentlich kleine Lücken im Pelz gibt.
  Sie ist noch nicht kastriert und auch noch nicht vollständig geimpft. Die Nachimpfung ist für Mitte Februar festgesetzt.
  Wann sie läufig wird weiß ich nicht.
  Zeta ist in vertrauter Umgebung und in vertrauten Situationen sehr lebhaft, verspielt und neugierig.
  Sie geht gut an der Leine, kennt Halsband und Geschirr. Ihre Geschäfte erledigt sie allerdings lieber an einer langen Leine.
  Für Stubenreinheit kann ich nicht garantieren. Wir arbeiten dran, doch es hängt auch von ihrem Gesundheitszustand ab. Seit vier Tagen mussten wir jedenfalls nichts mehr aus der Wohnung entfernen.
   Zeta ist in der Wohnung ein ruhiger Hausgenosse, der viel schläft, aber auch Phasen von Langeweile kennt und sich dann auch selbst was zum Spielen sucht. Plastik und Tücher, die sie irgendwo mopsen kann, sind ihre bevorzugten Beute-Objekte.
  Zeta kann in Hundefreilaufgebieten frei laufen, wenn sie sich an die Umgebung gewöhnt hat. Sie läuft nicht weg, entfernt sich nicht weit und kommt auf Zuruf zurück.
  Sie verträgt sich gut mit anderen Hunden, wobei sie kleinere und möglichst bunte Hunde bevorzugt.
  Sie spielt eher mit Rüden als mit Hündinnen. Rüden, die nicht mit ihr spielen wollen, werden von ihr gelegentlich bestiegen.
  Zeta neigt dazu, Enten zu jagen, schwimmt allerdings noch nicht.
  Stubenreinheit: siehe weiter oben.
  Autofahren mag sie mittlerweile gern und verträgt das auch gut.
  Kleine Kinder und auch Jugendliche sind ihr nicht geheuer.
  Zeta ist zwar freundlich zu Menschen, aber nicht absolut vertrauensvoll. Sie begegnet den meisten Menschen anfangs mit Skepsis und zieht sich zurück, wenn es ihr zu viel wird.
  Wird Zeta bedrängt, ohne sich zurückziehen zu können, fletscht sie manchmal nur ganz leicht, ehe sie zuschnappt.
  Achtung: Auch beim Spiel sollte man sie genau beobachten, damit man ihre Abwehrsignale nicht übersieht.
  Im Straßenverkehr ist Zeta noch sehr ängstlich und unsicher. Hier besteht große Gefahr, dass sie bei plötzlichen Geräuschen oder großem Getümmel davonläuft. Wir arbeiten noch daran.
   Ob Zeta Katzen kennt, weiß ich nicht. Wir haben keine und planen, eine Freundin mit Katzen zu besuchen, um Näheres sagen zu können.
  Kühe sind jedenfalls kein Problem, auch wenn sie die misstrauisch beäugt.
 

Für kurze Zeit kann Zeta allein bleiben. Jedenfalls hat sie nichts angestellt und ist auch nicht laut geworden, wenn ich mal kurz in den Keller gegangen bin.

Kinder unter zwölf Jahren oder Familien mit mehr als vier Mitgliedern möchte ich Zeta nicht zumuten wollen.

Man darf nicht vergessen, dass sie vor uns wohl außer ihrem Stall oder Zwinger noch nichts anderes kennen gelernt hat. Somit ist sie leicht mit zu vielen Eindrücken auf einmal überfordert.

Zeta hat auch noch keinerlei Erziehung genossen, außer dem, was sie bei uns lernt. Hier stellt sie sich allerdings gut an und lernt schnell.

Da sie aber eher ein Sensibelchen ist, braucht es viel Fingerspitzengefühl, sie hierbei nicht zu verschrecken.

Sicherlich wird Zeta irgendwann genügend Selbstvertrauen besitzen, um sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen zu lassen. Sie wird aber wohl dennoch eher ein schüchternes Persönchen bleiben, das man langsam an neue Situationen heranführen muss, ohne dabei zu sehr auf ihre Ängste einzugehen. Sie lernt nämlich auch sehr schnell, wie man jemanden um die Pfote wickeln muss, um bestimmte Dinge zu vermeiden.

Irene